Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ließ.
    Auf dem Dach des Mini lag eine Gestalt und klammerte sich fest!
    Der Fahrtwind ließ seine Kleidung - einen Mantel oder einen Umhang flattern, und dieser Typ traf keinerlei Anstalten, sich von seinem ungewöhnlichen Platz zu lösen.
    Jack Clinton verstand die Welt nicht mehr. Er war von dem Anblick so geschockt, dass er nicht darauf achtete, wohin er fuhr. Vorher hatte ihm die Fahrbahn allein gehört, und so fuhr er auf der Straßenmitte.
    Ein scharfes Hupgeräusch riss ihn aus seiner Lethargie. Der Schreck fuhr ihm wie ein scharfer Blitzstrahl durch den Körper. Er sah noch die Fahrerin hinter der Scheibe, dann hörte er das Kreischen der Reifen auf dem Asphalt.
    Grace Terry bremste!
    Und genauso musste auch Jack Clinton reagieren. Er wusste nur nicht, ob es nicht schon zu spät war. Er versuchte es trotzdem, und die BMW legte sich zur linken Seite. Der Konstabler war nicht mehr in der Lage, die Maschine abzufangen, und so musste auch er zu Boden. Er prallte auf den Asphalt, und der Helm schützte zum Glück seinen Kopf.
    Nur war der Stoff der Uniform zu dünn. Er riss, als er über die Fahrbahn rutschte, und ein scharfer Schmerz zuckte durch seinen linken Handballen.
    Seine Maschine traf den Mini nicht, sie glitt an ihm vorbei. Dafür prallte Clinton gegen die Front des Autos, wobei er die Kollision gut verkraftete, denn beide hatten nicht mehr so viel Fahrt.
    Dennoch blieb er benommen liegen. In den folgenden Sekunden wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Der Schock sorgte dafür, dass sich die Welt von seinen Augen drehte.
    Wenig später gehorchten ihm seine Reflexe wieder. Er stand vor der Motorhabe auf und warf einen Blick über sie hinweg auf die Frontscheibe.
    Die Fahrerin war noch nicht ausgestiegen. Er sah, dass sie wie erstarrt hinter dem Steuer hockte, als wäre sie eingefroren. Doch das stimmte nicht. Sie bewegte ihre Lippen, rief ihm etwas zu, das er nicht verstand, und nur ihre Haltung warnte ihn.
    Da war noch jemand!
    Er hatte ihn auch gesehen.
    Und zwar auf dem Dach.
    Jetzt war er weg!
    Jack Clinton reagierte wie ein Betrunkener. Er schüttelte den Kopf und hob die Schultern. Irgendwie schaffte er es nicht, seine Bewegungen zu koordinieren. Zudem war es sein erster Sturz mit dem Motorrad. Damit hatte er keinerlei Erfahrung.
    Was sollte er tun? Er war durcheinander und schaute wieder auf die Fahrerin. Sie hatte eingesehen, dass sie durch irgendwelche Handbewegungen nichts erreichte. Sie versuchte es jetzt anders. Heftig bewegte sie beide Hände und deutete damit eine Flucht an.
    Die hätte der Konstabler nicht geschafft. Am Heck des Mini richtete sich eine Gestalt auf und schaute über das Dach hinweg.
    Zum ersten Mal sah Jack Clinton das Totengesicht, und er brauchte keinen zweiten Blick, um zu wissen, wer da vor ihm stand.
    Es war der alte und neue Killer.
    Willow, der Herr der Unterwelt. Der Verschüttete, der jetzt wieder zurückgekehrt war, aus Gründen, die der Konstabler nicht begriff.
    Er konnte sowieso nicht mehr denken. Er stand nur da und starrte in das bleiche Totengesicht.
    Der lebende Tote - oder was immer er auch sein mochte - verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Es war ein böser Ausdruck, der dem Konstabler die kalte Furcht einjagte. Er hatte das Gefühl, dass der andere ihm klarmachen wollte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.
    Grace Terry stieg nicht aus ihrem Wagen, was der Polizist sogar verstehen konnte. Und plötzlich kam ihm eine Idee. Sie hatte ihm mit Gesten zur Flucht geraten. Das wollte er auch durchziehen. Nur anders, als es sich die Frau im Mini vielleicht gedacht hatte.
    Durch den Sturz taten ihm sämtliche Knochen weh. Er hatte auch etwas am linken Bein abbekommen und würde deshalb nicht so schnell laufen können, wie es nötig war.
    Für ihn gab es nur die Flucht nach vorn!
    Er verfluchte gleichzeitig, dass er keine Waffe bei sich trug.
    Als sich die Gestalt in Bewegung setzte, da blieb auch er nicht stehen.
    Er hatte genau gesehen, welche Richtung sie nahm. Wäre sie über das Autodach geklettert, hätte es böse für ihn werden können, aber sie wollte an der Fahrerseite vorbei.
    Die andere Seite war dadurch frei!
    Und dorthin huschte der Konstabler, der ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte, als er sein linkes Bein belastete.
    Hoffentlich begriff die Frau, was er vorhatte.
    Ja, Grace wusste, was der Polizist plante. Sie löste die Verriegelung, sodass Clinton die Tür an der Beifahrerseite aufreißen und sich in den Mini werfen konnte. Er

Weitere Kostenlose Bücher