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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu erkennen, daß sie sich mehrere Male umdrehten.
    Sie kamen nicht weit. Als sie etwa zehn Meter weit gelaufen waren, blitzten Energiestrahler auf und töteten sie.
    Einer der beiden Somer fiel auf dieser Seite der Düne in den Sand und rutschte auf Siela und den hageren Terraner zu. Keine zwei Meter von ihnen entfernt blieb der Tote liegen. „Ganz ruhig", flüsterte Alaska. „Uns kann nichts passieren."
    Sie schlossen die Helme ihrer SERUNS und schalteten die Abwehrschirme ein. Sekunden später schälten sich einige hochgewachsene, auffallend schlanke Gestalten aus dem Dunkel. Sie näherten sich ihnen, und eine von ihnen schoß. Der Energiestrahl strich jedoch hoch über sie hinweg. Er diente ausschließlich dazu, das Dunkel aufzuhellen, und vielleicht sollte er sie auch blenden.
    Alaska Saedelaere erhob sich betont langsam. „Hallo, Freunde!" richtete er sich mit Hilfe der Außenlautsprecher an die unbekannten Schützen. „Ich danke euch für eure Hilfe."
    Ein Handscheinwerfer leuchtete auf, und der Lichtkegel richtete sich auf ihn, glitt vom Kopf bis zu den Füßen an ihm herunter und langsam wieder hoch. „Sie haben Schutzschirme", bemerkte jemand mit melodiöser Stimme. „Aber wenn wir alle gemeinsam schießen, müßten wir sie durchbrechen können."
    „Laßt sie in Ruhe!" forderte ein anderer. „Wie du willst." Das klang recht mürrisch, ließ aber auch erkennen, daß der Sprecher sich dem Wunsch beugen wollte. „Wir sind aus dem Lager entkommen", sagte der Terraner. Er war sicher, daß sie es mit Mlironern zu tun hatten. Niemand sonst sprach in dieser Weise. „Halt den Mund", fuhr ihn eine der Gestalten an, „und komm mit uns, wenn dir dein Leben lieb ist!"
    „Wenn ihr mich so höflich fragt, kann ich gar nicht nein sagen", erwiderte Alaska. „Hat jemand etwas dagegen, wenn wir beide mitkommen?"
    Niemand antwortete ihm. „Provoziere sie nicht", bat Siela, als sie mit den Unbekannten durch die Dunkelheit schritten.
    Von da an schwiegen sie, bis sich ein Tor vor ihnen öffnete und die Mlironer sie hineindirigierten. Über festen Steinboden betraten sie einen Raum, in dem ihre Schritte von den Wänden widerhallten. Mit einem dumpfen Krach schloß sich das Tor hinter ihnen, und dann erhellten sich einige Leuchtelemente an der Decke. Jetzt sahen sie, daß sie sich in einem kuppelförmigen Raum befanden, der einen Durchmesser von etwa fünfzehn Metern hatte. Von ihm aus führte ein breiter Gang schräg in die Tiefe. Alaska sah sich in seiner Vermutung bestätigt. Die Männer um sie herum waren Mlironer. Sie trugen weite, luftige Hosen und Blusen.
    Alle waren mit Energiestrahlern bewaffnet.
    Einer von ihnen wies befehlend auf den nach unten führenden Gang, und sie gehorchten. Sie schritten die Schräge hinunter in eine Halle hinein, die etwa fünfzig Meter lang und zwanzig Meter breit, aber nur etwa zweieinhalb Meter hoch war. Hier parkten verschiedene Gleiter und lagen Ausrüstungsgüter der unterschiedlichsten Art herum. Vieles davon war beschädigt, so als sei es unter harten Kämpfen erbeutet worden. In einer Ecke brannte ein offenes Feuer. Mehrere Kinder waren dabei, Fleischstücke über den Flammen zu garen. „Wenn mich nicht alles täuscht, sind wir einer Räuberbande in die Hände gefallen", sagte Siela leise. Alaska vernahm ihre Stimme aus den Helmlautsprechern. „Fehlen nur noch die Räuberbräute."
    „Wir sollten kurzen Prozeß mit ihnen machen", rief einer der Mlironer. Er hielt seinen Energiestrahler demonstrativ in die Höhe. „Erschießt die Gorims!"
    „Nein!" lehnte ein anderer ab. Er machte einen besonders stolzen und überlegenen Eindruck.
    Seine Art, sich zu bewegen, kam Alaska irgendwie bekannt vor. Ihm war, als habe er diesen Mann schon einmal irgendwo gesehen.
    Die anderen wandten sich dem Mann zu, und einige von ihnen schlossen sich der Forderung an, die Gorims zu töten. „Nein", rief er wieder. Er sprach so entschieden, daß keine Widerrede erfolgte. Dann wandte er sich Alaska zu und trat dicht vor ihn hin. „Du kannst den Energieschirm abschalten. Dein Leben ist nicht in Gefahr."
    Alaska blickte den Mlironer kühl an. „Das glaube ich gerne", entgegnete er, „aber der Schirm bleibt."
    Der Anführer der Gruppe trat zur Seite, nahm einen stabförmigen Gegenstand auf und schnellte sich elegant abwechselnd nach links und rechts, wobei er so tat, als wolle er den Stab durch die Luft werfen, um ihn dann aber immer wieder aufzufangen. Nachdem er dieses Spiel etwa eine

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