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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nutzbringende Zusammenarbeit."
    Sie winkte. Ihre drei Schüler eilten mit Platten voller Getränke und Leckerbissen herbei, die je zur Hälfte auf den Metabolismus der Freibeuter und der Überschweren abgestimmt waren. Sie und ihre Schüler begnügten sich mit klarem Wasser.
    Während gegessen und getrunken wurde, plauderte die Friedensstifterin über relativ belanglose Themen, wobei sie bewies, daß sie auf Gebieten wie Naturwissenschaft, Kultur, Ökonomie, Ökologie und Politik bestens beschlagen war.
    Danach wandte sie sich an den Freibeuterkönig und fragte: „Wann wird die MONTEGO BAY wieder voll einsatzfähig sein, Roi?"
    Nur flüchtig erwog der Terraner, an der Lüge über die schweren Schäden festzuhalten. Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Es gab ein uraltes Prinzip für die Einsickerungstaktik der früheren USO-Spezialisten: Soweit wie nur irgend vertretbar dem Feind gegenüber bei der Wahrheit bleiben, denn im Netz der eigenen Lügen verstrickte man sich um so eher, je dichter es gewebt war. „In fünf Stunden, schätze ich", antwortete er unbewegten Gesichts. „Unmöglich!" polterte Tarpin los. „Nach den von uns georteten Explosionen müssen die Schäden so erheblich sein, daß die MONTEGO BAY nicht im Raum repariert werden kann."
    Er stutzte, als er den spöttischen Blick bemerkte, den Danton ihm zuwarf. „Was?" brüllte er. „Ihr Mistkerle habt falsches Spiel getrieben!"
    „Katz und Maus nennt man das bei uns", erklärte Roi gelassen. Er lächelte die Friedensstifterin verschmitzt an. „Ich hatte Marfin Kinnor, der zur Zeit das Kommando führt, instruiert, wie er sich im Fall drohender Vernichtung verhalten sollte. Bekanntlich sind im Krieg und in der Liebe alle Mittel erlaubt - und zudem hänge ich an meinem Schiff."
    „Unerhört!" entrüstete sich Tarpin. „Cebu, da habt ihr es! Dieser Piratenkönig ist voller List und Tücke - und er gibt es auch noch frech zu."
    „Das war sein Glück", erklärte die Linguidin sarkastisch. „Denn andernfalls hätte ich ihn der Galaktischen Gerichtsbarkeit ausgeliefert. Ich hätte mir nämlich sofort denken können, daß das mit der zum Wrack geschossenen MONTEGO BAY eine Finte war. Nicht, daß ich darüber erbost gewesen wäre, aber hätte Roi es nicht zugegeben, nachdem wir uns einig geworden waren, mein Vertrauen zu ihm wäre zerstört gewesen."
    Roi zwang sich dazu, die Friedensstifterin bewundernd anzuhimmeln, sich danach respektvoll vor ihr zu verbeugen und „Mein Kompliment!" zu rufen, während er versuchte, sein Erschrecken über den Scharfsinn Cebus zu überwinden. Denn er hatte erst jetzt erkannt, daß der Grat, über den er nun wanderte, noch viel schmaler war als vorher angenommen. Bei Cebu Jandavari mußte er jedes Wort auf die Goldwaage legen und jede Handlung dreimal durchdenken, bevor er sie ausführte, wenn er nicht auffliegen wollte.
    Gebu winkte huldvoll ab. „Wie ich bereits erwähnte, hat mein geistiges Potential sich weit über eures erhoben", stellte sie fest, dabei nicht nur Roi, sondern auch die vier Pariczaner musternd. „Roi, da dein Schiff bald wieder einsatzbereit ist, will ich dich jetzt gleich mit der ersten Mission vertraut machen, die du in meinem Auftrag ausführst."
    „Ich höre, Friedensstifterin", sagte Danton und blickte sie aufmerksam an wie ein Schüler die Lehrerin.
    Cebu gab durch ein trockenes Lachen zu verstehen, daß sie Rois Posse durchschaute und tolerierte, dann erklärte sie: „Du wirst nach Archetz im Rusuma-System, der Koordinierungswelt der Springer, fliegen und dort in meinem Auftrag mitteilen, daß das Triumvirat der Friedensstifter Shaenor-Imkord-Vaccer mit der Kosmischen Hanse ein Wirtschaftsabkommen getroffen hat, durch das zusammen mit Clearingverträgen und Präferenzsystemen Art und Umfang des Warenaustauschs festgelegt wurden."
    Roi starrte die Linguidin entgeistert an. „Das meinst du doch nicht im Ernst?" fragte er schließlich. „Die Friedensstifter Aramus Shaenor und Dorina Vaccer haben den Springern vor gut einem Jahr feierlich versichert, daß sie darauf hinarbeiten wollen, ihnen ihre frühere Bedeutung für den galaktischen Handel wiederzugeben - unter anderem auch damit, die Kosmische Hanse durch entsprechende Beeinflussung der galaktischen Zivilisationen ›auszutrocknen‹. Wenn ihr jetzt mit der Hanse ein Wirtschaftsabkommen geschlossen habt, werden die Springer das als Vertragsbruch ansehen."
    „Ich habe nicht gespaßt", entgegnete Cebu Jandavari. „Dann frage ich mich,

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