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158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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man ihm im Falle eines Falles vielleicht noch helfen konnte. Hier aber… war grenzenlose Einsamkeit und der kalte Tod.
    „Fertig, Towarischtsch Kiwibin?" fragte Iljuschin. Kiwibin nickte. Iljuschin setzte ihm den Schutzhelm auf und verschraubte ihn mit dem Anzug. Dann schloß er sorgfältig die Luftflaschen an, die Kiwibin in Form eines Rückentornisters trug.
    Iljuschin klopfte an die Helmscheibe und zwang Kiwibin damit, die Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. Er machte die Bewegung des Sprechens. Kiwibin begriff und schaltete das Helmfunkgerät ein. Von jetzt kam seine Stimme aus dem kleinen Lautsprecher der Funkanlage im Kontrollterminal der Kapsel.
    „Alles klar? Bitte zum dritten Mal überprüfen, Towarischtsch", verlangte Iljuschin. Nichts durfte dem Zufall überlassen werden. Schon der geringste technische Fehler konnte tödlich sein.
    Kiwibin checkte noch einmal durch. „Alles in Ordnung", gab er dann durch.
    Bevor er ihn anzog, hatte er den Raumanzug mit magischen Symbolen bemalt, die Abwehrzauber gegen die Werwolfdämonen bedeuteten. So wurde er von einem unsichtbaren Schirmfeld umgeben, das nur von den Dämonen zu erkennen war. Kiwibin hoffte, daß es hielt. Die Symbole auf der Außenhülle der TYP-17 schienen noch zu existieren und wirksam zu sein, denn es war keine Einflußnahme der Dämonen mit ihrer Magie festzustellen.
    „Vielleicht sind sie auch längst alle tot", murmelte Kiwibin. „Ein winziger Riß in der Raumschiffszelle… "
    „Fertig?"
    „Fertig, Genosse Kapitän", murmelte er. Er steckte zwei gnostische Gemmen, einen Sprühflakon mit Weihwasser und eine Pistole mit Silberkugeln und Ersatzmagazin in die aufgeschweißten Außentaschen des silbernen Raumanzugs. Dabei wußte er, daß es eigentlich Narretei war, im Innern der KOSMOVEGA zu schießen. Wenn eine Kugel durchschlug, entwich die Luft. Und wenn er Pech hatte, durchschlug sie auch noch die möglicherweise ungünstig liegende TYP-17… Andererseits mochte auch gar nichts dergleichen geschehen. Die Außenhüllen der Raumschiffe mußten immerhin stabil gebaut sein, damit sie den Druckunterschieden und auch der Hitze und Kälte standhielten. Im Weltraum selbst herrschte der absolute Nullpunkt, was die Temperaturen anging, aber dort, wo die Sonnenstrahlen das Metall ungehindert treffen konnten, heizte es sich rasend schnell auf etliche hundert Grad auf. Und bei jeder noch so geringen Kursänderung kam es zu rasenden Temperaturstürzen und Aufheizungen.
    „Viel Glück, Genosse Dämonenjäger", kam es aus dem Funkgerät im Helm. Kiwibin nickte und arbeitete sich zur kleinen Mannschleuse vor. Im Raumschiff herrschte Schwerelosigkeit, die ihm schon wieder zu schaffen machte. Ursprünglich hatte sich die Kapsel langsam um ihre Längsachse gedreht, um wenigstens durch die Zentrifugalkraft ein geringes Minimum an Schwerkraft an den Außenwänden zu erzeugen. Aber jetzt hatte Grusenko diese Drehbewegung gestoppt, damit der Weltraum-Anfänger Kiwibin nicht versehentlich in die falsche Richtung abdriftete.
    Kiwibin schwebte in die kleine Luftschleuse und verriegelte die innere Tür sorgfältig. Dann leitete er den Vorgang ein, mit dem die Luft abgepumpt wurde. Erst bei Fast-Vakuum konnte er die Außenluke öffnen. Er glitt hinaus und klinkte das Nylonseil, das an seinem Raumanzug befestigt war, in einem der Halteringe ein. Eine Sicherheitsmaßnahme, falls er sich einen falschen Bewegungsimpuls gab und die KOSMOVEGA verfehlte. Dann konnte er sich mit dem Seil wieder zur TYP-17 zurückziehen.
    Er schloß die Außenluke und sah sich um. Vorsichtig, weil er nicht in die Sonne blicken wollte.
    Dies war zwar nur ein kleiner Fleck, aber ohne den dämpfenden Schutz der Atmosphäre würde sie ihn innerhalb eines Sekundenbruchteils vollständig erblinden lassen.
    Er sah die KOSMOVEGA, einen bizarren silbernen Schatten vor dem Hintergrund des Weltraums. Kiwibin staunte. Er hatte nie geglaubt, daß er die Sterne einmal so klar und deutlich würde sehen können. Sie leuchteten heller als unten auf der Erde. Und die KOSMOVEGA schien zum Greifen nah, überzeichnet deutlich. Die Stellen, die vom Sonnenlicht getroffen wurden, waren schmerzhaft hell, alles andere wurde von der Schlagschattenschwärze verschluckt.
    Kiwibin atmete tief durch.
    Dann stieß er sich von der TYP-17 ab.
    Er hatte auf Anhieb die richtige Richtung gefunden und glitt in die Schwärze hinaus. Panik überfiel ihn, und er klammerte sich an die Gewißheit, daß er über das Nylonseil wie durch

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