1574 - In den Händen des Folterers
Terraner ab.
Erst als Alaska und Sie unmittelbar vor der Baracke Massurs waren, erkannten die Somergardisten, um was es ging. Sie schossen auf die beiden, und als sie merkten, daß sie mit Paralysestrahlern keine Wirkung erzielten, setzten sie Thermowaffen ein. Doch auch damit konnten sie die beiden nicht aufhalten. Die gleißenden Energiestrahlen prallten von den Energieschirmen der SERUNS ab oder wurden von ihnen absorbiert.
Mit elementarer Wucht brach Alaska in die Baracke ein. Er schleuderte den Kommandanten zur Seite, der sich ihm entgegenstellte, dann war er auch schon an der Schaltung, mit der er eine Strukturlücke schaffen konnte.
Jetzt machte sich bezahlt, daß er jeden Handgriff der Somer verfolgt hatte, als er in der Baracke war.
Eine Lücke öffnete sich im Energieschirm. „Raus!" schrie er Siela zu.
Sie machten sich nicht die Mühe, die windschiefe Tür der Baracke zu öffnen. Alaska rannte einfach dagegen und sprengte sie aus ihrem Rahmen. Dann hetzte er zusammen mit Siela durch die Strukturlücke im Energieschirm hindurch ins Freie.
Dann aber blieb er bestürzt stehen. „Wo ist MUTTER?" fragte er.
Das Medo-Raumschiff Siela Correls war verschwunden. „Haben die Nakken MUTTER mitgenommen?" Er kam sich vor, als habe er urplötzlich den Boden unter den Füßen verloren. „Komm schon!" forderte Sie ihn mit schriller Stimme auf. Sie rannte zu einer von fünf vor dem Energieschirm geparkten Transportplatten hin, die von den Somergardisten benutzt worden waren, um ausgebaute und gereinigte Geräte aus den Wracks wegzubringen. Die Antigravplattformen lagen fast immer vor der Energiekuppel, und niemand hatte es für nötig gehalten, sie in irgendeiner Weise zu sichern. „Nun mach schon!" rief sie ungeduldig, als Alaska sich nur zögernd neben sie auf eine der Plattformen stellte. „Willst du warten, bis die Gardisten kommen?"
Sie hatte einen Informationsvorsprung vor ihm, und sie nutzte ihn. Er hielt es für besser, einfach nur zu tun, was sie verlangte. Er sprang auf die Plattform, und Siela startete. Sie konnte die Schaltungen nicht kennen und konnte dennoch wie blind damit umgehen. Alaska begriff, daß Kait Narusen Siela eingewiesen und mit ihr alle Phasen der Flucht durchgesprochen haben mußte.
Er blickte zurück.
Der Aufruhr im Lager hatte sich gelegt. Hunderte Gefangene lagen regungslos auf dem Boden, und die Somergardisten rannten zur Baracke des Kommandanten hin. Noch aber hatte keiner von ihnen die Energiekuppel verlassen. Die Strukturlücke hatte sich wieder geschlossen.
Alaska lachte.
Er konnte sich vorstellen, wie es in der Baracke des Kommandanten aussah. Massur war von dem Angriff und Ausbruch ebenso überrascht worden wie alle anderen Somer. Wahrscheinlich hatte er die Lücke in der Hoffnung wieder geschlossen, sie aufhalten zu können, und nun hatten die Somer Schwierigkeiten, sie wieder zu öffnen, um die Verfolgung aufnehmen zu können.
Siela Correl beschleunigte mit hohen Werten. Sie hockte an der Stirnseite der Platte auf dem Boden und drückte die verschiedenen Tasten der Steuerung mit den Händen. Das war offenbar leichter für sie, als mit den Füßen zu schalten, wie die Somer es taten.
Sie flog direkt in die untergehende Sonne hinein, die tief zwischen den Bergkegeln der Vulkane stand. „Wenn wir Glück haben, ist es dunkel, bevor die Gardisten uns folgen", rief sie Alaska zu. „Dann haben wir eine echte Chance, ihnen zu entwischen."
Sie lachte. „Kompliment! Du hast ziemlich schnell begriffen!"
Er ließ sich neben ihr auf den Boden sinken. „Verspotte mich nicht auch noch", bat er. „Woher hätte ich wissen sollen, daß MUTTER verschwunden ist?"
„Sie ist weggeflogen, als die Nakken gelandet sind", berichtete sie. „Ich habe es gesehen."
Sie schwiegen eine Weile und ließen sich von ihren SERUNS mit Konzentraten versorgen, um wieder zu Kräften zu kommen. Ihre Körper brauchten dringend lange entbehrte Spurenelemente und Vitamine. Die gesundheitlichen Schäden, die sie davongetragen hatten, konnten nur von dem Medo-Schiff behoben werden. „Hast du seitdem Verbindung mit MUTTER gehabt?" fragte er, als sie an der Flanke eines Berges entlang flogen. Er blickte zurück. Weiter hinter ihnen erschienen im Dunst über der Wüste zwei fliegende Objekte. Sie waren noch so weit entfernt, daß er nicht erkennen konnte, um was es sich handelte. Er vermutete, daß es Antigravplattformen waren. „Nein", erwiderte sie. „Die Somer haben das Funkgerät gefunden und
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