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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten sich an den Haltegriffen so gut wie möglich fest, aber eine Chance, den Mini zu verlassen, hatten sie nicht.
    Sie mussten tatenlos mit ansehen, wie der Herr der Unterwelt mit ihnen sein grausames Spiel trieb.
    Am Heck kreischte Blech. Das Ungeheuer mit dem Totengesicht stemmte den Mini noch höher. Alles deutete darauf hin, dass er ihn auf den Kopf kippen wollte.
    So weit ging er nicht. Er hielt plötzlich in seinen Bemühungen an und ließ sich sogar Zeit.
    »Was ist jetzt?«, flüsterte Grace. Im Gegensatz zu ihrem Beifahrer war sie angeschnallt.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie merkten es einen Atemzug später. Da setzte sich der hochgekantete Wagen wieder in Bewegung. Aber er bekam Schlagseite nach links, weil er dorthin gedrückt wurde.
    »Das ist doch…« Dem Konstabler wurden die Worte vom Mund gerissen, als der Mini sich immer mehr zur Seite neigte, den Kipppunkt überwand und mit der linken Seite zuerst auf die Straße krachte.
    Ein Krachen und Bersten war zu hören. Zusätzlich auch das Splittern von Glas, als die Scheiben zu Bruch gingen.
    Die beiden Insassen wurden durchgeschüttelt. Bei der Frau lief es glimpflicher ab, denn sie wurde etwas durch den Gurt geschützt.
    Nicht so der Konstabler. Er tickte auf, wurde dann in die Höhe gedrückt, prallte mit dem Kopf irgendwo gegen, sah die berühmten Sterne und glaubte, zu einem Spielball fremder Mächte zu werden.
    Alles war anders. Es gab keine normale Welt mehr um ihn herum. Das Krachen erfüllte noch immer seine Ohren, und wenig später wurde es in seiner Umgebung still.
    Er lebte noch. Er war auch nicht bewusstlos. Er konnte atmen, auch wenn ihm dabei die Rippen schmerzten.
    »Grace?«, flüsterte er.
    »Ich bin noch da.«
    »Und?«
    »Nur eine Platzwunde an der Stirn. Aber fragen Sie mich nicht, wogegen ich gestoßen bin.«
    »Wir kommen hier nicht raus. Zumindest nicht aus eigener Kraft. Das lässt die Bestie nicht zu.«
    »Haben Sie ein Handy greifbar? Meines steckt in der Tasche, und die liegt irgendwo hinter mir.«
    »Ich komme ran!«
    »Dann müssen wir Hilfe anfordern.«
    Clinton wunderte sich darüber, dass er sogar lachen konnte. »Wen soll ich anrufen? Die Polizei bin ich selber. Und bevor andere Kollegen aus der größeren Stadt kommen, hat es uns längst erwischt. Ich denke, dass der Herr der Unterwelt genau weiß, was er will.«
    »Dann lassen wir es. Hören Sie ihn denn?«
    »Im Moment nicht. Was nicht heißen soll, dass er verschwunden ist.«
    Grace Taylor atmete scharf aus. »Ich versuche mal,- ob ich ihn entdecken kann.«
    »Verrenken Sie sich aber nicht den Hals.«
    »Danke für Ihre Besorgnis. Sie haben wirklich Humor.«
    »Aber erst seit heute.«
    Der Konstabler konnte sich besser bewegen, weil er nicht angeschnallt war. Aber auch jetzt war das Schicksal gegen die beiden, denn das Ungeheuer machte weiter.
    Blech ließ sich nicht so leicht zertrümmern, deshalb nahm es sich die Fenster vor. Die auf der Fahrerseite lagen oben. Bei dem Fall war Grace trotz des Gurts weit zur Seite gerutscht, sodass sie mit ihrem Körper den Polizisten berührte.
    Über sich hörte sie ein Geräusch. »Er ist am Wagen!«, keuchte sie.
    »Wo?«
    »An der Scheibe, glaube…«
    Das letzte Wort sprach sie nicht mehr aus, denn der Unhold handelte. Er rammte seine Faust gegen die Scheibe und produzierte einen Regen aus Glaskrümeln, der in den Mini prasselte und die Insassen nicht verschonte.
    Zuerst wurde Grace Taylor erwischt. Sie schrie auf und versuchte, ihr Gesicht zur Seite zu drehen. Das schaffte sie zum Glück, doch den Krümeln konnte sie nicht ganz entgehen. Sie rieselten in ihre Haare und trafen auch ihren Nacken.
    Jack Clinton hatte seinen Kopf so gedreht, dass er an der Fahrerin vorbeischauen konnte.
    Was er sah, stimmte ihn nicht eben optimistisch. Eine bleiche Hand mit langen Fingern griff in den Wagen hinein. Eigentlich hätte die Hand bluten müssen, denn in ihr steckten viele kleine Glaskrümel, aber nicht ein Tropfen Blut trat hervor.
    »Rücken Sie noch mehr an mich heran!«, schrie Clinton. »Der will nach Ihnen greifen!«
    »Ich kann nicht mehr. Ich -ahhh…«
    Die Finger hatten ihre Haare erwischt und zerrten daran. Der Schmerz fuhr durch ihren Kopf. Tränen traten ihr in die Augen, und sie musste erleben, dass der Schmerz noch stärker wurde, weil der Angreifer sie vom Sitz wegzerren wollte.
    Das ging nicht. Der Gurt hielt sie. Und dann war alles vorbei. Nur ein Schmerzrest raste noch durch ihren Kopf.
    »Er ist weg!«, hörte

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