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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht meldete.
    Okay, er konnte aufgehalten worden sein, aber er hätte…
    Das Telefon meldete sich. Shao ging davon aus, dass es Sir James war, aber auf dem Display erschien eine Handynummer, und sie wusste beim ersten Hinschauen, wem sie gehörte.
    Sie sagte nicht ihren Namen, sondern flüsterte nur: »Suko, Himmel, ich warte auf deinen Anruf.«
    »Okay, Shao. Bitte, du musst mir jetzt genau zuhören.«
    Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Zugleich verspürte sie ein Stechen in ihrer Brust. Sukos Stimme hatte alles andere als fröhlich geklungen. Auf jeden Fall nicht normal.
    »Was ist denn?«
    »Bitte, hör zu.«
    »Gut.«
    Er redete, und Shao hörte genau zu. Was sie dann erfuhr, sorgte dafür, dass sie sich erst mal setzen musste. »Das kann doch nicht wahr sein!«, flüsterte sie schließlich.
    »Doch, es ist wahr. Ich stecke hier auf dem Friedhof in einer Fallgrube fest. Du musst ein Seil besorgen, das lang genug ist. Du kannst es dann um einen in der Nähe stehenden Baumstamm wickeln und in die Grube hinab lassen. Ich werde mich dann daran hoch hangeln.«
    »Okay.«
    »Dann beeil dich bitte. Ich beschreibe dir jetzt genau den Weg. Und nimm eine Taschenlampe mit, es wird bald dunkel sein.«
    »Und was ist mit den Ghouls?«
    »Später.«
    »Gut.«
    Shao ließ sich den Weg zur Fallgrube auf dem Friedhof beschreiben und schrieb auf einem Zettelblock mit. Zum Schluss stieß Suko einen zufriedenen Laut aus und meinte: »Viel Glück.«
    »Dir auch.«
    »Wir sehen uns.«
    Shao stand auf, nachdem sie aufgelegt hatte.
    Sie war wie vom Blitz getroffen und schüttelte den Kopf. Aber sie wusste jetzt, dass ihre Befürchtungen nicht so unberechtigt gewesen waren. Sukos Verspätung hatte einen triftigen Grund gehabt.
    Sie zog schnell eine Jacke über. Suko hatte ihr zudem geraten, die zweite Beretta einzustecken, was sie auch tat.
    Es gab Fälle, da verwandelte sie sich in das Phantom mit der Maske. Dann holte sie ihre Armbrust hervor, um gegen ihre Feinde zu kämpfen.
    In diesem Fall verzichtete sie darauf. Die Zeit drängte.
    Ein Seil würde sie noch besorgen müssen. Doch das war kein Problem für sie. Und dann?
    Sie wusste es auch nicht. Aber sie setzte all ihr Vertrauen auf ihren Partner.
    Genau das machte ihr Mut…
    ***
    Nach dem Gespräch fühlte sich Suko wohler. Sogar ein Lächeln glitt über seine Lippen.
    Dann fing er an, darüber nachzudenken, wie lange es wohl dauern würde, bis Shao hier erschien. Er konnte es nicht sagen. Der Friedhof lag am Rande der Riesenmetropole. Sie würde eine Weile brauchen, um herzukommen.
    Inzwischen konnte sich Suko die Zeit vertreiben. Vielleicht wurde sie ihm auch vertrieben.
    Er glaubte nicht, dass sich die Ghouls zurückhalten würden. Sie waren Wesen, die vor Gier verrückt wurden, wenn sie frisches Menschenfleisch rochen.
    Suko fragte sich auch, ob es nur drei Gestalten waren, die sich als Ghouls auf diesem Friedhof herumtrieben. Nun, er gehörte nicht zu den größten Arealen, doch er war weitläufig genug, um sich zwischen den Gräbern bewegen zu können.
    Suko stellte sich deshalb auf einige böse Überraschungen ein.
    Er schaute immer wieder in die Höhe. Noch war es Tag, aber der Abend ließ sich nicht aufhalten, und bald würde sich die Dämmerung über den Friedhof legen.
    Suko drehte nicht so leicht durch. Dafür hatte er sich zu gut in der Gewalt. Aber es machte ihm auch keinen Spaß, in dieser tiefen Grube zu stehen und darauf zu warten, dass etwas geschah.
    Aber er selbst konnte nichts tun, das musste er schon den anderen überlassen, und die waren gierig nach seinem Fleisch.
    Das Loch an der unteren Seite der Grubenwand hatte er nicht wieder geschlossen. Nach wie vor lehnte die hölzerne Absperrung aufrecht neben der Gangöffnung.
    Der Gestank war nicht mehr so intensiv wie zuvor. Da von oben her Luft in die Grube fiel, hatte er sich damit vermischt und sich sogar zum großen Teil verflüchtigt.
    Suko glaubte auch nicht daran, dass ihn jemand - abgesehen von Shao - finden würde. So kurz vor Einbruch der Dunkelheit stattete niemand mehr einem Friedhof einen Besuch ab. Und die Angestellten, die hier für Ordnung zu sorgen hatten, waren sicher längst nach Hause gegangen.
    Die Ghouls selbst ließen sich nicht am Grubenrand blicken. Sie wussten ihr Opfer in sicherer Verwahrung und würden sich daran ergötzen, es schmoren zu lassen.
    Das mochte bei einem normalen Menschen der Fall sein. Nicht aber bei Suko. Er war Spezialist, wenn es darum ging, die Wesen der

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