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1583 - Assungas tödlicher Liebling

1583 - Assungas tödlicher Liebling

Titel: 1583 - Assungas tödlicher Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen.
    »Denk darüber nach«, sagte sie - und dann war die Verbindung nicht mehr da.
    Ich legte mit einer bedächtigen Bewegung den Hörer wieder auf und schaute dabei meine beiden Zuhörer an.
    »Jetzt willst du wissen, was wir von dem Anruf halten«, sagte Glenda.
    Ich nickte.
    »Da will uns jemand für seine Zwecke einspannen«, erklärte Suko. »So einfach ist das.«
    Ich lächelte. »Und? Gehen wir darauf ein?«
    »Das müssen wir wohl. Wenn Dracula II auf Rache sinnt, und das wird er bestimmt, kann es böse enden. Vampire in London sind nicht eben das, wovon ich träume.«
    Das konnte ich nachvollziehen. Nur hatte uns Assunga durstig gemacht, ohne uns etwas zum Trinken hinzustellen. Also würde der Durst bleiben, ebenso wie die heißen Kohlen, auf denen wir saßen.
    Assungas Liebling war eine Frau, eine Hexe. Sie befand sich irgendwo in der Stadt. Sie wurde von Vampiren gejagt, was sie auch wusste.
    Das stand alles fest.
    Aber wie hieß sie? Wo steckte sie?
    Es gab für uns keine Antworten auf diese Fragen.
    Glenda, die uns ansah, konnte ihre Bemerkung nicht zurückhalten.
    »Soll ich euch sagen wie ihr ausseht?«
    Ich winkte ab. »Lieber nicht…«
    ***
    Das Hotel lag zwar nicht in einem Hinterhof, aber in einer Sackgasse, an deren Ende sich eine Baustelle befand. Man wollte dort eine neue Zufahrt zu einem der großen Piers bauen, um besser an die mächtigen Containerschiffe heranzukommen.
    Wenn es dunkel wurde, fingen die fünf Buchstaben an zu leuchten. Wobei der erste Buchstabe, das H, flackerte, was aber niemand in dieser Gegend störte. Die Menschen, die hier in den Häusern lebten, waren ein Gemisch aller Nationen und Hautfarben. Es gab viele Arbeitslose, besonders Illegale, die sich dann auf andere Art und Weise durchs Leben schlugen.
    In der Nacht oder auch schon am Abend wurde ganz offen gedealt. Das hatte Rosalie gesehen, als sie aus dem Fenster schaute. Aber es waren keine Polizisten in Sicht gewesen, denn als Fußstreife traute sich kein Uniformierter in diese Umgebung.
    Ihr Zimmer lag im ersten Stock. Manche hätten es als Loch bezeichnet. Es gab keine Dusche, auch keine Toilette, nur ein Waschbecken, bei dem der Wasserhahn tropfte.
    Das Bett knarrte fürchterlich und die Matratze wies in der Mitte eine Kuhle auf. Doch das alles war Rosalie in diesen Momenten egal. Sie wollte einfach ein Versteck haben, und das hatte sie hier gefunden, denn neugierige Fragen musste sie in diesem Laden nicht beantworten. Hier war nur die Bezahlung wichtig. Alles andere interessierte nicht.
    Nach dem Vorfall im Bus hatte Rosalie ihr Zimmer erreicht, ohne dass es weitere Zwischenfälle gegeben hätte. Sie wusste aber, dass es noch nicht vorbei war. Ihre Feinde würden nicht aufgeben.
    Sie hatte etwas getan, was die Vampire nicht akzeptieren konnten. Rosalie war in ihre ureigene Welt eingedrungen und auch wieder verschwunden, ohne dass man sie hatte vernichten können.
    Assunga hatte sie bewusst nicht zurück in ihre Hexenwelt geholt. Sie wollte, dass sich ihr Liebling in einer feindlichen Welt durchsetzte. Rosalie war jung, sie war stark, wendig, und sie hielt das Hexenfeuer unter ihrer Kontrolle.
    Darauf baute sie. Aber sie wusste auch, dass sie einer geballten Attacke der Blutsauger nichts entgegenzusetzen hatte. Und da war ihr von Assunga ein Helfer in Aussicht gestellt worden, der ihr zur Seite stehen sollte.
    Viel hatte sie über ihn nicht gesagt. Rosalie wusste nur, dass er jemand war, der auf der anderen Seite stand und den der Teufel zu seinen Todfeinden zählte.
    Hexen und der Teufel!
    Das war eine uralte Verbindung, die bis in die heutige Zeit gehalten hatte. Aber nicht bei allen Hexen. So hatte sich Assunga eine eigene Machtposition aufgebaut, weil sie nicht in die Abhängigkeit der Hölle geraten wollte. Das war bisher akzeptiert worden. Ob es immer so bleiben würde, war allerdings fraglich.
    Rosalie spürte die Unruhe in sich. Auf dem Boden lag ein schmutziger Teppich mit einigen Löchern in der Mitte. Trotzdem dämpfte er den größten Teil der Trittgeräusche, sodass es fast nicht zu hören war, wenn sie unentwegt auf und ab ging.
    Sie jedoch hörte die aus den Nebenzimmern durch die Wand dringenden Geräusche. Straßenmädchen, die woanders aus Altersgründen ausgesondert worden waren, kamen mit ihren Freiern hoch, um ihren Geschäften nachzugehen. Bei ihrem Einzug hatte Rosalie dem Typen an der Rezeption sofort klargemacht, dass sie nicht zu dieser Kategorie Frauen zählte.
    Wann ging es weiter?

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