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1580 - Rätselhaftes Kima

Titel: 1580 - Rätselhaftes Kima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unter dem Einfluß der Veränderung auch verwandelt. Sie ist ein Albino geworden. Ich habe bereits Bilder von ihrem veränderten Aussehen erhalten und kann sie dir zeigen."
    „Das ist noch verrückter."
    „In der Tat, mein Lieber. Vielleicht sehe ich Gespenster, aber mir kommen die Friedensstifter immer merkwürdiger vor. Aus dem Regierungszentrum, wo ich ja viele gute Freunde sitzen habe, gehen auch Nachrichten ein, die mir Sorgen machen."
    „Wovon sprichst du?"
    „Die Friedensstifter scheinen damit begonnen zu haben, sich eine eigene Polizeitruppe aufzubauen, um ihre Ansprüche und Vorstellungen durchzusetzen. Ich spreche dabei von Maßnahmen gegen das eigene Volk."
    „Du meinst wohl für das eigene Volk."
    „Das kannst du sehen, wie du willst."
    „Eine linguidische Polizeitruppe", überlegte Sando Genard laut, „das klingt nicht übel. Es gibt viele Störenfriede, die unsere Arbeit in der Ausgrabungsstätte Zonai behindern. Da könnte sie mal eingreifen."
    „Ich glaube", sagte Boota Bugenete gedehnt, „du hast mich völlig falsch verstanden, Sando. Bei der angeheuerten Eingreiftruppe handelt es sich nicht um Linguiden."
    „Nicht um Linguiden?" Er staunte. „Wie soll ich das verstehen?"
    „Die Friedensstifterin Cebu Jandavari hat die Überschweren unter dem Kommando eines mir nicht näher bekannten Wesens namens Paylaczer angeheuert und ihnen den Auftrag gegeben, die Linguiden zu beschützen und für Ordnung in unserem Volk zu sorgen."
    „Das kann nicht wahr sein!" Sando Genard sprang auf und ging erregt im Raum hin und her. „Das wäre in der Tat sehr bedenklich."
    „Sehr bedenklich? Du drückst es für meine Begriffe noch sehr sanft aus." Sie schüttelte sich vor Entsetzen und ließ dabei wieder einmal ihre Zöpfe kreisen. „Das Volk versteht die Zusammenhänge nicht. Überall schwelgt man in einer völlig überzogenen Euphorie, die durch den neuerlichen Werbefeldzug der Friedensstifter und ihre wachsenden Kimasträucher ausgelöst wurde."
    Der Kima-Forscher fiel wieder in seinen Sessel. „Ich glaube", sagte er nach einer Weile, „daß unter diesen Gesichtspunkten meine Arbeit in der Ausgrabungsstätte noch wichtiger wird. Die ganzen Zusammenhänge, die unser Volk betreffen, müssen erkannt und offen gelegt werden. Es ist noch nicht zu spät."
    „Zu spät? Wofür zu spät?"
    „Ich weiß es nicht, Boota. Es ist mehr eine Ahnung. Ich werde Tage, vielleicht Wochen brauchen, um all die Spuren der fernen Vergangenheit aufzuzeichnen und auszuwerten. Bis heute habe ich nur erkannt, daß ich mich ganz dicht am Rätsel des Kimas befinde. Und daß das Kima für uns eine übergreifende Bedeutung hat, deren Erklärung in der Vergangenheit liegt, deren Auswirkungen wir aber heute spüren."
    „Das sagst du."
    „Ich muß meine Ausrüstung ergänzen." Er legte eine Liste auf den Tisch. „Dank der finanziellen Hilfe Yankipooras ist das möglich, denn von offizieller Seite werden meine Forschungen kaum noch unterstützt. Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Es gibt Behinderungen."
    „Das höre ich zum erstenmal", antwortete Boota Bugenete erstaunt. „Und dieser Yankipoora traue ich nicht über den Weg. Ich bin ihr nur einmal begegnet, aber das reicht. Die Organisation der alten linguidischen Traditionalisten, für die sie arbeiten will, gibt es nicht."
    „Sie existiert nicht offiziell", räumte der Kima-Forscher ein. „Aber das stört mich nicht.
    Yankipoora ist eine ausgezeichnete Assistentin. Sie ist an der Aufklärung aller Spuren der linguidischen Vergangenheit interessiert.
    Und außerdem unterstützt mich ihr Komitee mit Geldern, die ich gerade jetzt sehr dringend brauche."
    „Ich traue ihr trotzdem nicht", beharrte die Linguidin auf ihrer Meinung. „Aber lassen wir das.
    Du wolltest mich noch um einen Gefallen bitten."
    „Richtig, mein Schatz. Ich habe da ein kleines Problem. Ich sagte dir schon, daß ich den Eindruck habe, daß bestimmte Kreise meine Arbeit behindern oder ganz unterbinden wollen. Warum das so ist, weiß ich nicht.
    Einen vernünftigen Grund gibt es schließlich nicht. Folglich müssen die Leute sich etwas anderes als Ziel gesetzt haben."
    Er öffnete eine Seitentasche eines Rucksacks und holte eine kleine Mappe heraus. Nach kurzem Suchen warf er mehrere Fotos auf den Tisch. „Zwei junge Linguiden", erklärte er dazu. „Ich habe die Bilder heimlich von ihnen gemacht. Sie schnüffeln ständig in meiner Nähe herum. Bis jetzt haben sie den Eingang in die unterirdischen

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