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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie der Schneckenwurm sich in Bewegung setzte. Er kroch mit erstaunlich energisch wirkenden Bewegungen zurück ins Dickicht, aus dem Anjannin ihn erst kurz zuvor mit so viel Mühe herausgerollt hatte. „Was tust du denn da?" schrie sie ihn an.
    Sie wollte zu ihm hin rennen.
    Aber schon beim ersten Schritt verspürte sie einen heftigen Schlag gegen die rechte Schulter. Es fühlte sich an, als sei sie mit voller Wucht gegen einen unsichtbaren Türrahmen geprallt.
    Sie schrie vor Schreck laut auf.
    Für einen Augenblick achtete sie nicht darauf, wohin sie trat. Sie stolperte über eine Wurzel und stürzte zu Boden.
    Wie in Trance sah sie zwei der Bionten über die Lichtung taumeln. Die beiden Fremden warfen die Waffen von sich und stürzten sich mit bloßen Händen auf den Schneckenwurm. Dabei stießen sie furchtbare Laute aus.
    Sie schienen nicht mehr ganz bei sich zu sein, denn sie zerrten an Balinor, als wollten sie es den Aasfressern gleichtun und ihn in mundgerechte Stücke reißen.
    Aber soweit kam es nicht.
    Plötzlich hielten sie inne.
    Anjannin sah ein leichtes Flimmern um sie herum. Dann kippten sie zur Seite und rührten sich nicht mehr. „Was hast du getan?" schrie Kair Elsam, kaum daß er sich von seinem Schrecken erholt hatte. „Du hast sie umgebracht!"
    Anjannin starrte ihn entsetzt an. „Das war ich nicht", versicherte sie verstört. „Ich habe nichts damit zu tun."
    Aber er hörte ihr nicht zu.
    Ihr wurde plötzlich bewußt, daß Kair Elsam nicht zu ihr, sondern zu dem Schneckenwurm gesprochen hatte.
    Es schien ihr, als sei der Biont völlig fassungslos angesichts dessen, was hier auf der Lichtung geschehen war.
    Anjannin glaubte erkennen zu können, daß Kair Elsam sich mit solchen Schneckenwürmern auskannte. Die Tatsache, daß eines dieser Geschöpfe sich gegen die Bionten wandte, schien ihn zu schockieren.
    Sie nahm an, daß die Bionten die Herrscher über die Schneckenwürmer waren.
    Es konnten keine sehr freundlichen Herrscher sein. Sonst wäre Balinor angesichts der Bionten nicht in solche Panik verfallen.
    Urplötzlich fuhr Kair Elsam herum, winkte den anderen Fremden zu und stürmte davon. Die anderen rannten hinter ihm her.
    Die Bionten verschwanden im Gebüsch. Anjannin konnte sie noch eine Weile hören.
    Dann wurde es still. „Und was nun?" fragte sie ratlos in die Stille hinein.
    Niemand antwortete ihr.
    Anjannin ging zu dem Schneckenwurm hin.
    Sie hatte keine Angst vor ihm. Sie glaubte zu wissen, daß er ihr nichts tun würde.
    Die Bionten hatten irgend etwas Schlimmes mit Balinor anstellen wollen. Er hatte sich verteidigt.
    Das war sein gutes Recht.
    Um den Schneckenwurm herum waren alle Blätter welk geworden. Es sah aus, als sei ein heißer Luftstrom über sie hinweggegangen und hätte sie teils getrocknet, teils geröstet. Es stank nach dem Schneckenwurm und nach versengten Pflanzen.
    Die beiden Bionten, die dem Schneckenwurm zu nahe gekommen waren, lagen im Gesträuch und rührten sich nicht.
    Anjannin betrachtete sie zweifelnd.
    Einer von ihnen atmete noch. „Ich müßte ihm helfen", sagte sie zu dem Schneckenwurm. „Aber ich habe keine Ahnung, was ich für ihn tun könnte."
    Abgesehen davon, daß sie selbst auch dringend Hilfe gebraucht hätte, denn alles drehte sich um sie.
    Sie setzte sich neben den Schneckenwurm und wartete.
    Sie wußte selbst nicht, auf wen oder worauf.
     
    7.
     
    3.8.1173 NGZ, Nobim City Julian Tifflors Beiboot blieb völlig unbeachtet, als es auf dem Raumhafen von Nobim City landete. Nur ein einziger Einheimischer kam und musterte das kleine Raumschiff, dann den Terraner, der dem Beiboot entstieg. „Bist du allein?" fragte der Siedler. „Was hast du bei dir? Willst du uns etwas verkaufen?"
    „Bist du vom Zoll?" fragte Tifflor zurück.
    Der Siedler starrte ihn verständnislos an - er konnte mit dieser Frage offensichtlich nichts anfangen.
    Zwei weitere Terraner kamen aus der Schleuse, dann folgte ihnen ein Blue.
    Der Siedler wirkte etwas schockiert. „Solche wie den mögen wir hier nicht!" sagte er, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. „Soll ich ihm seine häßliche Nase richten?" fragte der Blue hitzig.
    Infolge der Aufregung glitt seine Stimme unversehens in den Ultraschallbereich ab.
    Der Siedler hielt sich entsetzt die Ohren zu und schrie: „Sag ihm, daß er damit aufhören soll!"
    „Du brauchst bloß darauf zu achten, daß du immer weit genug von ihm entfernt bleibst", riet Julian Tifflor. „Dann kann dir nichts passieren."
    Der

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