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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minute lang betrieben hatte, ließ er ihn achtlos fallen und stieß ihn mit dem Fuß zur Seite. „Nun?" fragte er und entblößte seine Zähne dabei. „Erinnerst du dich?"
    „Der Mann mit der Gurke vom Markt des Charimchar-Tores!" rief Siela. Sie lachte und schaltete ihren Energieschirm ab. „Richtig?"
    „Richtig", bestätigte der Mlironer. „Ihr habt mir geholfen, als die Kinder ein unwürdiges Spiel mit mir trieben.
    Ich bin euch zu Dank verpflichtet."
    Alaska Saedelaere fand, daß man Vorsicht auch übertreiben konnte. Er schaltete seinen Energieschirm ebenfalls ab und öffnete den SERUN. „Ich bin froh, unter Freunden zu sein", sagte er. „Das bist du", betonte der Mlironer. „Mein Name ist Discha Meragen. Meine Freunde nennen mich Einsneunzig, weil ich ein Kekkre und neunzig Tra groß bin. Wir sind keine Wegelagerer, wie du vielleicht annimmst, sondern Kämpfer der Ehre und der Reinheit."
    „Ich muß zugeben, daß ich davon nicht viel verstehe", antwortete Alaska. „Dann will ich es dir erklären. Leygan, so nennen wir diesen Planeten, für den die Somer die Bezeichnung Somtran gewählt haben, ist für uns der magische Punkt im Universum, an dem sich der Kreis des Lebens schließt. Hier entsteht das Leben, das unsere Kinder beseelt, und hier endet das Leben, wenn unsere Alten ihre letzte Reise antreten. Von Anbeginn unserer Geschichte an haben wir diesen Planeten verehrt. Er ist uns heilig."
    Alaska fiel auf, daß die anderen Mlironer ernst und geradezu andächtig zuhörten, obwohl ganz sicher nicht neu war, was Einsneunzig erzählte. „Schon in den ältesten Büchern unseres Volkes ist Leygan genau beschrieben worden, so genau, daß es uns den Atem verschlug, als wir diesen Planeten zum erstenmal mit eigenen Augen sahen", fuhr Einsneunzig fort. „Es ist eines der ganz großen Rätsel unseres Volkes, daß unsere Vorfahren Leygan so gut kannten, obwohl keiner von ihnen jemals in diesem Teil des Universums gewesen ist."
    Er blickte den Terraner eindringlich an. „Für uns war unerträglich, daß die Somer damit begannen, diese Welt zu besiedeln, und es quält und beleidigt uns, daß sie immer noch hier sind. Daher kämpfen wir gegen sie, und wir hoffen, sie irgendwann einmal von hier vertreiben zu können."
    Er blickte zum Feuer hinüber, wandte sich Alaska und Siela dann wieder zu, breitete in großer Geste die Arme aus und rief: „Aber was rede ich? Ihr werdet Hunger haben. Kommt. Seid meine Gäste, und dann laßt uns überlegen, wie wir Kait Narusen und die anderen Gefangenen aus dem Lager holen können. Bis jetzt haben wir keinen Weg gefunden, die Energiemauer zu überwinden."
    „Es gibt einen Weg", erwiderte der Terraner, nachdem Siela und er sich ebenfalls vorgestellt hatten. „Laß hören", bat Einsneunzig, während er mit ihnen und den anderen zum Feuer ging. Er ließ sich mehrere Spieße geben und verteilte sie, wobei er darauf achtete, daß Alaska und Sie die besten Stücke erhielten. „Mit welcher Waffe willst du die Kuppel sprengen?"
    „Mit einer psychologischen Waffe", eröffnete der Terraner ihm. „Ich will den Kommandanten Massur an einer Stelle seiner Seele treffen, an der er besonders empfindlich ist."
    Seine Worte verblüfften die Mlironer, weckten ihr Interesse und ließen sie aufmerksam zuhören. „Es geht um die Assasids", erläuterte er. „Ich bin sicher, daß Massur sich auf der Stelle von allen Gefangenen trennen wird, wenn wir ihm sagen können, wo sie sich verstecken."
    Er berichtete den Mlironern, welcher Schicksalsschlag den somerischen Kommandanten des Lagers getroffen hatte und wie versessen Massur darauf war, die Assasids zu finden, um ihnen sein Kind wieder abnehmen zu können. „Kein Problem", erwiderte Einsneunzig. „Wir wissen, wo die Assasids sind. Sie sind ebenso unsere Feinde wie alle anderen Somer, die ihren Fuß auf diesen unseren heiligen Planeten gesetzt haben. Dennoch haben wir ihnen einige Male geholfen, ihre Eier in fremden Nestern abzulegen, weil wir wissen, daß sie damit die eigenen Reihen schwächen. Auch Massur hat es uns zu verdanken, daß es einem Assasid gelang, die Eier auszutauschen. Männer und Frauen unseres Volkes müssen in seinem Haus arbeiten. Die Hilfe für die Assasids war ihre Rache für die Demütigungen, denen sie ausgesetzt sind."
     
    7.
     
    „Kait Narusen ist ein großer Mann unseres Volkes", erklärte Einsneunzig, als er am nächsten Tag zusammen mit Alaska Saedelaere und Siela Correl auf der Spitze einer hohen Düne

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