1580 - Rätselhaftes Kima
mit Hilfe der Schneckenwesen gebaut hatte. Ihr ursprünglicher Zweck war es gewesen, die Suche nach ES zu erleichtern. Das Gerät war auch zum Einsatz gekommen, aber da hatte sich auch schon die Gefahr gezeigt, die damit verbunden war. Ambush hatte schon damals gewußt, daß er eines Tages den Paranakk und seine Konstruktionsunterlagen vernichten würde.
Noch war das nicht geschehen.
Einfach ausgedrückt war der Paranakk in der Lage, Personen oder Gegenstände für begrenzte Zeit in eine parallele Wirklichkeit, also in eine andere Daseinsebene, zu versetzen. Bei der Suche nach Wanderermanifestationen in Parallelräumen hatten sich auch gewisse Erfolge gezeigt, wenngleich ein entscheidender Durchbruch bei der Lösung der anstehenden Probleme um die Superintelligenz sich nie abgezeichnet hatte. „Deine Maschine befindet sich noch auf Akkartil", hatte Myles Kantor gewarnt. „Ich weiß nicht, ob die Nakken bereit sind, dich mit ihr arbeiten zu lassen oder sie dir gar auszuhändigen. Und noch eins mußt du bedenken: Wenn du den Paranakk zum Aufspüren der Emissionen der Zellaktivatoren einsetzt, könntest du deren Träger ernsthaft gefährden."
„Ich bin mir aller Umstände bewußt, aber ich muß es versuchen."
Zehn Tage später war der Pararealist nach Terra zurückgekehrt. Bei seinem Zusammentreffen mit Myles Kantor hatte der ihm schon von der Nasenspitze ablesen können, daß die Mission gescheitert war. „Es war alles umsonst", hatte Ambush zu berichten gewußt. „Ich habe Akkartil mit der AMAGORTA problemlos erreicht, aber die Nakken waren zu keinem vernünftigen Kontaktgespräch bereit. Es dauerte zwei Tage, bis einer von ihnen mir wenigstens erklärte, daß ich ihre Stützpunktwelt unter den derzeitigen Konditionen nicht betreten dürfe. Was er damit gemeint hat, weiß der Teufel. Ich habe um die Herausgabe des Paranakks gebeten, aber auch hier bin ich auf taube Öhren gestoßen. Diese Burschen können verdammt stur sein, selbst mir gegenüber, wo ich mich als wahrer Freund gezeigt habe."
„Was wir unter Freundschaft verstehen, gilt noch lange nicht für die Nakken", hatte Kantor festgestellt. „Wahrscheinlich haben wir durch die Interventionen bei den 5-D-Scouts vieles in unseren Beziehungen zu ihnen verdorben, aber das läßt sich nun nicht mehr ändern. Ich habe dann versucht, mit den Nakken im Humanidrom Verbindung aufzunehmen, aber sie zeigten mir auch die kalte Schulter. Ich glaube, Versuche in der Richtung lohnen sich jetzt nicht mehr."
Der Mann im Kantormobil hatte zugestimmt und bemerkt, daß es sich auch deshalb nicht mehr lohne, weil die Nakken ganz offensichtlich ihre Versuche mit den pentaskopischen Bionten eingestellt hatten.
Zumindest lagen keine Berichte mehr aus dem Herrschaftsbereich der Linguiden darüber vor.
Die beiden hatten sich angesehen. Keiner hatte es ausgesprochen, aber sie hatten es gewußt: Die Suche nach ES war in eine Sackgasse geraten.
So war es bis Ende April geschehen.
In den folgenden Wochen hatten sich Sato Ambush und Myles Kantor vorwiegend mit NATHAN beschäftigt.
Perry Rhodan hatte während des Rückflugs der AMAGORTA mehrere Datenspeicher mit Informationen gefüllt, die allein Taurec betrafen. In vielen persönlichen Gesprächen mit dem Pararealisten hatte er ihm ferner über alle Einzelheiten genaue Darstellungen der Erlebnisse geliefert.
Viele Punkte aus seinem Bericht über das Wirken des unglücklichen Kosmokraten standen ja in enger Verbindung mit ES. Über Taurecs Lebensgeschichte, so schien es, war man nun lückenlos informiert.
Für alle Beteiligten war klargeworden, daß Taurec am verwirrten Zustand der Superintelligenz nicht völlig schuldlos sein konnte.
Daß ES’ Zeitsinn gestört war, war schon lange klar gewesen. Die Auswertung der Daten hatte ferner eine hohe Wahrscheinlichkeit für folgende These ergeben: Die Störung im Zeitsinn der Superintelligenz war durch den Versuch des Kosmokraten entstanden, sie zur Materiequelle umzuformen, während es gleichzeitig zum DORlFER-Schock kam.
Die Vermutung drängte sich auf, daß Taurec somit auch mitverantwortlich dafür war, daß Perry Rhodan mit der Tarkan-Flotte für annähernd 700 Jahre in ein Stasisfeld geraten war, durch das er eben für die Zeitspanne im wahrsten Sinn des Wortes vollständig aus dem Verkehr gezogen worden war.
Für die Wissenschaftler waren das interessante Erkenntnisse gewesen, aber sie hatten einen Haken. Sie brachten sie keinen Schritt weiter bei der Suche nach der
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