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1584 - Seelenlos

1584 - Seelenlos

Titel: 1584 - Seelenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter.«
    Auch hier erreichte uns die Sonne. Nichts konnte ihrem Schein entgehen, auch der Fluss nicht, dessen wellige Oberfläche einen zarten Glanz angenommen hatte.
    Unsere Blicke galten dem Basilisken. Ich war gespannt darauf, wie er reagieren würde, wenn ihn die geballte Macht des Kreuzes traf, nachdem ich es aktiviert hatte.
    Dass etwas Böses in der Nähe der Brücke lauerte, war nicht zu sehen, und doch wartete es bereits auf uns.
    Es geschah, als wir unser Ziel noch nicht ganz erreicht hatten.
    Autos fuhren über die Brücke hinweg. Passanten benutzten die beiden Gehsteige, und einer dieser Passanten, ein Mann, drehte plötzlich durch. Es geschah blitzschnell.
    Es griff auch niemand ein, und das galt auch für uns, weil wir noch zu weit weg waren.
    Ob der Mann schon auf der Brücke gestanden oder sie erst zu diesem Zeitpunkt betreten hatte, war für mich nicht zu erkennen. Es war auch nicht wichtig, denn nur seine Handlungen zählten.
    Er hätte uns schon vorher auffallen müssen, weil er bei diesem Wetter einen langen Mantel trug.
    Den schlug er plötzlich auf.
    Er holte etwas hervor.
    Wir sahen es nicht genau, aber Sekunden später wurde uns der ganze Schrecken des Vorfalls bewusst. Der Kerl hatte unter seinem Mantel eine Maschinenpistole hervorgeholt.
    Er lief auf die Fahrbahn, schwang die Waffe im Halbkreis und fing an zu schießen…
    ***
    Innerhalb einer wahnsinnig kurzen Zeit verwandelte sich ein friedliches Bild in ein schreckliches Chaos. Der Mann mit der MPi war wie von Sinnen.
    Durch seine Aktion waren die Autofahrer gezwungen zu bremsen, was sie auch taten. Aber nicht stotternd, sondern urplötzlich, sodass es zwangsläufig zu Auffahrunfällen kam.
    Genau das hatte der Killer gewollt.
    Gnadenlos leerte er sein Magazin. Er feuerte auf die Autos und damit auch auf die Menschen, die sich darin befanden. Scheiben zerbröselten. Kugeln durchschlugen das Blech.
    Erste Schreie gellten auf und übertönten das harte Knattern der Schüsse. Der Mann feuerte noch immer. Er drehte sich dabei im Kreis, um so viele Menschen wie möglich zu erwischen, und seine Geschosse jagten nicht nur gegen die Fahrzeuge, sie pfiffen auch auf die Gehsteige zu, wo die Leute erst jetzt richtig begriffen, was da los war.
    Einige rannten weg.
    Andere warfen sich zu Boden. Ein Kinderwagen kippte um, weil sich eine Mutter darüber geworfen hatte, und der Hundesohn feuerte weiter, bis sein Magazin leer war.
    Er legte kein neues ein und schleuderte seine Waffe über das Brückengeländer hinweg, sodass sie ins Wasser fiel und sofort unterging.
    Dann floh er.
    Er rannte dorthin, wo sich am Ende der Brücken die Treppe befand, die zum Fluss hinabführte. Das war genau die Richtung, in der wir standen.
    Es hatte keinen Sinn, wenn wir auf die Brücke liefen und uns um die verletzten Menschen kümmerten. Das würden andere übernehmen, denn das Jaulen der Polizeisirenen übertönte bereits den Verkehrslärm und die Schreie.
    Auf der nahen Kreuzung hatte sich ein Knäuel von Autos gebildet. Erste Polizeiwagen jagten heran, was wir soeben noch mitbekamen, bevor wir die Treppe erreichten und uns an die Verfolgung des Killers und Amokschützen machten, an die sonst kein Mensch gedacht hatte…
    ***
    Es war eine Treppe mit nicht unbedingt ebenen Stufen. Sie waren hoch, kantig und unegal. Man konnte sie nicht nach unten stürmen, ohne Gefahr zu laufen, durch einen Fehltritt ins Straucheln zu geraten.
    Jane blieb hinter mir. Sie hatte der Schock des Geschehens noch nicht überwunden. Sie rief irgendwas, das ich nicht verstand. Auch mir gingen die Bilder nicht aus dem Sinn, umso wichtiger war es, dass wir den mörderischen Killer stellten.
    Die Treppe endete am Wasser, das stand fest. Wohin dort ein weiterer Weg führte, war uns unbekannt. Oft genug gab es an den Flussufern von früher die Treidelpfade, die zu Spazierwegen umfunktioniert waren. Ich rechnete damit, dass es auch hier nicht anders war. Wenn der Amokschütze tatsächlich auf dem Weg blieb und kein Versteck fand, war das für uns eine gute Ausgangsposition.
    Mir war klar, aus welchen Motiven der Mann gehandelt hatte. Er musste einer von den Opfern des Serben sein, jemand, der keine Seele mehr besaß und kein Gewissen. Bei normalen Killern gab es ein Motiv, das traf bei diesem Menschen nicht zu. Er hatte einfach drauflos geschossen und offenbar Spaß daran gehabt, Blut spritzen zu sehen.
    Ich sah den Mörder nicht, weil die Treppe in kantigen Absätzen mit Wendeln dem. Fluss

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