1577 - Endstation Etustar
vernünftig und für das Sternenreich nötig war. Aber gleichzeitig ertappte er sich bei dem Gedanken, was er alles anstellen mußte, um diese Gesetzmäßigkeit für sich persönlich außer Kraft zu setzen.
Für Leburian mußte es so aussehen, als habe Stalker sich gegen ihn und Estartu gewandt.
Das Schiff verschwand im Hyperraum und erreichte sein Ziel in der Nähe Boldars. Die Totenköpfigen erwarteten ihn bereits, und Torrens Nachfolger Lurret empfing ihn im Kreise von sechs mal sechs Bewaffneten. „Für Heptamers Heil und unseren Sieg", sagte Stalker zur Begrüßung. „Wie weit sind die Vorposten des Hexamerons vorgedrungen?"
„Wir haben Boldar im Visier. Wir warten auf Leburians Flotte. Wird sie kommen?"
„Sie ist schon unterwegs", bestätigte Stalker wahrheitsgemäß. „Sie dürfte in den nächsten Stunden eintreffen. Vielleicht folgt sie mir sogar auf dem Fuß."
„Wir sind bereit. Begib dich auf deine Position!"
Stalker verneigte sich würdevoll und suchte die Peripherie der NAR-GA PUUR auf. Er achtete sorgfältig auf die Aufnahmekameras, ehe er den Deflektor einschaltete und die Minisonde mit seiner Körperprojektion weitermarschieren ließ.
Viel Zeit blieb ihm nicht, und als er den Seitenkorridor verließ und sich dem Hangar näherte, in dem er sein Schiff vertäut hatte, gaben die Hauri Alarm.
Leburians Flotte war angekommen. „Du wirst mit mir zufrieden sein", jubelte Stalker. „Aber es geht ein wenig schnell."
Er zog den Signalgeber hervor und aktivierte ihn. Dann jagte er wie von tausend Teufeln gehetzt zu seinem Schiff und raste aus dem KLOTZ hinaus in die Leere. „Was ist los, Stalker?" klang Lurrets Stimme auf. „Du willst uns hereinlegen. Sieh dich vor!"
Ein erster Schuß aus einer leistungsfähigen Strahlenkanone zuckte durch die Schwärze des Alls und verfehlte den Diskus um höchstens zehn Meter. „Aus!" antwortete Stalker. „Es ist aus!"
Im nächsten Augenblick blendete ihn ein gigantischer Lichtblitz. Eine Druckwelle warf ihn zur Seite, und die Anlagen hatten zu tun, ihn mit einem Prallfeld abzufangen und vor irreparablem Schaden zu bewahren. Die Schiffszelle ächzte und stöhnte und wurde undicht. Der Antrieb erstarb, das Wrack raste taumelnd in das All hinaus.
Stalker zog sich in die einzige noch dichte Kabine zurück und meditierte mehrere Tage, bis ihn die Sucher Leburians auffischten und in das Flaggschiff brachten, „Du hast Pech gehabt", empfing der Desotho ihn. „Beinahe wäre es dir gelungen, uns in die Falle zu locken. Du wirst die nächsten hundert Atemzüge nicht überleben, Stalker."
„Ich werde mich bemühen, langsam zu atmen."
Seine Augen grinsten, er bemühte sich, würdevoll zu erscheinen. Einer der mlironischen Offiziere kam herein und überreichte Leburian einen Signalgeber, den sie in Stalkers Wrack gefunden hatten. „Du?" dehnte Veth. Er hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. „Ich, Veth. Wie konntest du nur an meiner Loyalität zweifeln? Dreimal vier Wochen und mindestens fünfzig Besuche im KLOTZ habe ich benötigt, um es zu bewerkstelligen. Von dir aber werden sie einst erzählen, daß du den KLOTZ vernichtet und damit die Gefahr vom Reich ESTARTUS abgewendet hast!"
Sagte es und stolzierte hinaus, als sei nichts gewesen.
6.
TARKANIUM: Im Absantha-Tor In dieser Schicht war es bereits der siebte Trimaran, der sich von seinem Warteplatz löste, hinüber in den leeren Raum zwischen den Zacken trieb und sich dann langsam nach unten senkte. Unter normalen Bedingungen hätte sich der Vorgang schneller abgespielt, aber beim Absantha-Tor mußte der sich ständig ändernden Position des Tores Rechnung getragen werden. Die Nakken konnten nicht schneller arbeiten und „schalten", oder sie wollten es ganz einfach nicht. ,Ursenan war das im Prinzip egal. Ihm ging es darum, daß das Tor funktionierte, denn wer profitierte mehr davon als seine eigenen Leute? Bei den meisten Schiffen, die im Absantha-Tor materialisierten oder durch es verschwanden, handelte es sich um Raumer seines eigenen Volkes, und der Tormeister betrachtete dies als eine Selbstverständlichkeit. Es war logisch, daß gerade die hochentwickelten Somer eine führende Rolle in den zwölf Galaxien spielten.
Dies war schon in der Vergangenheit so gewesen, und über sie wußte Ursenan einiges. Er kannte den Permanenten Konflikt und gehörte zu den wenigen, die genaue Informationen über seine Auswirkungen und Mechanismen besaßen. Er hatte die Berichte über die Zeit der Katastrophe
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