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1580 - Rätselhaftes Kima

Titel: 1580 - Rätselhaftes Kima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Oder anders ausgedrückt: Ich fühle mich dadurch bestätigt."
    „Das ist doch völlig unwichtig." Sando Genard fuchtelte wieder mit beiden Händen. Um ein Haar hätte er das Glas mit dem Fruchtsaft umgestoßen. Boota zog es gerade noch rechtzeitig zur Seite. „Du mußt nach dem tieferen Sinn fragen, nach den Zusammenhängen, nach den historischen Gründen, die zur Bildung des Kimas geführt haben. Du mußt nach dem Warum fragen!"
    „Warum darf ich die Dinge nicht so hinnehmen, wie sie sind? Niemand kann mich zwingen, Fragen zu stellen, die sich gar nicht aufdrängen. Fragen, die für die heutige Zeit bedeutungslos sind. Sieh dir lieber an, was die Friedensstifter an neuen Gesetzen und Methoden eingeführt haben oder noch einführen wollen!
    Nimm die aktuellen Veränderungen in unserem Volk zur Kenntnis! Da ereignen sich Dinge von Bedeutung.
    Und nicht in den Höhlen von Zonai! Für mich und alle anderen Linguiden ist es bedeutungslos zu wissen, wie unsere Vorfahren vor sechstausend oder zehntausend Jahren gelebt haben."
    „In diesem Punkt unterliegst du einem gewaltigen Irrtum. Es haben sich damals Dinge ereignet, durch die nicht nur unsere Vorfahren aus Tefrodern und Arkoniden entstanden."
    „Das hat dir deine seltsame Assistentin Yankipoora in die Ohren geblasen!" behauptete Boota unwirsch. „Ich spreche von gesicherten Erkenntnissen. Es sind damals auch Dinge geschehen, die etwas mit der Entstehung des Kimas zu tun haben müssen. Ich habe noch keine endgültigen Beweise, aber ich bin mir sicher, daß zwischen den Rätseln der Vergangenheit, dem Kima und den heutigen Geschehnissen tiefgreifende Zusammenhänge bestehen. Die gilt es zu verstehen. Wenn die Fragen beantwortet sind, werden wir uns als Volk verstehen. Das ist es, was ich meine, wenn ich von den letzten Geheimnissen der Linguiden spreche!"
    „Ich gebe zu", sagte sie, „daß ich dich nicht verstehe. Vielleicht sind wir nur zwei alte Leute mit verschiedenen Interessen. Vielleicht können wir uns daher nicht verstehen."
    „Papperlapapp!" Er winkte energisch ab. „Du weißt, daß in den letzten Monaten viel Aufklärungsarbeit über unsere Herkunft geleistet worden ist. Auch wenn es dich nicht interessiert, ich halte das für äußerst wichtig.
    Diese Erkenntnisse darf man nicht isoliert sehen. Sie stehen in Verbindung mit dem Kima, mit den Friedensstiftern und den aktuellen Geschehnissen."
    „Phantasterei!"
    Er öffnete einen der beiden Rucksäcke und zog einen zusammengefalteten Bogen heraus.
    Sorgfältig breitete er ihn auf dem Tisch aus und strich ihn glatt. An den Rändern war zu erkennen, daß es sich um eine Bildkopie handelte. Die Qualität war sehr schlecht, und es ließ sich kaum etwas Eindeutiges auf den wirren Darstellungen erkennen. „Sieh dir das an!" verlangte er. „Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, und die Zeichnungen sind auch sehr verwittert. Es sind uralte Felszeichnungen, die unsere Vorfahren angefertigt haben. Wenn es mir gelingt, die einfache Symbolik zu deuten, dann habe ich die Antworten auf die letzten Geheimnisse unseres Volkes gefunden. Dann kann ich die Entstehung des Kimas deuten."
    Die Linguidin betrachtete sich nachdenklich die Kopie. „Sando Genard", sagte sie dann, „du bist ein verkalkter Trottel. Das sind Zeichnungen von Kindern. Oder Gekritzel von Leuten, die dir einen Streich spielen wollen."
    „Du bist verrückt." Er faltete den Bogen wieder zusammen. „Mein alter Freund Adonor Cyrfant hat vor wenigen Tagen das von mir entdeckte Höhlensystem besucht, aus dem die Teilkopie stammt.
    Auch er ist davon überzeugt, daß wir hier die Antworten in den Spuren der Vergangenheit finden werden. Natürlich ist noch viel Arbeit zu leisten. Ich werde noch heute nach Zonai zurückkehren." ,„Von mir aus kannst du zum Mond Sagno Ciff reisen oder zu deinem verehrten Adonor Cyrfant", erklärte sie bissig. „Ich frage mich nur, warum du überhaupt nach Hause gekommen bist. Doch nicht etwa nur, um mir von deinen albernen Entdeckungen zu berichten?"
    „Natürlich nicht." Auch Sando Genard reagierte nicht auf die unterschwelligen Vorwürfe der Gefährtin. Die etwas rüde Tonart war schon seit Jahren zwischen den beiden alten Linguiden üblich. So merkwürdig es klingen mochte, eigentlich war sie ein Ausdruck des gegenseitigen Verständnisses. „Ich muß ein paar Recherchen durchführen. Dann brauche ich Informationen über die Aktivitäten der Friedensstifter. Und schließlich möchte ich dich um einen Gefallen

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