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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wandelement wie eine Drehtür bewegen. Der Weg auf den Flur hinaus war frei, und sie konnten den Raum verlassen, ohne daß irgendwo ein Signal ausgelöst wurde.
    Lalektat trat als erster durch die Öffnung auf den Flur hinaus.
    Er winkte seiner Schwester und Laworn zu, und sie folgten ihm. Danach drückte er das Element in seine ursprüngliche Lage zurück, so daß von außen nicht mehr zu erkennen war, daß es bewegt worden war. Er grinste zufrieden, hob die linke Hand und setzte die ausgestreckten Finger der rechten Hand im rechten Winkel dagegen. Layka und Laworn erwiderten das Zeichen. „Los jetzt!" drängte Lalektat und schob sie zum Antigravschacht. Sie atmeten auf, als sie nach unten schwebten, denn sie wußten, daß nun die größte Gefahr überstanden war. Sie befanden sich außerhalb ihres Wohnbereiches und) ,mußten nicht mehr fürchten, von je'dem, dem sie begegneten, mit besonderer Aufmerksamkeit beachtet zu werden.
    Geistesgegenwärtig trällerte Lalektat ein Liedchen vor sich hin, als sie drei Stockwerke tiefer auän dem Schacht traten und dabei beinahe mit zwei Frauen zusammengeprallt wären.
    Layka entschuldigte sich, und Laworn schob sich mit tränenden Augen an ihnen vorbei. Verstohlenblickte Lalektat sich um, und er atmete erleichtert auf, als er merkte, daß die Frauen sich nicht für ihn interessierten. Sie redeten miteinander, während sie im Schacht nach unten sanken, und wandten ihnen dabei den Rücken zu. „Und jetzt?" fragte das Mädchen. Sie befanden sich auf einem Verteiler, von dem fünf Gänge zu verschiedenen Laboreinrichtungen, medizinischen Stationen, Dienstleistungsbetrieben und kleinen Fertigungsanlagen führten. „Ja, wie geht es weiter?" wollte auch Laworn wissen.
    Lalektat ging zielstrebig auf eine der medizinischen Stationen zu. „Paßt auf", sagte er, während sie neben ihm hergingen. „Ich habe mir alles genau überlegt. Es ist zwar schon zwei Tage her, aber es könnte durchaus sein, daß noch Verletzte hier unten sind. Vielleicht gibt es sogar Hinweise auf die Toten."
    Layka blieb entsetzt stehen. „Ich habe keine Lust, mir die Toten anzusehen", rief sie.
    Ihr Bruder grinste. Er fuhr sich mit der flachen Hand über die silbernen Haarstoppeln auf seinem Schädel. „Habe ich auch nicht", erwiderte er, „und das will ich auch gar nicht. Aber in den Syntros der Medo-Stationen sind nicht nur die Daten, sondern auch die Hologramme von allen Mitgliedern unserer Sippe gespeichert. Laworn wird denr'Syntro beschreiben, wie die Type aussah, die ihm die Rotgasbombe gegeben hat."
    „Schon begriffen", sagte Layka rasch. „Wenn der Mann zu uns gehört und niöht zu den Tryollas, dann muß sein Bild gespeichert sein."
    „Und wenn der Syntro es uns zeigt, dann wissen wir, wer es war", jubelte Laworn. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung'auf „Mann, daß wir darauf nicht früher gekommen sind!" ,Sie betraten das Medo-Center und stellten erleichtert fest, daß sich niemand darin aufhielt.
    Farbige Lichter an der Wand zeigten jedoch an, daß sich einige Behandlungsbedürftige in den sich anschließenden Satellitenstationen befanden. Lalektat setzte sich vor die Syntronik, winkte Laworn zu sich heran und beschrieb mit wenigen Worten, um was es ging. „Natürlich helfe ich, wenn ich kann", erklärte die Syntronik darauf.
    Laworn beschrieb den Mann, der ihm die Rotgasbombe gegeben hatte, und die Syntronik stellte einige Fragen nach Einzelheiten wie etwa der Form der Nase, der Höhe der Stirn oder der Farbe der Augen. Der Junge behauptete zunächst, sich nicht daran erinnern zu können, doch als der Syntro die Fragen präzisierte, fielen ihm nach und nach Details ein, die sich zu einem Bild formten. „Ich weiß, wen du meinst", erklärte die Syntronik schließlich. „Dann zeige uns das Bild!" forderte Lalektat.
    Die Holografie eines Kopfes mit verwaschenen Konturen und einem Gesicht erschien, dessen Formen sich ständig änderten. „Was soll der Blödsinn?" fuhr Lalektat die Zentralkartei des Medo-Centers an. „Damit können wir nichts anfangen."
    „Tut mir leid", erwiderte die Syntronik. „Alle Einzelheiten wurden gelöscht."
    „Das hättest du uns auch gleich sagen können", ärgerte Layka sich. „Und was ist mit den Toten?"
    Die Frage war ihr herausgerutscht, ohne daß sie darüber nachgedacht hatte. Nun legte sie sich erschrocken die Hand vor den Mund. Sie wollte die Frage schon zurückziehen, doch ihr Bruder hinderte sie daran. „Ja, was ist damit?" erkundigte er sich.

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