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158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eine Nabelschnur mit der Kapsel verbunden war. Es konnte nach menschlichem Ermessen gar nichts passieren. Dennoch kämpfte er gegen die Angst an, eine Ewigkeit lang ins absolute Nichts davonzutreiben.
    Die TYP-17 hatte sich der Geschwindigkeit der KOSMOVEGA angepaßt. Es war, als schwebten beide Raumschiffe im Stillstand nebeneinander. Dabei rasten sie alle mit einer geradezu ungeheuren Geschwindigkeit um die Erde, in einem Orbit, der immer enger werden und schließlich die Atmosphäre berühren würde, wenn nichts dagegen unternommen wurde.
    Eine Geschwindigkeit, die einfach unvorstellbar war.
    Eine Entfernung, die ebenfalls unvorstellbar war. Immerhin hatten sie fast vier Tage gebraucht, um die KOSMOVEGA zu erreichen. Die Erde war ein Punkt in der Ferne, die Kreisbahn gigantisch. Und vom Halleyschen Kometen war nichts zu erblicken. Er stand wahrscheinlich in solcher Sonnennähe, daß Kiwibin es nicht riskieren konnte, hinzuschauen.
    Rasend schnell wuchs die KOSMOVEGA vor ihm an. Es war wie ein Kamerazoom. Kiwibin begann sich Gedanken darüber zu machen, wie er in das Raumschiff eindringen sollte. Was, wenn er die Außenluke der Luftschleuse nicht aufbekam? Wenn sie restlos verriegelt war?
    Er fing den Aufprall ab, hielt sich fest und spulte noch etwas von dem Seil ab, das er auch hier an einer Öse befestigte. Jetzt waren die beiden Raumschiffe durch das Seil miteinander verbunden. Es schimmerte ein wenig als lange, hauchdünne Schlange, die sich langsam bewegte und locker genug war, daß die beiden Raumfahrzeuge noch ein wenig auseinanderdriften konnten, ohne daß die Spannung zu groß wurde.
    Kiwibin fand die Einstiegsluke. Er drehte an den Verschlüssen. Seine Erwartungen wurden übertroffen. Nicht nur, daß er sie bewegen konnte - im Innern der Schleuse herrschte auch Luftleere, so daß er nicht von einem herausfauchenden Luftstrahl gepackt und ins Nichts geschleudert wurde.
    Besser konnte er es gar nicht mehr haben.
    Aber auch nicht gefährlicher. Denn daß die Luftschleuse für sein Einsteigen vorbereitet war, bewies, daß man ihn erwartete. Man wollte ihm das Eindringen so leicht wie möglich machen.
    Die Werwolf-Dämonen wollten ihn in ihre Gewalt bringen. Sie lauerten auf ihn. Aber mußten sie nicht wissen, daß er mißtrauisch wurde?
    Wie dem auch sei…
    Er schloß das Außenschott sorgfältig, schaltete die Pumpen ein und sah, wie weiße Nebelwolken in die kleine Kammer eindrangen. Schon bald verloren sie sich. Der Luftdruck stieg an. Kiwibin merkte es daran, daß sein eigener prall geblähter Anzug um ihn herum etwas erschlaffte, als er Gegendruck erhielt.
    Schließlich zeigte eine Kontrollleuchte über dem Innenluk an, daß der Luftdruck normal war. Kiwibin ließ das Luk ganz langsam aufschwingen…

    Nichts geschah.
    „Verdammt", murmelte der Dämonenjäger. Er sah nicht einmal Spuren von einem Werwolf. Das war ungewöhnlich. So groß war die KOSMOVEGA nun auch wieder nicht, daß sich eine ganze Sippschaft darin verstecken konnte. Kiwibin kannte das Forschungsraumschiff. Er hatte es unten in Baikonur oft genug durchsucht. Sollte es etwa sein, daß sich alle in den kleinen Schlafkabinen verkrochen hatten?
    Der Russe ließ den Raumanzug geschlossen. Er war vorsichtig, wollte sich auf nichts einlassen. Er umklammerte die Pistole mit den geweihten Silberkugeln. Der Handschuh des Raumanzugs behinderte ihn, aber er konnte den Abzug betätigen, wenn es sein mußte. Plötzlich begann er zu hoffen, daß er ohne Kampf davonkam. Vielleicht schreckten die auf dem Anzug angebrachten dämonenbannenden Zeichen die Lonkins ab. Kiwibin hoffte es zumindest.
    Auch in der KOSMOVEGA herrschte Schwerelosigkeit. Kiwibin bewegte sich vorsichtig. Er mußte das Plutonium finden, alles andere war unwichtig. Wo hatten sie es versteckt? Er kannte die kleinen Kästen aus Blei, in dem winzige Mengen dieses strahlenden Materials untergebracht waren.
    Hinter dem Labor gab es einen kleinen Raum für Vorräte. Immerhin sollte die Rakete ursprünglich ein gutes Vierteljahr im Weltraum sein, und auch die Tubennahrung ließ sich nicht beliebig verkleinern; sie brauchte Platz. Kiwibin hoffte, in diesem Depot auch das Plutonium zu finden.
    Und er fand es.
    Die Bleikästen, die hier im Raumschiff so gut wie nichts wogen, weil es keine Schwerkraft gab - die nur ihre Massenträgheit besaßen -, waren miteinander verbunden worden. Sie ließen sich in einem Block transportieren. Kiwibin griff danach. Um die Kästen in Bewegung zu setzen,

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