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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minuten ging plötzlich ein Brausen über sie hinweg, so laut, daß sie fast taub davon wurde.
    Sie sah einen dunklen Schatten über den Baumkronen.
    Der Schatten wurde immer größer.
    Es ist das fremde Raumschiff! dachte sie wie betäubt. Es will landen. Es weiß nicht genau, wo wir sind. Es wird uns zerquetschen.
    Aber dann schienen die Insassen des Raumschiffs im letzten Moment doch noch eine andere, größere Lichtung entdeckt zu haben, die besser für eine Landung geeignet war, denn das Schiff glitt seitwärts über den Wipfeln davon.
    Das Brausen, das von dem Schiff ausging, veränderte sich, wurde tiefer, stieg dann unvermittelt zu einem hohen Singen an und hörte plötzlich ganz auf: Das Schiff war gelandet. „Es kann nicht weit von uns entfernt sein", sagte Anjannin Tish zu dem Schneckenwurm und schlug dabei nach einer kleinen, pelzigen Kreatur, die sich ungeniert an dem todgeweihten Fremdling gütlich tun wollte. „Ich kann dir diese Meute nicht mehr vom Leib halten. Ich werde deinen Freunden entgegengehen und ihnen den Weg hierher zeigen."
    In Wirklichkeit wollte sie nur endlich wenigstens für eine kurze Zeit aus diesem Gestank herauskommen.
    Der Schneckenwurm gab wie üblich keine Antwort.
    Die Schweigsamkeit dieses Wesens hatte aus Anjannin Tishs Sicht gelegentlich auch seine guten Seiten: Das Mädchen empfand es als sehr angenehm, daß sie es endlich einmal mit jemand zu tun hatte, der ihm nicht ständig widersprach.
    Anjannin wollte sich gerade auf den Weg machen.
    Da sah sie den anderen Fremden.
     
    *
     
    Der andere Fremde war kein Schneckenwurm, sondern ein Mensch.
    Und er war anders.
    Er stand urplötzlich unter einem der Bäume.
    Anjannin bekam es bei seinem Anblick mit der Angst zu tun, denn sie war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, daß dieses Wesen tatsächlich die Absicht hatte, ihr und dem Schneckenwurm zu helfen.
    Sie fragte sich, was sie tun konnte, wenn der Fremde die entgegengesetzten Absichten hegte: Anjannin und den Schneckenwurm umzubringen. „Wer bist du?" fragte sie unsicher zu dem Fremden hinüber.
    Keine Antwort.
    Anjannin beobachtete den Fremden.
    Er stand unter dem Baum, regungslos, die rechte Hand leicht erhoben, die Augen starr auf den Schneckenwurm gerichtet. Er sah aus, als könne er nicht recht glauben, daß das, was er da vor sich sah, auch tatsächlich der Realität entsprach.
    Anjannin dachte daran, daß der Schneckenwurm vor seiner Ankunft auf Nobim vermutlich mit jenen metallenen Gegenständen behangen gewesen war, die um ihn herum auf dem Boden gelegen hatten.
    Vielleicht kannte der Neuankömmling die Schneckenwürmer bisher nur in bekleidetem Zustand.
    Ein nackter Schneckenwurm - noch dazu einer, der schon etwas angeknabbert war - mochte den Fremden vor Probleme stellen.
    Anjannin Tish riß sich zusammen und ging auf den Fremden zu. Dabei wurde ihr bewußt, daß die Aasfresser plötzlich verschwunden waren.
    Vielleicht war ihnen dieser Fremde unter dem Baum so unheimlich, daß sie es vorgezogen hatten, sich aus dem Staub zu machen.
    Anjannin Tish konnte es ihnen nachfühlen.
    Sie blieb einige Meter vor dem Fremden stehen und starrte ihn an.
    Aus der Nähe wirkte er nicht mehr ganz so menschlich. Anjannin mußte all ihren Mut zusammennehmen, um jenen Instinkt niederzukämpfen, der sie zur sofortigen Flucht verleiten wollte. „Er wird sterben, wenn du ihm nicht hilfst", sagte sie ängstlich. „Er ist schon fast tot. Es wird Zeit, daß du etwas tust."
    Der Fremde drehte in einer zeitlupenhaften Bewegung den Kopf und sah Anjannin Tish an.
    Er hatte ein fast dreieckiges Gesicht - riesige, halbkugelförmige Augen unter einer wie frisch poliert glänzenden Stirn, eine runde, flache Nase, einen kleinen, schlitzartigen Mund und ein winziges, spitz zulaufendes Kinn.
    Er sah zum Fürchten aus. „Wer bist du?" fragte Anjannin Tish zitternd. „Woher kommst du? Was willst du hier?"
    Dabei wünschte sie sich mit aller Macht, daß dies alles nur ein Traum war.
    Und ich will, daß du aus meinem Traum verschwindest! dachte sie mit aller Intensität, deren sie fähig war.
    Sofort! Es ist mir völlig egal, was die Leute im Dorf dann mit dir anstellen. Meinetwegen sollen sie dich aufhängen. Ich mag dich nicht! „Warum hast du ihm seine Maske abgenommen?" fragte der Fremde. „Ohne sie ist er doch völlig hilflos."
    „Maske?" fragte Anjannin überrascht.
    Der Fremde gab keine weiteren Erläuterungen, sondern musterte Anjannin Tish mit eindringlichem Blick.
    Dabei schob

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