1572 - Der Menschenzoo
Freund. Sie sind ... von der Erde?"
Rhodan zwang sich, den Kampf zu ignorieren, der noch immer hinter ihm tobte.
Er nickte. „Und Sie?"
„Bestellen Sie den Menschen Grüße von ... Alavan ..."
Perry Rhodan fing ihn auf, als er zur Seite fiel.
Er trug ihn auch noch, als Gucky zurückkehrte, nachdem er Atlan aus der Station teleportiert hatte. „Der Kommandant lebt nicht mehr, Kleiner", sagte Perry. „Wir nehmen an seiner Stelle diesen hier mit."
„Aber er ist auch tot."
„Er soll nicht in dieser Station hier vermodern. Wir werden ihn dem Weltraum übergeben, falls wir jemals wieder dazu imstande sein werden - in unserer Zeit. Ich kenne ihn nicht, aber er hat es sich verdient."
Sie entmaterialisierten. Hinter ihnen strömte Gas ein.
Als sie genau an der Stelle auftauchten, wo sie ihr Abenteuer begonnen hatten, war ihre Erleichterung unbeschreiblich.
Vor sich sahen sie die PAITO in den schwachen Wellen des History-Ozeans treiben, und gleich auf den ersten Funkanruf erhielten sie Antwort.
Sie waren wieder im Jahr 1173 NGZ. Und sie kehrten so zurück, wie sie gekommen waren.
Ohne einen irgendwann im 20. Jahrhundert von der Erde entführten Mann namens Alavan. Von ihm war nur Staub übriggeblieben, der sich im Meer verteilt hatte.
An Bord der PAITO erfuhren sie vom Auftauchen Icho Tolots, der in der Unterwasserstation gewesen war, ohne in die Vergangenheit geschleudert zu werden. Warum das so war, darauf wußte noch niemand eine Antwort.
Die HALUTA befand sich mittlerweile nicht mehr auf History, sondern bei der ATLANTIS im Orbit. „Wir haben hier auch nichts mehr zu suchen", sagte Atlan dem Kreuzerkommandanten. „Wir fliegen zur ATLANTIS zurück."
„Endlich", atmete Cenkorat auf. „Wir sind schon so gut wie unterwegs. Moment - gerade kommt eine Meldung von der ATLANTIS herein."
Perry Rhodan und Atlan sahen sich an und zuckten die Schultern. Für den Augenblick wollten sie von neuen Überraschungen nichts mehr wissen.
Was sich schlagartig änderte, als sie erfuhren, was sich im History-System tat.
Denn soeben war Wanderer auf der Umlaufbahn des einzigen Planeten materialisiert.
EPILOG
Sie kämpften mit Dreizack, Netzen und Schwert. Sie kämpften wie in ihrer großen Zeit als zwei der besten Gladiatoren Roms. Sie griffen an, wehrten sich. Ihre Augen waren blutunterlaufen, und Blut sickerte aus vielen Wunden an ihren muskelbepackten Leibern.
Sie gönnten sich keine Pausen mehr oder hörten auf, wenn der andere eine schlimme Verletzung erhielt. Sie kämpften in einem Rausch, und das bisherige Leben in diesem Land kam ihnen vor wie nutzlos vertan mit harmlosen Spielchen.
Jetzt war auf einmal alles anders. Fast von einem Augenblick auf den anderen hatte sie das Fieber gepackt.
Dieser Kampf sollte erst enden, wenn einer der beiden Gladiatoren tot am Boden lag.
Einer der beiden Männer, die bis vorhin noch Freunde gewesen waren.
Am Ende war Marius es, der über dem getöteten Gegner stand.
Er atmete schwer. Vor seinen Augen begann sich alles zu drehen. Das Blut hämmerte in seinen Ohren, und plötzlich begriff der Römer, daß es das einzige Geräusch war, das er noch hörte.
Er drehte überrascht den Kopf. Dann kletterte er aus der Arena und blickte hinab auf das Land am Fuß des Berges.
Es war totenstill.
Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, denn als er leicht den Kopf drehte, sah er die roten und die weißen Krieger kämpfen wie nie. Es wirkte gespenstisch. Er hörte nichts mehr. Er sah nur, daß da unten gekämpft wurde, und auf eine seltsame Weise verstand er, was die Krieger dort taten.
Es ging ihnen wie ihm.
Er hatte sich wie neugeboren gefühlt. Eine Trägheit war von ihm abgefallen, die er nie als solche empfunden hatte. In ihm war ein Feuer abgebrannt, ein kurzes Feuer. Und nun ging es den Verfluchten dort unten genauso wie ihm.
Seine Sehkraft ließ nach, aber er konnte noch erkennen, wie die Krieger langsamer wurden und sich am Ende nicht mehr auf den Beinen halten konnten. „Alles ... stirbt, Urgan", sagte er heiser. Dann erst begriff er, daß Urgan ihm nie wieder antworten würde. „Nein!" schrie Marius gellend, als ihm klar wurde, was er getan hatte.
Er taumelte, als er sich umdrehte und auf die Felskante zuging, unter der die Arena lag - mit dem toten Freund darin.
Marius spürte, wie seine Kraft ihn jetzt sehr schnell verließ. Aber er schaffte es noch, das Schwert gegen sich zu richten und den Griff mit beiden Händen fest zu umklammern.
Er drückte die
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