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1583 - Das Mädchen und der Nakk

Titel: 1583 - Das Mädchen und der Nakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Siedler setzte diesen Vorschlag mit bemerkenswerter Geschwindigkeit in die Tat um. Er rannte davon, als sei der Teufel hinter ihm her. „Hör auf mit dem Quatsch!" befahl Tifflor dem Blue, der nach wie vor in den höchsten Ultraschalltönen sang. „Er hat’s verdient!" bemerkte der Blue nüchtern und kehrte ins Schiff zurück.
    Nobim City war eine 500 000-Seelen-Metropole.
    Es war eine auffallend ruhige Stadt.
    Ganz Nobim war ein auffallend ruhiger Planet.
    Das äußerte sich unter anderem auch in der Art und Weise, in der die Bewohner dieses Planeten auf die Warnungen und Aufrufe reagiert hatten, etwaige Aktivitäten der Nakken und möglicherweise vorhandene Spuren der von ES oder Wanderer ausgehenden Manifestationen zu melden.
    An jedem anderen Ort wäre man nach einem solchen Aufruf in einer wahren Flut von Hinweisen geradezu ertrunken.
    Hier dagegen war das Echo äußerst zurückhaltend.
    Es gab nur sehr wenige Hinweise. Sie klangen alle überaus seriös, waren aber samt und sonders völlig unergiebig.
    Offenbar hatte niemand auf dem Planeten Nobim einen Nakken oder irgendeine andere Besonderheit gesehen, gehört oder sonstwie wahrgenommen.
    Von dem Dreizackschiff der Nakken fehlte jede Spur. Man hatte es aus der Ortung verloren und bisher auch nicht wiedergefunden.
    Wobei man allerdings hinzufügen mußte, daß die diesbezüglichen Bemühungen der Siedler etwas antiquiert anmuteten und demzufolge schon von vornherein nicht dazu geeignet waren, besondere Hoffnungen zu wecken.
    In der Nähe der Stadt war der Dreizack jedenfalls nicht gelandet. „Er befindet sich aber nach wie vor auf dem Planten Nobim", behauptete der Syntron in der PERSEUS. „Also muß er irgendwo in der Wildnis untergetaucht sein", stellte Julian Tifflor fest. „Da ist anzunehmen", bestätigte der Syntron. „Geht es nicht vielleicht auch noch ein bißchen genauer?" fragte Tifflor gereizt. „Ich könnte dir Hunderte von ungeheuer umfangreichen Berechnungen präsentieren", beteuerte der Syntron. „Aber diese Berechnungen sind alle miteinander völlig wertlos. Der Dreizack ist aus der Ortung verschwunden.
    Er kann sich danach an jeden xbeliebigen Ort auf ganz Nobim begeben haben, die Polarregionen inbegriffen.
    Derart sinnlose Berechnungen wären beim derzeitigen Stand der Dinge nicht nur ohne jeden Nutzen, sondern darüber hinaus völlig irreführend."
    „Damit stehen wir wieder am Anfang", stellte Tifflor resignierend fest.
    Der Syntron schwieg.
     
    *
     
    „Also gut", sagte Tifflor nachdenklich. „Starten wir eine planetenweite Suchaktion. Was bleibt uns anderes übrig? Irgendwo müssen die Nakken ja geblieben sein."
    „Sie verfügen offenbar über einen vorzüglichen Ortungsschutz", gab der Syntron zu bedenken. „Das ist mir klar", erwiderte Julian Tifflor ärgerlich. „Fang endlich an!"
    Natürlich würde es einige Zeit dauern, bis die Sonden und Suchkommandos fündig wurden.
    Falls man überhaupt etwas fand: Die Nakken verstanden sich schließlich aufs Versteckspielen. „Und nun zu den Bionten!" sagte Julian Tifflor zu sich selbst. „Es sind keine Bionten!" sagte der Hanse-Angestellte energisch. „Es sind nur ganz normale Klone, weiter nichts."
    „Das ist nicht ganz richtig, und du weißt das!" erwiderte Julian Tifflor ungerührt. „Sie sind als fehlgesteuerte Produkte der cantarischen Klontechnik entstanden. Das ist eine Tatsache. Daß man es ihnen nicht mehr ansieht, steht auf einem ganz anderen Blatt."
    „Willst du ihnen das unbedingt unter die Nase reiben? Willst du ihnen und ihren Kindern sagen, wer sie sind und woher sie kommen? Glaubst du nicht, daß sie schon genug unter ihrer Herkunft gelitten haben?"
    Der Hanse-Angestellte hieß Torve Hording und gehörte zu jener Gruppe von Soziologen, die das Projekt betreut hatten. Er wirkte ziemlich aufgebracht. „Wenn du das jetzt alles wieder aufrührst, können wir noch einmal von vorne anfangen!" behauptete er. „Ich will nichts aufrühren, und ich will auch keinem dieser Menschen etwas Böses zufügen", erwiderte Tifflor ärgerlich. „Wozu dann all diese Fragen? Könnt ihr diese Sache nicht endlich ruhen lassen? Das alles ist jetzt schon lange her, und ..."
    „Richtig", fiel Tifflor ihm ins Wort. „Es ist lange her, und genau da liegt das Problem. Wir alle konnten damals nicht wissen, daß einige dieser Bionten ganz bestimmte Fähigkeiten besitzen, die man unter normalen Umständen nicht erkennen kann. Einige dieser Wesen können in den Hyperraum sehen. Die Nakken

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