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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie latente Fähigkeiten der fünfdimensionalen Wahrnehmung besaßen. Denn ihre Absicht war von Anfang an, eine Hilfstruppe zu züchten, die ihnen bei der Suche nach dem Überwesen ES behilflich sein konnte. Die fehlgezüchteten Bionten ließen sich mit einigem Geschick so präparieren, daß ihre 5-D-Begabung praktisch nutzbar gemacht werden konnte. Die Bionten konnten zu Hyperraum-Scouts ausgebildet werden, die sich für die ES-Suche einsetzen ließen.
    Das Konzept war, als die Nakken mit seiner Verwirklichung begannen, noch unausgegoren. Viele Bionten, die zu kurzfristig und mit zu viel Eile auf ihre Aufgabe als Hyperraum-Scouts trainiert worden waren, gingen entweder in der 5-D-Welt verloren oder kehrten als geistige Wracks vom Einsatz zurück. Den Nakken waren Bedenken gegenüber dem Verlust intelligenten Lebens unbekannt. Bionten, die sich nicht bewährten, wurden zum Abfall geworfen. Das waren die, die Nikki Frickel und Galla Campos mit Hilfe des Kommunikationssystems gefunden und dem Pararealisten im Bild vorgeführt hatten.
    Von alledem wußte Sellash nichts. In seiner heiteren, unbekümmerten Art war er nach wie vor fest davon überzeugt, daß er für eine besondere Aufgabe ausgebildet werde und das Ziel seiner Ausbildung bald erreichen müsse. Er wußte weder, wofür ihn die Nakken brauchten, noch daß er unweigerlich sterben würde, wenn er sich als unbrauchbar erwies.
    Sato Ambush beschäftigte sich in Gedanken mit der Frage, ob er den Bionten aufklären solle. Er entschied dagegen. Sellashs naives Gemüt würde die Ungeheuerlichkeit, die die Nakken an ihm und seinen Artgenossen begingen, nicht begreifen. Sollte es jemals notwendig sein, ihn mit der Wirklichkeit der Bionten-Experimente zu konfrontieren, dann reichten Worte allein ohnehin nicht aus. Man würde ihm den Raum zeigen müssen, in dem die Genmüll-Leichen gelagert waren. „Also gut, ihr seid noch ein- bis zweihundert", sagte der Pararealist. „Ihr werdet auf eure Aufgabe vorbereitet, die sicherlich äußerst wichtig ist. Die beiden Schiffe, die vor kurzem auf Akkartil gelandet sind: Haben die mit eurer Ausbildung zu tun?" Sellashs Augen leuchteten auf. Man merkte ihm an, daß er sich freute, endlich einmal eine Frage ohne Umschweife beantworten zu können. „Die CHRINAAR und die MONAGA?" rief er. „O nein, die haben mit unserer Aufgabe und unserer Ausbildung nichts zu tun. Sie sind soeben aus der Mächtigkeitsballung Estartu zurückgekehrt. Sie überbringen wichtige Informationen aus dem Reich der Zwölf Galaxien."
    Sato Ambush hatte aufgehorcht. Ein Seitenblick in Prentice Galways Richtung überzeugte ihn, daß auch der Mann aus Irland aufmerksam geworden war. „Die Schiffe kommen aus Estartu?" versuchte der Pararealist nachzuhaken. „Wer war an Bord?"
    „Die MONAGA brachte Celohim, Nardur und Sarota", antwortete Sellash bereitwillig. „An Bord der CHRINAAR befanden sich Adraak und Cusar. Alle fünf sind jetzt bei Paunaro, soweit ich weiß, und erstatten ihm Bericht."
    „Warum nur zwei an Bord der CHRINAAR?" fragte Prentice Galway. „Wißt ihr das nicht?" Der Biont schien ehrlich erstaunt. „Die CHRINAAR war das Raumschiff, auf dem Balinor mitflog. Er gehörte zu der Gruppe, die die Nakken in die Zwölf Galaxien schickten. Er wurde vorzeitig zurückgesandt, weil er wichtige Meldungen zu überbringen hatte. Zu diesem Zweck benützte er eine Fortbewegungsmethode, die ich nicht richtig verstehe. Man spricht dabei von einer Verfaltung der Raumzeit.
    Was ich mir darunter vorstellen soll, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat Balinor offenbar einen Unfall erlitten.
    Deswegen habt ihr ihn nur noch als Leiche nach Akkartil bringen können."
    Er nickte, und sein Rüssel pendelte hin und her, und er machte den Eindruck eines Wesens, das überaus zufrieden damit war, daß es erschöpfend und auf intelligente Weise hatte Auskunft geben können.
    Prentice Galway und der Pararealist verständigten sich mit Blicken. Es gab in dieser Sekunde nicht mehr viel zu sagen. Was getan werden mußte, war klar. Denen, die nach der Superintelligenz ES suchten, war vor einiger Zeit schon klargeworden, daß sie eine schwere Unterlassungssünde begangen hatten, indem sie versäumten, sich rechtzeitig um Informationen zu kümmern, die ESTARTU bezüglich des Überwesens, das sie einst ihren Bruder genannt hatte, womöglich haben mochte. Die ROBIN unter dem Kommando von Ronald Tekener war viel zu spät in die Mächtigkeitsballung Estartu geschickt worden. Man

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