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1577 - Der Engelssohn

1577 - Der Engelssohn

Titel: 1577 - Der Engelssohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch etwas kommt hinzu. Erinnere dich an seine Warnung. Der Teufel ist unterwegs. Was kann er damit gemeint haben? Hast du eine Vorstellung?«
    »Nein, Sophie, habe ich nicht. Aber wir könnten ihn fragen.«
    »Wenn er denn antworten wird.«
    »Das bleibt abzuwarten.«
    Die blonde Frau strich über ihr Haar, das sie gescheitelt und glatt nach hinten gekämmt hatte. »Es interessiert mich natürlich auch. Aber noch gespannter bin ich darauf, wer ihn geschickt haben könnte. Diese Warnung ist bestimmt nicht auf seinem Mist gewachsen - oder?«
    »Das glaube ich auch.«
    Das helle Lachen des Jungen unterbrach ihren Dialog. Er hatte Spaß, er klatschte sogar in seine kleinen Hände, und von einer Warnung war nichts mehr zu hören.
    Dann lief er wieder auf den Bettrand zu und freute sich, als ihm Sophie beide Hände entgegenstreckte. Sie hob ihn an und legte ihn wieder an seinen Platz.
    Diesmal wirkte ihr Lächeln gequält, mit dem sie ihn anschaute. Die Warnung vor dem Teufel ging ihr nicht aus dem Kopf. Allein, dass ein kleines Kind schon diesen Namen aussprach, war für sie nicht akzeptabel. Und sie wollte herausfinden, ob Gabriel sie verstand, wenn sie ihn ansprach.
    »Dein Name ist Gabriel, nicht?«
    Er gab keine Antwort.
    »Kennst du meinen Namen?«
    Der Kleine lächelte.
    »Ich heiße Sophie, und der Mann dort ist Godwin de Salier. Mit ihm bin ich verheiratet.«
    Gabriel schwieg. Er bewegte nur den Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Möchtest du nichts mehr sagen?«
    Er schloss die Augen.
    Sophie richtete sich auf. Sie drehte Godwin ihren Kopf zu.
    »Er will nichts sagen. Er spricht nur, Wenn er auch Lust dazu hat, scheint mir.«
    »Davon kann man wohl ausgehen.« Godwins Miene war ernst. »Du hast jedes Wort verstanden, hoffe ich.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Der Teufel ist unterwegs«, wiederholte Godwin. »Wen hat er wohl damit gemeint?«
    »Na, ihn.«
    Der Templer verzog die Lippen. »Ihn? Den Satan? Asmodis? Das Tier? Das Böse…?«
    »Zum Beispiel.«
    »Das ist mir nicht konkret genug. Damit kann ich nichts anfangen. Irgendwie verstehe ich das alles nicht.«
    So ging es auch Sophie. Aber sie nahmen die Warnung ernst, mussten sie ernst nehmen, doch nach wie vor blieb der Junge selbst das größte Rätsel für sie.
    Sie hatten nicht die geringste Ahnung, woher er kam und wer seine Eltern waren. Hatte man ihn überhaupt auf dem normalen Weg gezeugt oder war er etwas völlig anderes? Jemand, der wie ein Mensch aussah, in Wirklichkeit aber keiner war? Vielleicht ein Bote, den man ihnen geschickt hatte?
    Sophie schoss eine Idee durch den Kopf, die sie sofort aussprach.
    »Kannst du dir vorstellen, dass Engel Kinder bekommen?«
    Godwin sagte nichts. Ihm hatte es schlichtweg die Sprache verschlagen.
    »Bitte, Godwin, ich…«
    »Okay«, unterbrach er sie, »du quälst dich also mit dem Gedanken, dass seine Eltern Engel sein könnten und sie uns ihren Sohn in den Garten gelegt haben.«
    »Ja, Godwin, obwohl ich es selbst kaum glauben kann. Es schoss mir nur so durch den Kopf. Du weißt selber, dass wir schon Dinge erlebt haben, die es normalerweise gar nicht geben dürfte. Dazu zähle ich auch die Bibel des Baphomet, die im Tresor liegt.«
    Der Templer nickte. Dabei sah er den Jungen an.
    »Es ist nur so schwer, alles nachzuvollziehen, wenn ich mir den Kleinen anschaue«, murmelte er. »Ich schätze ihn auf ein knappes Jahr, aber er reagiert nicht wie ein Kind in diesem Alter. Das ist schon unerklärlich.«
    »Jedenfalls ist er nicht grundlos hier im Klostergarten abgelegt worden.«
    »Ganz sicher nicht. Es hat etwas mit uns zu tun. Und mit dem, der zu uns unterwegs ist.«
    Beide hatten leise miteinander gesprochen und waren auch nicht durch den Jungen unterbrochen worden.
    Das änderte sich jetzt, denn Gabriel hob erst den Kopf an, dann setzte er sich mit normalen Bewegungen aufrecht hin.
    Beiden war klar, dass in den nächsten Sekunden etwas geschehen würde.
    Er würde sich ihnen gegenüber erneut öffnen.
    »Er kommt. Er ist fast da…«
    »Wer?«, flüsterte Sophie. »Wer ist es? Sag es uns, bitte. Der Teufel ist zu wenig.«
    »Matthias!«, flüsterte der Junge. »Er heißt Matthias!«
    Nach dieser Antwort schrie er auf, als würde er einen Schmerz empfinden, fiel danach zurück auf das Kopfkissen und blieb dort mit geschlossenen Augen liegen…
    ***
    »Matthias also«, murmelte Sophie nach einer Weile, als sie sich wieder gefangen hatte. »Kannst du damit was anfangen? Sagt dir dieser Name

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