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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trafen ihn, und er stürzte in ein Meer von Schmerzen.
    Als er danach wieder zu sich kam, lag er auf einer Antigravplattform. Über sich sah er die grauen, ausgemergelten Gesichter von Kait Narusen, Siela Correl und vier Mlironern. „Wie geht es dir?" fragte Sie. „Ich fühle mich, als ob ich schwebe", versuchte er zu scherzen, wobei er die größte Mühe hatte, diese Worte zu formulieren. „Sie haben ein wenig zu oft geschlagen", bemerkte Kait Narusen. „Deshalb bringen wir dich jetzt auf die Medo-Station."
    Alaska blickte ihn verwundert an. Ihm ging es schlecht, aber er konnte Arme und Beine bewegen.
    Er schien nicht ernsthaft verletzt zu sein. „Du warst einen ganzen Tag und eine Nacht lang bewußtlos", flüsterte Sie. „Wir fürchteten schon, daß wir dir nicht mehr helfen können."
    Für einen kurzen Moment schloß Narusen seine Augen, und plötzlich begriff der Terraner. Man brachte ihn in die Medo-Station, weil Siela und die Mlironer hofften, daß er dort seinen SERUN an sich bringen und mit seiner Hilfe irgendwie zu MUTTER kommen könnte. In den letzten Wochen hatte Narusen öfter davon gesprochen, daß Hilfe nur von außen kommen könnte, weil sie nicht die Möglichkeit hatten, die Energiewände der Kuppel von innen her zu durchbrechen.
    Sie erwarten von dir, daß du die Lösung findest, erkannte er.
    Fast hätte er dem Mlironer laut und offen geantwortet, doch er erinnerte sich noch früh genug daran, daß sie ständig beobachtet und überwacht wurden. Schon ein einziges falsches Wort konnte alle Pläne zunichte machen.
    Kait Narusen blickte ihn kurz an, als sie die Medo-Station erreichten, und Alaska glaubte, seine Gedanken lesen zu können.
    Der Mlironer half ihm, aber er war nicht uneigennützig dabei. Er wollte eine Gegenleistung, und die konnte nur darin bestehen, daß er nicht nur Siela, sondern auch alle anderen Gefangenen aus dem Lager befreite.
    Siela und die Mlironer brachten Alaska bis in das Innere des Gebäudes, und sie ließen sich auch dadurch nicht aufhalten, daß eine Roboterstimme sie aufforderte, unverzüglich wieder hinauszugehen.
    Der Terraner richtete sich auf. Er stöhnte, als habe er starke Schmerzen. „Kannst du gehen?" fragte Kait Narusen. Er zeigte auf die Liege, über der sich das umfangreiche Instrumentarium des Medo-Roboters befand. „Oder müssen wir dich tragen?"
    „Ich kann gehen", antwortete er und glitt von der Antigravplatte. Zum erstenmal sah er den Raum, in dem die verletzten und kranken Gefangenen behandelt wurden. Er war schon vorher hiergewesen, hatte dabei jedoch in tiefer Bewußtlosigkeit gelegen.
    Er sah, daß eine transparente Wand sie von einem anderen Raum abtrennte, in dem die beiden SERUNS auf einem Tisch lagen. Darüber hinaus enthielt der Raum nur noch einige Werkzeuge, die für ihn ohne Bedeutung waren.
    Plötzlich riß Kait Narusen ein Stück blauer Folie aus seiner Hose und stürzte sich auf die transparente Wand.
    Die anderen Mlironer folgten seinem Beispiel. Verblüfft beobachtete Alaska, was sie taten, aber dann erfaßte er, um was es ging. Wo die blauen Folien an der Wand hafteten, verfärbte sich die Wand. Sie begann chemisch auf die Folien zu reagieren und nahm die blaue Farbe an. Dabei entstanden Spannungen, die das transparente Material zu stark belasteten. Es zerbrach krachend in viele kleine Teile. „Los!" schrie Kait Narusen.
    Alaska Saedelaere zögerte keine Sekunde. Er rannte über die Splitter hinweg, ohne darauf zu achten, daß er sich die bloßen Füße an ihnen zerschnitt, riß seinen SERUN an sich und streifte ihn sich über.
    Erst als er ihn geschlossen hatte, bemerkte er, daß Siela neben ihm stand und ihren SERUN ebenfalls angelegt hatte.
    Im Lager heulten die Alarmsirenen. „Los doch!" brüllte Kait Narusen. „Worauf wartet ihr?"
    „Wir holen euch raus!" rief der Terraner, während er zusammen mit Siela zur Tür hinauslief. „Das will ich euch auch geraten haben", schrie der Mlironer hinter ihnen her, „sonst bringe ich euch um!"
    In dem SERUN konnte Alaska sich leicht und mühelos bewegen. Er verspürte kaum noch Schmerzen.
    Während er und Siela sich der Baracke Massurs näherten, sah er, daß Aufruhr im Lager herrschte. Die Gefangenen hatten ihre Unterkünfte verlassen und griffen die Gardisten und Roboter mit bloßen Händen an.
    Reihenweise brachen sie unter der lähmenden Wirkung der Paralysestrahler zusammen. Sie hatten keine Aussicht, den Kampf zu gewinnen, lenkten aber äußerst wirksam von Siela und dem

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