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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ragenden Steine eventuell Halt geben konnten, zu vergleichen mit den Steinen an einer Kletterwand.
    Doch er musste schon bald feststellen, dass dies nicht der Fall war. Auch wenn die Steine lockten, sie saßen nicht so fest, wie er es sich gewünscht hätte.
    Ein Stein befand sich in seiner Griffweite. Er legte beide Hände um ihn, zog daran und musste nicht viel Kraft einsetzen, um ihn aus der Wand zu lösen. Er wackelte sehr schnell. So musste er auf diese Möglichkeit verzichten.
    Suko trat einen Schritt nach hinten. Er stieß mit der rechten Hacke gegen die Wand und vernahm einen Laut, bei dem er nicht nur stutzte, sondern der ihn auch auf eine bestimmte Idee brachte.
    Er ging sofort in die Knie, um sich die Stelle genauer anzuschauen. Was er sah, ließ ihn den Atem pfeifend ausstoßen.
    Zwar sah die Grubenwand an dieser Stelle aus wie überall. Aber das nur auf den ersten Blick. Im Licht seiner Leuchte sah er etwas Helleres durchschimmern, und das sah aus sie Holz.
    Nein, das sah nicht nur so aus, das war Holz, und jetzt war ihm klar, dass er den Zugang zu einem Gang gefunden hatte, den ein Ghoul gegraben haben musste. Der Eingang war nur getarnt worden.
    Suko trat mit dem Fuß gegen das Holz und sah, dass es sich bewegte.
    So fest saß das Holz also nicht. Er brauchte es nur noch zu lösen, um in den Gang gelangen zu können.
    Er trat nicht noch einmal mit dem Fuß dagegen, sondern packte mit den Händen zu.
    An der Seite hielt er das sperrige Holz fest. Er setzte nicht seine gesamte Kraft ein. Das war auch nicht nötig. Zwei, drei kurze Rucke reichten aus.
    Plötzlich hielt er die Absperrung in den Händen. Es war tatsächlich nur eine Holzplatte, die den Zugang verschlossen hatte.
    Jetzt lag der Gang offen vor ihm.
    Suko legte die Absperrung aus der Hand und blickte noch einmal zum Grubenrand. Aber dort zeigte sich niemand.
    Dann schaute er in den Gang hinein.
    Er sah so gut wie nichts, aber aus der Tiefe wehte ihm ein widerlicher Geruch entgegen. Es stank nach Verwesung, nach alten Leichen, die allmählich verfaulten.
    Suko war sich jetzt sicher, dass er einen der von Ghouls gegrabenen Gänge entdeckt hatte, die eine Verbindung zwischen den Gräbern darstellten und so die idealen Wege für die Ghouls waren.
    Also doch!, dachte er. Dieser Friedhof ist von den Leichenfressern in Besitz genommen worden.
    Zwar raubte ihm der Gestank im ersten Moment den Atem, aber Suko schüttelte seinen Ekel ab. Er bückte sich erneut und leuchtete jetzt mit der Lampe in den Schacht.
    Er war absolut finster. Das nicht mal schwache Licht verlor sich in der Ferne, und innerhalb des Strahls gab es nicht die geringste Bewegung zu sehen.
    Suko hielt den Atem an und konzentrierte sich auf das, was er zu sehen bekam. Die Länge des Gangs war nicht festzustellen, doch er sah, dass er weiter vorn nicht mehr so stabil war. Da war ein Teil der Decke eingestürzt und die herab gebrochene Erde bildete einen Hügel. Ein Ghoul hätte sich daran vorbeiquetschen müssen.
    War das ein Fluchtweg für ihn?
    Die Frage stellte sich Suko automatisch. Die Antwort darauf lag auf der Hand. Es war kein Fluchtweg, denn unter der Erde und zwischen den Gräbern hindurchzukriechen wäre für ihn fatal gewesen.
    Er hätte irgendwann keine Luft mehr bekommen und wäre elendig erstickt. Auf einen Ausgang zu hoffen wäre nichts anderes als ein Lotteriespiel gewesen.
    Suko musste eine andere Lösung finden. Ein Mensch, der vor zwanzig Jahren in diesem Loch gesteckt hätte, der hätte die Chance nicht besessen, die sich ihm jetzt bot. Damals hatte es noch keine Handys gegeben. Heute schon, und Suko ging davon aus, dass er auch in dieser Grube eine Verbindung bekommen würde.
    Welche Nummer sollte er wählen?
    Hätte sich sein Freund und Kollege John Sinclair nicht in Polen herumgetrieben, wäre alles kein Problem gewesen. Aber er war nicht greifbar, und so würden Kollegen herkommen müssen, um ihn zu befreien.
    Mit diesem Gedanken konnte sich Suko nicht so recht anfreunden.
    Das hier war ein Vorgang, der nur Sir Powells Abteilung etwas anging. Er wollte die anderen Kollegen nicht in eine unnötige Gefahr bringen.
    Die Ghouls waren unberechenbar. Wenn sie frisches Fleisch rochen, reagierten sie gnadenlos, um ihren Hunger zu stillen. Da schlugen sie die Menschen tot, ohne dass diese eine Chance hatten, sich zu wehren.
    Es gab noch ein dritte Möglichkeit.
    Die gefiel Suko am besten.
    Er würde seine Partnerin Shao anrufen, mit der er zusammenlebte. Sie wusste

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