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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Friedensstifterin ihr Aussehen verändert hatte. Während sie früher dunkelhaarig und dunkelhäutig gewesen war, wirkte sie jetzt wie gebleicht. Ihre Haut war blaß, ja fast durchscheinend, und ihre Körperbehaarung war schlohweiß geworden.
    Doch Cebu erwies sich als gute Beobachterin und Kosmopsychologin. Ihr entging die verstohlene Musterung nicht. „Du weißt, wie ich früher aussah", erklärte sie bereitwillig. „Es liegt an meinem Kimastrauch, daß ich mich verändere. Er hat plötzlich wieder zu wachsen begonnen, und dadurch wirkt er zunehmend positiv auf mich.
    Die Verfärbung meiner Haut und meines Haares sind nur Begleiterscheinungen einer viel wichtigeren Veränderung: der fortlaufenden Zunahme meiner geistigen Potenz."
    Roi tat beeindruckt, obwohl er über die letztere Aussage Cebus erschrak, denn er deutete sie als ein Symptom dafür, daß sie an Selbstüberschätzung litt. Möglicherweise verlor sie allmählich ihre Urteilsfähigkeit.
    Allerdings war es noch nicht soweit, so daß er weiter auf der Hut sein mußte, um nicht entlarvt zu werden. „Das ist phantastisch!" sagte er respektvoll. „Ich glaube, du wirst noch Großes vollbringen, Friedensstifterin.
    Es tut mir leid, daß es zur feindseligen Konfrontation zwischen uns kam. Ich lag mit meinem Schiff auf der Lauer, um Frachter der Springer abzufangen, denn ich hatte erfahren, daß sie seit einiger Zeit wertvolle Güter nach Aluf liefern. Nur auf solche Transporte hatte ich es abgesehen. Hätte ich geahnt, daß du mit der LOMORAN und in Begleitung zweier Kampfschiffe der Pariczaner hinter den Springern herflogst ...!" Er schüttelte den Kopf. „Ich werde meinen Ortungschef streng dafür bestrafen, daß er so pflichtvergessen gearbeitet und eure Ortungsreflexe nicht beachtet hat!"
    Cebu Jandavari lächelte überlegen. „Du mußt ihn nicht bestrafen, Roi. Eure Ortung konnte uns nicht erfassen, weil wir mit der neuesten Generation von Ortungsschutz ausgestattet sind. Es gibt noch keine Taster, die ihm gewachsen wären."
    „Alle Wetter!" entfuhr es dem Terraner. Obwohl er bei sich dachte: Hast du eine Ahnung, du Hexe! „Dann weißt du allerdings auch, daß wir wie ahnungslose Engel handelten, als wir die Springer kassierten." Er machte ein betrübtes Gesicht. „Warum hast du dann meine MONTEGO BAY zum Wrack schießen lassen? Ein Hyperkomanruf bei mir hätte genügt, um auf das geplante ›Geschäft‹ zu verzichten."
    „Was du Geschäft nennst, ist Piraterie - und auf die steht der Tod!" sagte Cebu Jandavari streng. „Ihr alle habt eigentlich euer Leben verwirkt. Dennoch würde ich unter gewissen Umständen auf eure Bestrafung und sogar auf eine Entschädigung verzichten. Nämlich dann, wenn du dich dazu bereit erklärst, mit deinem Schiff und deinen Leuten in meine Dienste zu treten und Friedenshilfe zu leisten, anstatt den Frieden der Milchstraße zu stören."
    Rois Haltung versteifte sich, als hätte ihm jemand ein ehrverletzendes Angebot gemacht. „Ausgeschlossen!" platzte er schroff heraus. „Dein Vorschlag ist absurd.
    Ich erkenne deinen guten Willen an, sonst würde ich von einer Zumutung sprechen. Nein, darauf kann ich nicht eingehen. Seit mir mein Zellaktivator genommen wurde, habe ich eine völlig andere Einstellung zum Leben gewonnen. Ich will nie wieder an Gesetze und Konventionen gebunden sein und nie wieder kosmische Verantwortung übernehmen wie früher, sondern frei und unabhängig sein. Deshalb wählte ich den Beruf des Freibeuters. Hier bin ich nur mir selbst verantwortlich und kann sein, wie ich will, auch wenn ich es eines Tages mit dem Leben bezahle."
    „Du hast mir aus der Seele gesprochen, Boß!" sagte Gorniun mit satanischem Grinsen und spie vor der Friedensstifterin auf den Boden.
    Roi Danton blickte ihn drohend an, dann deutete er auf den Speichel und sagte eisig: „Wisch es auf!"
    In den tiefliegenden Augen des Hauri flackerte Haß - und Furcht. Eine Weile hielt er dem Blick des Freibeuterkönigs stand, dann wich er ihm aus. Wortlos nahm er ein Papiertuch und wischte den Speichel auf.
    Danton verneigte sich vor Cebu und sagte: „Ich entschuldige mich für die Beleidigung durch einen meiner Leute. Bitte entscheide, ob du die Verhandlungen abbrechen möchtest oder mir ein anderes Angebot unterbreiten willst."
    Cebu Jandavari war völlig ruhig geblieben. Sie blickte Danton abschätzend an, dann erklärte sie: „Ich breche die Verhandlungen nicht ab, sondern wiederhole mein Angebot ohne jede Einschränkung." Sie

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