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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand allen, die dazu fähig waren, mit einem gewissen Argwohn gegenüber und machte sich immer wieder bewußt, daß er selbst bei solchen Charakteren allzu leicht das Opfer eines falschen Spiels werden konnte, wenn er nicht auf der Hut war. „Was für Resultate?" faßte er nach. „Die Gorims wußten ganz erstaunliche Tatsachen über die Geschichte der zwölf Galaxien Estartus", eröffnete Ciloreem ihm. „Ich selbst habe ihnen viel erzählt über das, was in den vergangenen 700 Jahren bei uns geschehen ist, weil ich prüfen wollte, was ihnen bekannt war. Dabei stellte sich heraus, daß sie über Dinge informiert waren, die Gorims eigentlich gar nicht bekannt sein dürften. Fast hatte ich den Eindruck, als seien sie schon einmal in Estartu gewesen."
    „Und? Könnten sie es nicht gewesen sein?"
    „Ausgeschlossen. Angesichts der Entfernung zwischen dem Shant-Tor, das sie ja vorher nicht benutzen konnten, und Estartu kommt ein Besuch innerhalb ihrer Lebensspanne so gut wie nicht in Frage", erklärte Taruane. „Außerdem liegen keinerlei Informationen über Gorims vor, die in den letzten Jahrhunderten bei uns aufgetaucht sind. Woher also sollten sie etwas über unsere Geschichte wissen, wenn da nicht irgendwo Verrat im Spiel wäre?"
    Sten Ibemen beugte sich vor. Der Fall begann ihn zu interessieren. „Und was glaubt ihr? Woher haben sie ihr Wissen?"
    „Das ist die Frage, die wir klären müssen, wenn wir uns gegen gefährliche Anschläge auf Frieden und Ordnung in Estartu schützen wollen", entgegnete Ciloreem. „Ich habe alles unternommen, um sie zu täuschen. Mit dem einzigen Ziel, sie nach Mondruck zu bringen, von ihrem Raumschiff zu trennen und sie dort in Ruhe vernehmen zu können."
    Der Tormeister hob zustimmend die Hände. „Einverstanden", sagte er. „Und was erwartet ihr von mir?"
    „Wir möchten, daß die Somergardisten an Bord des Raumschiffs der Gorims bleiben, bis die Gefangenen in sicherem Gewahrsam sind, und daß du das Schiff freigibst, so daß wir entweder nach Mondruck oder Somtran fliegen können."
    „Somtran?" Ibemen senkte ablehnend die Hände. „Die Idee halte ich nicht für gut. Ihr geht nach Mondruck. Ich werde die Behörden dort verständigen, damit ihr eine entsprechende Landeerlaubnis erhaltet und damit man euch und den Gorims einen Sicherheitstrakt zuweist, in dem ihr sie gefahrlos verhören könnt. Ihr könnt starten.
    Die Syntronik wird das Schiff der Gorims aus dem Traktorstrahl entlassen."
    Die beiden Nakken glitten zur Tür zurück. „Wir danken dir", verkündete Taruane.
    Als sie den Raum verlassen hatten, lehnte Tormeister Sten Ibemen sich weit in seinem Sessel zurück.
    Nachdenklich blickte er auf die Tür. Er fragte sich, ob die Nakken wirklich so selbstlos dachten, wie sie vorgaben, und ob sie tatsächlich nur im Interesse von Estartu handelten oder ob sie eigene Interessen verfolgten.
    Er beugte sich vor und beobachtete auf einem der Monitoren, wie die beiden Nakken an Bord von MUTTER zurückkehrten.
    Wenn es den Nakken um eigene Interessen ging, fragte er sich, was konnten das für Interessen sein?
    Er war sicher, daß er es sehr bald erfahren würde. Die Nakken flogen mit MUTTER nach Mondruck. Der Planet stand gänzlich unter der Kontrolle der Mlironer, und der Tormeister hatte einflußreiche Freunde dort. Er würde dafür sorgen, daß er schon bald über die Ergebnisse der Verhöre und Untersuchungen informiert werden würde.
    Er zögerte nur kurz und ließ sich dann mit einem seiner Freunde auf Mondruck verbinden, um das Problem mit ihm zu besprechen. Minuten später war er überzeugt, daß von nun an alles seinen Weg gehen würde, und er wandte sich wieder den zahllosen Problemen zu, die mit dem Management eines Heraldischen Tores verbunden waren.
    MUTTER strich er vorerst aus seinem Gedächtnis. Mit ihr und ihren Insassen wollte er sich erst wieder befassen, wenn Resultate vorlagen.
    Alaska Saedelaere und Sie ahnten nicht, wie falsch die Nakken gespielt hatten. Sie hatten ihre SERUNS angelegt und waren auf der Hut, doch sie durften ihre Kabinen nicht verlassen. Sie blieben getrennt und konnten nur auf den Monitoren verfolgen, was geschah.
    Die beiden Nakken waren an Bord zurückgekehrt, und MUTTER war gestartet.
    Alaska hatte genügend Erfahrungen in der Raumfahrt, um schon bald nach dem Start erkennen zu können, daß MUTTER von dem angekündigten Kurs abwich. Der Flug ging nicht zum vierten Planeten, sondern zu einer der inneren Welten des Sonnensystems. Es

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