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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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prallte gegen die Fahrerin, dann zog er mit der linken Hand die Tür zu.
    Grace drückte in dem Augenblick auf den Schalter der Zentralverriegelung, als das Ungeheuer nach dem Griff der Fahrertür fasste, um sie aufzuziehen.
    Jetzt war sie wieder versperrt!
    Hinter der Tür verzog sich das Gesicht des Unholds zu einer wütenden Grimasse. Er schüttelte den Kopf, trat einen Schritt zurück, ging aber nicht weg und wartete.
    »Wer ist das?«, flüsterte Grace voller Furcht.
    »Ein Toter.«
    »Unsinn, er lebt!«
    »Er ist trotzdem tot. Er muss einfach tot sein. Sein Name ist Willow. Wir nennen ihn den Herrn der Unterwelt. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sie wollen es nicht.«
    »Vielleicht auch das.«
    »Warum nicht?«
    »Es geht nur uns Dorfbewohner etwas an.«
    »Nein«, schrie sie, »das ist auch mein Problem! Es kann sein, dass ich nur seinetwegen hier bin.«
    »Wer sind Sie?«
    Für die beiden Menschen im Wagen war die draußen lauernde Gefahr vergessen. Sie starrten sich an. Keiner sprach in den folgenden Sekunden, bis Grace hektisch nickte.
    »Ja, ich bin bestimmt seinetwegen hier.«
    »Aber Sie können ihn nicht kennen.«
    »Das ist wahr, aber ich suche den Mörder meines Bruders, und ich glaube, ihn jetzt gefunden zu haben.«
    Jack Clinton war sprachlos. Doch er konnte noch denken, und als er zu einem Resultat gekommen war, sprach er es auch aus.
    »Eric Taylor?«
    »Ja.«
    »Und Sie heißen…«
    Sie unterbrach ihn. »Ich heiße Grace Taylor und nicht Terry. Ich bin Erics Schwester. Mir hat der Tod meines Bruders keine Ruhe gelassen. Ich musste mehr wissen, und deshalb bin ich hergekommen. Ich habe zuvor mit den Polizisten gesprochen, die den Fall bearbeiteten. Sie konnten mir nichts Genaues sagen, aber sie haben mir erklärt, dass sie hier bei euch auf eine Mauer des Schweigens gestoßen sind. Sie hatten das Gefühl, dass man im Ort mehr weiß, dieses Wissen aber nicht preisgeben will. So, Mr. Clinton, jetzt wissen Sie alles.«
    Der Konstabler saß wie vom Blitz getroffen auf seinem Platz. Vieles ging ihm durch den Kopf. Nur schaffte er es nicht, seine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken.
    Es war zu viel in den letzten Sekunden auf ihn eingestürmt, und das war noch nicht alles, denn es gab noch etwas, das alles übertraf.
    Der Unhold wartete.
    Der Konstabler drehte den Kopf nach rechts. Er konnte durch die Frontscheibe sehen, wie er um die Motorhaube herumging und sich der Beifahrertür näherte. Eine mit einem grünen Kapuzenmantel umhüllte Gestalt, die lange, krallenartige Finger hatte, die er jetzt zu Fäusten ballte.
    »Wir müssen weg, Grace.«
    »Ja, ja…«
    »Los, starten Sie den Wagen!«
    Grace Taylor griff mit Zitterfingern zum Zündschlüssel. Genau diesen Moment schien der Herr der Unterwelt abgewartet zu haben, denn plötzlich ging er einen Schritt nach vorn.
    »Starten Sie…«
    Da schlug der Unhold zu. Seine Faust rammte gegen die Scheibe des Seitenfensters. Das Glas zersplitterte nicht, es bekam nur Sprünge und wurde deshalb undurchsichtig. Als hätte jemand mit einem Stein dagegen geschlagen.
    »Los, fahren Sie endlich!«
    »Ja doch, ich…«
    Der Motor sprang an. Was draußen geschah, interessierte die beiden in diesem Moment nicht. Sie wollten nur weg von hier, bevor der Unhold es schaffte, die Scheiben ganz einzuschlagen.
    Der Herr der Unterwelt schlug nicht weiter zu, aber er zeigte ihnen, welch eine gewaltige Kraft in seinem Körper steckte. Wie ein menschlicher Felsblock tauchte er vor dem Mini auf, und sein hässliches Gesicht verzerrte sich zu einer bösartigen Fratze.
    »Jetzt ist es zu spät«, flüsterte Clinton.
    »Ich werden ihn rammen!«
    »Dann tun Sie es doch endlich!«, schrie der Konstabler.
    Sie tat es - oder wollte es tun, aber der andere war schneller. Er bückte sich und bekam den Mini unter der Stoßstange zu fassen. Was dann geschah, konnten beide nicht glauben. Der Unhold hob den Mini an, als wäre er nur ein Spielzeug…
    ***
    Es geschah, als der Motor schon lief. Nur hatten die Vorderreifen keinen Kontakt mehr zum Boden, und durch die Schräglage rutschte Graces Fuß vom Gaspedal ab.
    Keine Chance mehr für eine Flucht.
    »Das glaube ich nicht!«, schrie Grace Taylor voller Not. »Der macht mit uns, was er will!«
    Clinton gab keine Antwort. Im Dorf wurde er nur der Boss genannt, doch das war er hier nicht mehr. Da gab ein anderer den Ton an.
    Und wie er das tat.
    Als wäre der Wagen nur ein leichtes Bett, so wurde er hochkant gestemmt. Die Insassen

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