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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitgenommen, und ein anderes habe ich nicht entdeckt."
    „Du bist nicht beunruhigt", stellte er verwundert fest. „Du scheinst grenzenloses Vertrauen in MUTTER zu haben."
    „Das habe ich auch", bestätigte sie. „Ich bin überzeugt, daß MUTTER sich aus Sicherheitsgründen zurückziehen mußte und sich jetzt irgendwo versteckt. Ich werde mit ihr reden, sobald wir mit denen fertig sind, die hinter uns her sind."
    Wieder einmal überraschte sie ihn. Sie hatte längst bemerkt, daß sie verfolgt wurden.
    Er lächelte. „Du bist eine bemerkenswerte Frau", sagte er. „Danke." Sie erwiderte das Lächeln. „Ich hoffe, du mußtest nicht allzusehr leiden."
    Er schüttelte den Kopf. „Halb so schlimm", beruhigte er sie. „Ich habe nicht viel davon gespürt, weil ich ziemlich schnell bewußtlos wurde."
    Er drehte sich um und blickte zurück. Die Sonne war nun schon fast hinter den Bergen verschwunden, doch die beiden Objekte, die ihnen folgten, waren gut zu erkennen. Sie blitzten im Widerschein der Sonne hin und wieder auf. Es waren zwei Antigravplattformen, die mit jeweils zwei Somergardisten besetzt waren. „Sie sind schneller als wir", stellte Sie so nüchtern fest, als seien sie nicht betroffen.
    Sie leitete einige Manöver ein, mit denen sie versuchte, in die bereits dunklen Bereiche zwischen den Bergen zu entkommen, doch vergeblich. Die Verfolger rückten immer näher.
    Alaska Saedelaere griff nicht ein. Er hätte die Platte nicht geschickter steuern können als sie, und ihre Kondition war darüber hinaus auch besser als seine.
    Allmählich rückten die Verfolger so weit auf, daß Einzelheiten zu erkennen waren. Beide verfügten über aufmontierte Energiekanonen. Dagegen waren sie selbst in den SERUNS nicht ausreichend geschützt. „Ich fürchte, wir müssen uns allmählich überlegen, ob wir verhandeln wollen", sagte sie, als sie die Berge verließ und auf die weite Wüste hinausflog. Im letzten Licht der Sonne tauchte sie in die Täler zwischen den Dünen. „Du hast recht", erwiderte er. „Uns bleibt nichts anderes übrig."
    Die Somergardisten nahmen ihnen die Entscheidung ab. Sie feuerten plötzlich mit Energiestrahlern auf sie, obwohl sie für gezielte Schüsse noch zu weit von ihnen entfernt waren. Ein Schwall glühendheißer Luft raste über Siela und den Terraner hinweg, richtete gegen sie jedoch nichts aus, da sie durch die SERUNS geschützt waren. Doch die Syntronik der Antigravplattform war der Hitze nicht gewachsen. Sie fiel aus, und die Plattform glitt steil in die Tiefe, da das Notaggregat kaum zehn Prozent seiner Normalleistung brachte. „Abspringen!" schrie Alaska Siela zu, und als sie zögerte, riß er sie mit sich. Sie stürzten von der Plattform und fielen aus etwa fünfzig Metern Höhe auf die Dünen. Noch im Fall bemerkte Sie, daß Alaska nicht in blinder Panik, sondern wohlüberlegt gehandelt hatte. Sie waren an der Abbruchkante einer langgestreckten und besonders hohen Düne entlanggeflogen. Jetzt schlugen sie an der Flanke der Düne auf und rutschten zusammen mit dem feinen Wüstensand in die Tiefe. Ihr Fall wurde auf diese Weise weich aufgefangen. „Eigenartige Spaße", seufzte sie, als sie am Fuß der Düne zur Ruhe kamen. „Du hättest mir ruhig ein wenig mehr Zeit lassen können."
    Sie wußte, daß sie nicht länger hatten warten dürfen, sie wollte ihn auch nicht kritisieren, sondern nur einfach etwas sagen, um den Schreck zu überwinden, der ihr bei dem jähen Sturz in die Tiefe in die Glieder gefahren war.
    Er lachte. „Beim nächstenmal fülle ich ein Antragsformular aus und reiche es ein", versprach er. „Was glaubst du, wie lange das Genehmigungsverfahren ...?"
    Er verstummte, denn plötzlich blitzte es um sie herum auf. Sie sahen die beiden Plattformen der Somergardisten herankommen und beobachteten, daß die Somer von nadelfeinen Energiestrahlen durchbohrt wurden. Eine der beiden Plattformen zerbarst unter der Wucht eines aufschlagenden Energiestrahls, und die Trümmer regneten weit von ihnen entfernt auf die Wüste herab.
    Erschrocken blickten Siela und der Terraner sich an. „Was ist das?" wisperte sie, nachdem sie den Helm zurückgeklappt hatte. „Keine Ahnung. Hoffentlich jemand, der nur etwas gegen die Gardisten hat und nicht auch etwas gegen uns!"
    Er legte den Arm um sie und drückte sie nach unten. „Pssst!" zischte er.
    Zwei Somergardisten tauchten auf dem Dünenkamm über ihnen auf. Sie rannten durch den Sand.
    Gegen den noch nicht völlig dunklen Himmel war

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