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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bord gelassen", erklärte Kassian, „wenn er nicht gesagt hätte, von wem die Nachricht sein soll."
    „Von?" dehnte Atlan. „Von Icho Tolot", antwortete Theta von Ariga.
    Es handelte sich um einen Mikro-Datenträger, dessen Inhalt dem Syntron der ATLANTIS eingespeichert worden war. Sein Überbringer, der immer noch namenlos war, saß neben Atlan und Rhodan in dem kleinen Konferenzraum, wo die Holografie des Haluters entstand.
    Im dunklen Hintergrund hockte Gucky und achtete auf die Gedanken des Tefroders.
    Er wußte schon längst, daß es sich bei ihm um eine Person handelte, deren jetziges Äußeres nur der Tarnung galt. In Wahrheit hatten sie es mit einem schlitzohrigen Abenteurer zu tun, der sich mit riskanten Aufträgen aller Art durchs Leben schlug.
    Icho Tolot hatte ihn tatsächlich auf einer der Freihandelswelten beobachtet und seine Dienste erkauft. Der Tefroder war ein Halunke, der für Geld fast alles tat. Allerdings besaß er so etwas wie eine Ganovenehre. Tolot hatte ihm zwar kein Geld gegeben, aber seltene und teure Schwingkristalle, mit denen er sich einen ruhigen Lebensabend bereiten konnte.
    Gucky bezweifelte, daß er dazu in der Lage war, aber das durfte nicht weiter interessieren.
    Der Mann hatte Ichos Daten abgeliefert, und nur das zählte. Er hatte nichts an dem Träger manipuliert. Tolot hatte ihn ihm überlassen, als er das Sulvy-System verließ. Offenbar hatte er auf eine Landung auf Thetus verzichtet und auch sonst jeden Kontakt zu den Tefrodern vermieden. Was er wissen wollte, mußte er sich durch das Abhören von Funk oder anderen Arten der indirekten Beobachtung „besorgt" haben.
    Lodi Hubba hatte jedenfalls kein Wort über einen Haluter verloren, und Perry Rhodan sah keinen Grund, von sich aus die Sprache auf ihn zu bringen.
    Jetzt brachte ihn die Holografie wie leibhaftig in den Konferenzraum, wenige Meter vor den ersten Sitzen. Er wurde lediglich um die Hälfte verkleinert wiedergegeben.
    Zunächst berichtete der Gigant von Halut von seinen Recherchen, aus denen bekannterweise hervorging, daß es in Andromeda wirklich Manifestationen von Wanderer gegeben hatte.
    Rhodan und Atlan hatten nichts anderes erwartet.
    Doch dann richteten sie sich beide gleichzeitig in ihren Sitzen auf und starrten das schwarze Gesicht mit den drei Augen an, als wollten sie jedes weitere Wort am Rachenmund ablesen. „... ist es mir schließlich gelungen", berichtete die auf ein erträgliches Lautmaß heruntergeregelte Haluterstimme, „mit Hilfe der Kantor-Methode die mutmaßliche Bahn von Wanderer zu berechnen."
    Rhodan stand auf und ging auf die Projektion zu. Er wagte kaum zu atmen.
    Atlan war bei ihm.
    Icho Tolot machte eine Pause, so als ob er ganz genau gewußt hätte, wie seine Worte wirken würden.
    Die Kantor-Methode, inzwischen als ALGOMYLES bekannt, war vom Synergistiker Myles Kantor entwickelt worden, um zu versuchen, die Bahn von Wanderer zu bestimmen. Voraussetzung dafür war, daß genügend Input vorhanden war - sprich Datenmaterial, zum Beispiel über Materialisationen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten.
    Diese besondere Software, die auch im Syntron der ATLANTIS gespeichert war, reduzierte alle Daten, die bei den bisherigen Beobachtungen der Wanderer- und Fiktivwanderer-Manifestationen angefallen waren, auf einen Satz von 625 Koeffizienten. Diese wiederum verkörperten die Eingabedaten für ALGOMYLES, woraufhin der Algorithmus des Systems daraus fünfdimensionale Vektoren errechnete, die die Bahn des Kunstplaneten im Standarduniversum beschrieben.
    Icho Tolot sprach durch seine Projektion weiter: „Danach", sagte es aus der dreidimensionalen Abbildung heraus, „muß Wanderer in allernächster Zeit auf seiner Bahn auch im Histo-Sonnensystem eintreffen. Ich werde aller Voraussicht nach bereits dort sein, wenn ihr diese Nachricht empfangt. Es tut mir leid, daß ich nicht auf euch warten konnte, Freunde. Ich freue mich auf unser Wiedersehen."
    Icho Tolot deutete einen Gruß an, dann erlosch die Projektion.
    Kassian meldete sich von der Zentrale und teilte mit, daß von dem Datenträger eine Reihe von zusätzlichen Informationen in die Syntronik der ATLANTIS geflossen seien. „Jetzt gibt es drei gute Gründe, History aufzusuchen", sagte Atlan zu Perry Rhodan.
    Dieser nickte entschlossen. „Das Logbuch der SAMUR, die Phänomene dort, und die Recherchen unseres halutischen Freundes."
    „Und meine Provision", kam es vom tefrodischen Kurier. Er hielt die Hand auf. „Euer riesenhafter

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