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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befand. Er wußte bereits, was er tun würde, um sich von dem ungeheuren seelischen Druck ZU; befreien, dem er sich jäh ausgesetzt sah
     
    4.
     
    MUTTER landete neben zwölf diskusförmigen Raumern unterschiedlicher Größe in einer unwirtlichen Vulkangegend am Rand eines ausgedehnten Lagers, das aus zahlreichen Baracken, einer gelben und einer roten Halle, Wachtürmen, Maschinenparks, einem grauschwarzen Feld voller aufgetürmter Gesteine, Abfälle und Raumschiffwracks bestand und das von einer etwa dreißig Meter hohen Kuppel aus Formenergie umschlossen wurde.
    Unmittelbar nach der Landung holten die Somer sie aus den Kabinen, untersuchten sie und nahmen ihnen die Gravo-Paks, nicht aber die SERUNS, ab. Dann führten sie Alaska und Siela zu einer Strukturlücke im Energiezaun und stießen sie hindurch.
    Die Somergardisten und die beiden Nakken gingen an Bord eines der Raumschiffe, stiegen wenig später damit auf und verschwanden. MUTTER blieb bei den anderen Raumern zurück. „Wenigstens das", sagte Alaska Saedelaere erleichtert. Er war fest davon überzeugt, daß ihre Gefangenschaft im äußersten Fall einige Tage dauern würde. Früher oder später würde es ihnen gelingen, an Bord von MUTTER zu gehen und zu verschwinden. „Sieh lieber nach vorn!" riet Siela ihm.
    Sie schritten durch einen Tunnel aus schimmernder Formenergie auf eine Baracke zu. Die Strukturlücke hatte sich hinter ihnen geschlossen, so daß es keinen Sinn gehabt hätte, umzukehren und einen Ausbruch zu versuchen. Durch eine windschiefe Tür betraten sie die Baracke.
    Im Inneren des Gebäudes war es so dunkel, daß sie stehenblieben, um sich zunächst einmal zu orientieren.
    Dann flammte Licht auf, und sie sahen einen kleinen, untersetzten Somer, der von vier Wachgardisten und zwei Kampfrobotern flankiert wurde. Angesichts der auf sie gerichteten Waffen wäre jeder Widerstand sinnlos gewesen.
    Der untersetzte Somer saß hinter einem Arbeitstisch, der mit beschrifteten Papieren fast völlig bedeckt war. Er hatte einen flammendroten Bakkenbart, der an seinen Enden hellblau eingefärbt war. „Ich bin Kommandant Massur", erklärte er mit eigenartig heiserer Stimme. Er machte einen fahrigen Eindruck und schien seine Hände nicht stillhalten zu können. „Ihr seid mir zugewiesen worden, damit ihr eure Strafe hier verbüßt."
    „Strafe - wofür?" fragte Alaska Saedelaere.
    Massur griff nach einigen Papieren und blätterte sie bedächtig durch. „Spionage für eine fremde Macht, Hochverrat, Tötungsdelikte in mehreren Fällen, Sachbeschädigung und Sabotage", erwiderte er dann. „Eindringen in für Gorims verbotene Gebiete."
    Er legte die Papiere zur Seite und blickte sie starr an. „Ihr sollt wissen, daß ich für Gorims, die derartige Verbrechen begangen haben, keinerlei Verständnis habe", eröffnete er ihnen dann. „Hier ist eine Freiheitsstrafe von jeweils 45 Jahren für euch angegeben, aber ich verspreche euch, daß ihr keine 45 Jahre hierbleiben werdet. Nach spätestens vier Wochen seid ihr tot. Dafür werde ich persönlich sorgen."
    „Wer hat uns verurteilt?" fragte Siela Correl kühl und zurückhaltend. „Wer hat behauptet, daß wir diese Dinge getan haben?"
    Massur sprang auf. „Gebt ihnen die Folter!" brüllte er.
    Alaska und die körperlich junge Frau wehrten sich, aber gegen die Übermacht der Somergardisten und der Roboter konnten sie nichts ausrichten. Die Kampfmaschinen umklammerten sie und trugen sie aus der Baracke in einen Käfig aus Formenergie, stellten sie darin ab und ließen sie allein. „Nur keine Aufregung", sagte der Terraner gelassen. „So schlimm wird es schon nicht werden.
    Wir haben ja vorgesorgt."
    Er täuschte sich. Torturen kamen auf sie zu, die alles in den Schatten stellten, was sie bisher erlebt hatten.
    Kommandant Massur steuerte sie von einem kleinen, tragbaren Schaltpult aus. Sie sahen ihn durch die schimmernden Energiewände auf dem Vorfeld stehen, und aus seinen Augen sprühten ihnen Haß und Vernichtungswille entgegen. Er setzte die Energiewände in Bewegung und schleuderte sie mit ihrer Hilfe durch den Käfig. Diesen Gewalten waren Alaska und Siela hilflos ausgeliefert. Sie prallten gegen die Energiewände, wurde von ihnen zurückgeworfen und kollidierten, bevor sie irgendeine Abwehr ergreifen konnten, gegen andere Wände, die ihnen plötzlich mit hoher Beschleunigung entgegenkamen.
    Sie wurden Opfer eines Mannes, der in der Wut über die erlittene persönliche Schmach zur rasenden Bestie

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