1577 - Endstation Etustar
der ROBIN gab.
Zwei Tage spater wurde die Untersuchung der Pyramiden abgeschlossen. Stalkers Kriegskiste fanden sie nicht, aber sie wußten vom Sarkrat, daß sie sich irgendwo auf Epixol versteckt hielt. Die ROBIN startete mit dem Zylinder an Bord.
Wie so oft hing der Sarkrat unter der Decke der Zentrale und nervte die diensttuenden Besatzungsmitglieder mit seinen Sprüchen. „Fragt nur, fragt nur!" zeterte er. „Ihr wollt doch wissen, was mir an Stalker liegt. Ihr werdet es gewiß erfahren!"
5.
Sarkrat von Epixol: Die Aufzeichnungen „Ich lasse dich hinrichten!"
Die Stimme des Desothos gellte in seinen Gehörgängen.
Stalker reagierte nicht darauf. Er betrat den Hangar und sein Schiff, begann mit dem Countdown und ließ das Hangartor auffahren. „Wage es nur", drohte Veth Leburian. „Du bist so gut wie tot. Wenn du gehst, werde ich dich vernichten!"
„Du kannst mich nicht aufhalten, Veth", erwiderte der Sotho. „Du weiß es ganz genau. Was getan werden muß, laßt sich nicht verhindern!"
Leburian stieß ein zorniges Schnauben aus, und Stalker genoß die Erregung des Desothos. Auf seinen Schultern ruhte die ganze Verantwortung für das, was vor sich ging. Der Meister der Intrige hatte es geschickt verstanden, sich nach und nach aus der Verantwortung zu schleichen, die der Tod Ijarkors ihm aufgebürdet hatte. Fünf Jahre war es inzwischen her, daß er den Ewigen Krieger auf seinem letzten Weg getragen hatte, aber es kam ihm vor, als sei es gestern gewesen oder vorgestern, kurz bevor Leburian herausbekommen hatte, daß er gemeinsam mit den Hauri an ein paar Fäden zog.
Es war Ijarkors Schuld gewesen, daß die Hauri und die anderen KLOTZ-Völker sich mit den aus Hangay eingetroffenen Horden des Hexamerons der NARGA PUUR bemächtigt hatten. Sie setzten das schier unerschöpfliche Arsenal an High-Tech, Raumschiffen und Waffen gegen die Völker Estartus ein, und sie drängten immer näher an den Dunklen Himmel heran. Sie terrorisierten die Doppelgalaxis und trugen Krieg und Verwüstung auch in die anderen Sterneninseln hinein. Lediglich der Dunkle Himmel wurde noch von Leburians Verbänden gehalten, und gerade jetzt, in dieser Phase vor der Entscheidung, erhielt der Desotho Kenntnis von dem Pakt, den Stalker mit dem Feind geschlossen hatte. Das gezackte Diskusschiff schleuste aus, und gleichzeitig registrierten die Taster, daß die Waffensysteme des Flaggschiffs zum Leben erwachten. Die Energien wurden in die Abstrahlmündungen der Spindeln geleitet. Zwanzig Geschütze waren bereit, ihm den Weg zu versperren und sein Entkommen unmöglich zu machen. „Du wirst es nicht wagen", flüsterte Stalker in sein Mikrofon. „Du nicht. Du hast zuviel auf dem Kerbholz, Desotho. Erinnerst du dich? Ijarkor dachte nicht daran, und du hast das Bewußtsein um die Gefahr verdrängt. Du bist der eigentliche Schuldige, daß vom KLOTZ eine Gefahr ausgeht, der wir nicht mehr standhalten können. Du kannst es dir nicht leisten, gegen mich vorzugehen, Veth. Frage deine Mlironer, sie werden mir zustimmen. Du bist blind. Sonst hättest du längst bemerkt, daß die NARGA PUUR bereits bis in die Nähe von Boldar vorgedrungen ist!"
Der Sotho beschleunigte mit vollem Schub und raste in das All hinaus. Er hielt es nicht einmal für nötig, die Schirme einzuschalten. Kein einziger Schuß fiel. Leburian verschonte ihn, obwohl er genau wußte, daß Stalker sich auf dem Weg zu den Hauri befand. Der Desotho gab einen Befehl, und die empfindlichen Taster von Stalkers Schiff nahmen ihn auf und spielten ihn der krummen Gestalt am Kontrollpult vor. „Wir umzingeln Boldar", lautete die Mitteilung an alle Schiffe der Flotte. „Ja, tu das", murmelte Stalker. „Es ist das Beste, was du tun kannst. Und was bleibt mir? Die Singuva würden mich als Mörder eines Animateurs zerfetzen, wenn es sie noch gäbe. Du würdest dasselbe tun, weil ich die Völker der zwölf Galaxien verraten habe und noch mehr. Wie kleingläubig ihr alle doch seid!"
Natürlich wußte er, daß Leburian noch weit mehr über ihn und seine Intrigen herausgefunden hatte, die er allein deswegen eingefädelt hatte, um sich aus der Verantwortung stehlen zu können. Er tat es nicht gern, aber er wußte, daß er Estartu auf anderem Weg mehr nutzte denn als Anhängsel des Kriegsherrn Leburian. Stalkers Verhalten lag die Erkenntnis zugrunde, daß die Pterus und ihre Klone nichts mehr auf der galaktischen Bühne zu suchen hatten. Der Sotho beugte sich dieser Erkenntnis, weil sie
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