1585 - Eine Leiche nach Akkartil
Nutzen sein werde.
Die Biont hatte sich kaum verabschiedet, da meldete sich der Pförtner-Servo. Ein Videofeld wurde aufgeblendet. Darauf war Prentice Galways unscheinbare Gestalt zu sehen. Galway stand draußen im Gang und blickte sich unsicher um, als befände er sich auf einer verbotenen Mission und hätte Angst erwischt zu werden.
Der Pararealist öffnete die Tür. Prentice Galway huschte herein. Er grinste ein wenig. „Mit Nakken kenne ich mich nicht besonders gut aus", sagte er. „Ich weiß nicht, ob ihnen gefallen würde, was wir gerade tun."
„Was tut ihr; gerade?" wollte Sato Ambush wissen. „Nikki war der Ansicht, wenn wir schon hier unten tief im Berg stecken, könnten wir uns nützlich machen", antwortete Galway. „Du suchst nach dem Paranakk. Wir haben dich begleitet, um dir bei der Suche zu helfen.
Also sehen wir uns um."
Der Pararealist war keiner, der leicht in Erregung geriet. Gelassenheit war für ihn ein Zug, der zum Charakter eines jeden gebildeten Wesens gehörte. Aber in diesem Augenblick packte ihn der Eifer. „Ihr habt den Paranakk gefunden?" fragte er hastig. Prentice Galway winkte ab. „Nicht so schnell. Den Paranakk haben wir noch nicht. Aber eine Methode, wie man mit Aussicht auf Erfolg nach ihm suchen kann, haben wir gefunden."
„Was für eine Methode?" wollte Sato Ambush wissen. „Warum soll ich’s dir lange erklären?" sagte Galway. „Komm mit, und ich zeig’ dir, wovon die Rede ist."
Augenblicke später waren die zwei Männer unterwegs. Prentice Galway führte den Pararealisten durch eine Reihe von Gängen. Sie gelangten schließlich in eine Gegend, die Sato Ambush völlig unbekannt war. Die Korridore und Räume, die sich hier befanden, konnten erst vor ganz kurzer Zeit angelegt worden sein. Ambush fand es bewundernswert, wie gut Galway sich hier auskannte. Es ging schließlich durch einen Antigravschacht weiter in die Tiefe. Am unteren Ausgang des Schachtes führte ein kurzer Stollen bis zu einer massiven, aus Polymermetall gefertigten Tür.
Prentice Galway sah sich um. Da war aber nur der Stollen, der von der Tür bis zum Antigravschacht führte. Die Beleuchtung war von geringer Intensität. Aber man sah trotzdem recht deutlich, daß sich - außer den beiden Terranern - hier niemand befand. „Man kann nie vorsichtig genug sein", sagte Galway, als empfände er die Notwendigkeit, sein Verhalten zu erklären. „Wir wissen nicht, welche Abhör- und Beobachtungsmechanismen die Nakken hier unten eingebaut haben."
Er hob die Hand und pochte mit den Knöcheln gegen die Tür. „Was ist das hier?" wollte Sato Ambush wissen. „Und wie habt ihr es gefunden?"
Prentice Galway grinste und schüttelte den Kopf. „Frag mich nicht", antwortete er. „Hinter der Tür liegt eine Art Kommunikationszentrum. Aber wie wir es gefunden haben, davon habe ich keine Ahnung. Du kennst Nikki Frickel und ihre Spürnase. Ich bin einfach hinter ihr hergelaufen, und plötzlich waren wir hier."
Die Tür öffnete sich. Dahinter lag ein Raum, der mit Geräten der nakkischen Technik bestückt war. Nikki Frickel und Galla Campos saßen vor einem Computeranschluß, über dem sich eine mehrere Quadratmeter große Bildfläche ausgebildet hatte. Nikki wandte sich um. „Du kommst gerade zur rechten Zeit", sagte sie zu Sato Ambush. „Auf Akkartil erhält man Besuch."
Galla Campos hantierte mit Sachverstand an den Kontrollen des Terminals. Das Bild wurde schärfer. Es zeigte Akkartils dunklen Himmel, die Felsenwände des Bergmassivs und den provisorischen Raumhafen, auf dem die TABATINGA lag.
Aus dem Himmel herab senkten sich die Konturen zweier nakkischer Dreizackschiffe. Die Piloten schienen es eilig zu haben. Die Fahrzeuge gingen in wenigen Hundert Metern Höhe in einen steilen Gleitflug über und näherten sich dem Landefeld, als wollten sie es bombardieren. Erst im letzten Augenblick wurde die Schubumkehr eingeleitet. Die restlichen zehn Meter sanken die beiden Schiffe sacht wie Federn zu Boden.
Ohne den Blick von der Bildfläche zu wenden, sagte Nikki Frickel: „Wir haben versucht, einen Kanal zu finden, auf dem wir die Kommunikation der Nakken mit den beiden Fahrzeugen abhören können. Leider ohne Erfolg. Wir wissen nicht, um welche Fahrzeuge es sich handelt oder woher sie kommen."
„Da könnte uns vielleicht einer helfen, der freundlich gestimmt zu sein scheint, sich auf Akkartil einigermaßen auskennt und viel zu harmlos ist, um uns gegenüber Mißtrauen zu empfinden", sagte Prentice
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