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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinzunehmen, wie er sie haben wollte, doch der rechthaberische Ton des Überschweren forderte sie zum Widerspruch heraus. „Ich weiß genau, was ich will, Tarpin!" wies sie ihn schroff in seine Schranken. „Roi Danton, du magst als freier Mann mit zehn deiner Leute und bewaffnet auf meine LOMORAN kommen. Ich sichere euch freies Geleit zu. Über alles andere aber werden wir erst bei mir verhandeln."
    Tarpin schaltete sich aus der Verbindung. Er konnte nicht mit anhören, wie die Linguidin seine absolut logischen Vorschläge einfach verwarf, als hätte irgendein hergelaufener Strolch sie ausgesprochen und nicht ein pariczanischer Raumadmiral. „Nimmst du meinen Vorschlag an, Roi Danton?" fragte Cebu Jandavari. „Ich nehme ihn an", versicherte der Piratenkönig und zeigte ein finsteres Gesicht, obwohl er innerlich frohlockte, weil alles nach Plan verlief, jedenfalls bisher. „Du hast alles mit angehört, Marfin", wandte er sich an den derzeitigen Kommandanten der MON-TEGO BAY. „Fang mit den Instandsetzungsarbeiten an, aber laß die Finger von der Selbstzerstörungsschaltung!"
    „Jawohl, Majestät!" knurrte der Ertruser-Klon. „Cebu Jandavari, erwarte meine Leute und mich in einer halben Stunde!" erklärte Danton. „Wir müssen zuerst unser Aussehen ein wenig renovieren, bevor wir einer Lady unter die Augen treten. Ce fut un plaisir pour moi!"
    Er hüstelte verlegen. „Excusez, ich wollte nicht rückfällig werden. Bis in einer halben Stunde also!"
    Als die Verbindung erloschen war, fragte die Friedensstifterin ihre Schüler: „Was war das für eine Sprache, in die der Piratenkönig verfallen war? Und was meinte er mit › nicht rückfällig werden‹?"
    Doch sie bekam keine Antwort. Ihre Schüler gaben sich den Anschein, als dächten sie angestrengt nach, aber Cebu durchschaute sie. Sie kannten die betreffende Sprache nicht, also würde auch angestrengtes Nachdenken nichts nützen
     
    7.
     
    Roi Danton wußte, was bei seinem Zusammentreffen mit der Friedensstifterin auf dem Spiel stand. Der Einsatz war hoch, und er würde sich auf einem sehr schmalen Grat bewegen. Vor allem durfte er nicht aggressiv auftreten, denn dann würde Cebu Jandavari ihre besondere Fähigkeit einsetzen und ihn in ihrem Sinn geistig „umpolen".
    Außerdem wußte der Terraner, daß die Friedensstifter seit der Verleihung der Zellaktivatoren von ES immer unberechenbarer geworden waren. Sie schienen in eine Art Machtrausch abzugleiten und aus Friedenshütern zu einer Bedrohung für den Frieden in der Milchstraße zu werden. Er mußte geistig sein eigener Herr bleiben, um die Entwicklung „vor Ort" zu verfolgen. Nur deshalb hatte er mit seinem galaktischen Doppelspiel begonnen.
    Er wählte zehn Begleiter aus, unter ihnen Gorniun, der so etwas wie ein Aushängeschild für die „bösen" Piraten war. Er forderte auch Goosfor Larenga auf, mit ihm zu kommen. Irgendwie erregte der Arkonide sein besonderes Interesse. Er wollte ihn genauer kennenlernen.
    Der Flug zur LOMORAN verlief reibungslos. Die beiden Überschweren-Schiffe warteten in sicherer Entfernung und hatten ihre Geschütze von Bereitschaft auf Nulleistung geschaltet, wie die Energieortung ergab.
    Es bestand ja auch keine Notwendigkeit zur Gefechtsbereitschaft. Das mußten sie jedenfalls annehmen.
    Offenkundig hatten sie nicht gemerkt, daß die MONTEGO BAY nicht wirklich ein Wrack war.
    Die „verheerenden" Explosionen an ihr waren von Marfin Kinnor überzeugend vorgetäuscht worden.
    Als die DRACO an dem Delphinschiff anlegte, öffnete sich die Mannschleuse der LOMORAN, und ein kurzer Energietunnel baute sich zwischen den Schiffen auf. In der Schleuse standen sechs unbewaffnete Linguiden und lächelten freundlich. „Die reinsten Friedensengel!" raunte Gorniun dem König zu. „Heuchlerisches Pack! Ich würde sie am liebsten auf einem Scheiterhaufen rösten."
    Roi erwiderte nichts darauf. Er rief aber den Hauri auch nicht zur Ordnung, denn dessen Art der Imagepflege war durchaus in seinem Sinn. Bei den Linguiden zeigte sie Wirkung. Sie schienen kleiner zu werden, und aus ihren Augen sprach Angst.
    Als Cebu Jandavari ihn und seine Leute in der Hauptzentrale empfing, wirkte das Theater nicht mehr. Die Friedensstifterin sah gleichmütig über das martialische Gehabe Gorniuns und einiger anderer Freibeuter hinweg und begrüßte Roi Danton mit freundlicher Gelassenheit.
    Der Terraner musterte sie nur verstohlen. Er hatte schon während des Hyperfunkkontakts bemerkt, daß die

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