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1577 - Der Engelssohn

1577 - Der Engelssohn

Titel: 1577 - Der Engelssohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kampf angenommen, er führt ihn noch immer fort, trotz manch bitterer Niederlage. Daran solltest du denken.«
    Godwin antwortete nichts. Er saß wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl, und sein Blick war ins Leere gerichtet.
    »Wir sind die Verlierer«, flüsterte er. .
    »Nein, das sind wir nicht. Der Kampf hat noch gar nicht begonnen. Es ist bisher eine theoretische Gefahr. Warum geht das nicht in deinen Kopf hinein?«
    »Und was ist mit dem Würfel?«
    »Was soll mit ihm sein?« Sophie streckte die rechte Hand aus und nahm ihn an sich. »Da, schau ihn dir an!«
    »Ich will die blaue Kälte nicht mehr sehen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wieso?«
    »Er ist wieder normal geworden, Godwin. Hier, nimm ihn!« Sie drückte ihrem Mann den Würfel des Heils in die Hände.
    Der Templerführer wollte zunächst nicht hinschauen, überlegte es sich dann anders.
    Sophie hatte tatsächlich recht. Der Würfel sah wieder völlig normal aus.
    Keine blaue Farbe mehr. Dafür zeigte er wieder sein ursprüngliches Violett.
    »Lässt dich das zumindest in eine andere Richtung denken, Godwin?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich muss immer daran denken, dass er durch die andere Seite manipuliert werden kann. Sie macht mit ihm, was sie will.«
    »Das sollte uns nicht mehr stören. Wir wissen, dass etwas auf uns zukommt, und wir werden uns darauf einstellen. Ich habe zumindest den Eindruck, dass wir noch etwas Zeit haben, bis es so weit ist. Und bis dahin haben wir Verstärkung bekommen.«
    »Das hoffe ich«, flüsterte der Templer.
    »Vergiss die Manipulation. Denk lieber daran, dass es auch noch eine andere Seite gibt. In diesem Fall ist es ein kleiner Junge, auch wenn dieser so plötzlich verschwand. Ich setze meine ganze Hoffnung in ihn.«
    »Das ist deine Sache, Sophie. Ich halte ihn für zu schwach.«
    Das war Godwins Meinung, von der er sich nicht abbringen ließ.
    Überhaupt machte er den Eindruck eines Menschen, der in ein tiefes Loch gefallen war und sich davon erst erholen musste.
    Das fiel auch seiner Frau auf.
    Wenn sie sein Gesicht betrachtete, sah sie den leeren Blick der Augen.
    Wohin sie schauten, war nicht feststellbar. Sie waren mehr nach innen gerichtet. Dass der Würfel dermaßen manipuliert worden war, würde er nicht so leicht verkraften können, das brauchte seine Zeit.
    Sie strich über sein Haar.
    »Du solltest dich nicht zu stark sorgen, Godwin. Wir haben es bisher noch immer geschafft, und wir werden bald Hilfe bekommen.«
    Er nickte langsam. »Ja, wir haben es geschafft, das ist schon richtig. Aber was jetzt auf uns zukommt, das kann alles in den Schatten stellen. Wir werden keinen direkten Angriff erleben. Ich gehe davon aus, dass er schleichend ist und…«
    Er hob die Schultern an, wollte noch etwas hinzufügen, vergaß es jedoch.
    Godwin starrte den Würfel an!
    Sophie, die sich mehr um ihn gekümmert hatte, wurde sofort aufmerksam.
    »Was hast du?«
    »Das gibt es nicht«, flüsterte er, »das kann ich nicht glauben.« Er lachte.
    »Nein, unmöglich…«
    »Was ist unmöglich?«
    »Schau in den Würfel!«
    Sophie drehte sich zur Seite, um ihn besser sehen zu können, und brauchte nur einen Blick, da erkannte sie, was ihr Mann damit gemeint hatte.
    Der Würfel hatte seine Farbe nicht verändert. Nur befand sich jetzt in seinem Innern etwas, das auch sie völlig überraschte.
    Es war eine menschliche Gestalt.
    Gabriel, der kleine Junge!
    ***
    Beide konnten nicht reden. Der Anblick hatte ihnen buchstäblich die Sprache verschlagen, denn damit hatte niemand von ihnen gerechnet.
    Ihre Blicke saugten sich an der kleinen Gestalt fest, die sich vor dem dunklen Hintergrund deutlich abzeichnete.
    Godwin fand seine Worte als Erster wieder.
    »Das kann ich nicht glauben. Das ist ja Wahnsinn! Wie kann er innerhalb des Würfels erscheinen?«
    Sophie hob nur die Schultern.
    Es war ein Phänomen - wieder einmal.
    Sie mussten es hinnehmen, und es sorgte dafür, dass sie sich etwas befreiter fühlten. Die ganz große Sorge war verschwunden, und sie konnten wieder durchatmen.
    Aber das Phänomen blieb, und sie hatten beim besten Willen keine Erklärung dafür.
    Gabriel hatte sich nicht verändert. Er war noch immer das kleine Kind, aber er war auch so etwas wie ein Hoffnungsträger für sie.
    Godwin brauchte den Körperkontakt mit seiner Frau. Deshalb griff er nach deren Hand.
    Er war froh über die Ruhe, die Sophie ausstrahlte. So hörte auch sein Zittern bald auf.
    »Sag was, bitte!«
    Sophie schüttelte den

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