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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Eins ist uns jedenfalls klargeworden: Irgend jemand hat hier ein krummes Ding gedreht und will nicht, daß wir erfahren, wer Laworn die Rotgasbombe in die Hand gedrückt hat. Sind die Toten auch so ein Geheimnis?"
    Eine Tür neben ihnen öffnete sich zu einem Nebenraum. „Dort liegen sie", erklärte die Syntronik.
    Erschrocken blickten die drei auf die offene Tür. Im Halbdunkel konnten sie die Konturen von zwei menschlichen Körpern erkennen, die auf einem Tisch lagen. In der Brust von einer der Gestalten steckte ein Messer.
    Layka wandte sich zitternd ab. Sie stemmte die Arme gegen eine Wand und drückte den Kopf dagegen. Mit fest geschlossenen Augen sagte sie: „Ich will sie nicht sehen."
    „Ich auch nicht", erklärte Laworn. Er vergrub sein Gesicht in den Händen. „Die blöde Syntronik soll die Tür wieder zumachen."
    „Nicht so schnell!" rief Lalektat mit schwankender Stimme.
    Er stützte sich mit einer Hand auf die Lehne eines Sessels und zwang sich, in den Nebenraum zu blicken. Er fühlte eine lähmende Schwäche in den Beinen, und., er meinte, wieder sehen zu können, wie die beiden toten Frauen im Avarial gelegen hatten. Er hatte eine natürliche Scheu vor den Toten, war zugleich aber auch neugierig. Eine Reihe von geheimnisvollen Vorfällen hatte ihn" nachdenklich gemacht, und die Beschuldigungen gegen Laworn hatten nicht nur seinen Trotz, sondern auch seinen Kampfeswillen geweckt. Er war nicht bereit hinzunehmen, daß Laworn, Layka und er diejenigen gewesen waren, die durch unbedachtes Handeln die Katastrophe ausgelöst hatten, die nun das Shrenno-System erschütterte. Er fühlte sich ebenso unschuldig wie sein Cousin, doch er war im Gegensatz zu ihm nicht ohne weiteres bereit, sich damit abzufinden, daß sie gegen die Vorwürfe der Erwachsenen nichts ausrichten konnten. Er wollte die Beschuldigungen nicht tatenlos hinnehmen, und da sie sich bereits über das Verbot des übermächtigen Großvaters hinweggesetzt hatten, wollte er wenigstens eines der Geheimnisse aufklären.
    Er überwand mit eisernem Willen die Schwäche in seinen Beinen und betrat den Nebenraum. Im gleichen Moment wurde es heller, so daß er die beiden Toten besser sehen konnte.
    Er hatte das Gefühl, plötzlich unter einer eiskalten Dusche zu stehen. „Kommt her!" krächzte er heiser. „Los, kommt her! Seht euch das an!"
    Er wollte schreien, aber seine Stimme versagte. Dennoch hörten ihn Layka und Laworn. Zögernd folgten sie seiner Aufforderung und kamen heran. Er hörte ihre Schritte, und als er spürte, daß sie hinter ihm waren, zeigte er mit zitternder Hand auf die beiden Gestalten auf dem Tisch.
    Es waren keine Toten.
    Irgend jemand hatte einen Teil des lebenden Gewebes von ihren Körpern entfernt und die darunter befindliche Keramik sichtbar gemacht. So.Jagen das Keramikgerüst der linken Hand sowie die Stirn- und Augenpartien der Schädel frei. ,.< „Es sind Roboter", erkannte Lalektat. „Es sind verdammte Roboter!<< „Es gibt also gar keine Toten", erkannte Laworn. „Irgendein mieser Verräter hat diese Roboter in die Versammlung der Frauen geschickt ;ünd Tote spielen lassen. Und das alles nur, um das Friedenswerk von Großvater zunichte zu machen!"
    „Wir müssen Vater Bescheid sagen!" rief Layka. „Kommt!
    Er muß die Roboter sehen!"
    Alle drei liefen aus der Medostation, eilten zum Antigravschacht, schwebten darin nach oben und stürmten in den Salon, wo sie Liergyn im Gespräch mit Laalloon vorfanden. Es gab unerwartete Komplikationen, denn bevor sie dazu kamen, von den Robotern zu berichten, mußten sie erst einmal erklären, wie sie das Kinderzimmer verlassen hatten. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mußten ihr Geheimnis offenbaren. Dann endlich folgten Liergyn und Laalloon ihnen in das Medo-Center. „Hier ist es", sagte Lalektat und befahl der Syntronik, den Zugang zum Nebenraum zu öffnen. Die Tür glitt zur Seite und gab den Weg frei, doch die drei Kinder blieben stehen. Sie gingen nicht in den Nebenraum, denn dort gab es nichts mehr, was sie Liergyn und Laalloon hätten zeigen können. Die beiden Roboter waren verschwunden.
    Lalektat wandte sich an die Syntronik. Er verlangte Auskunft, doch die Zentraldatei behauptete, auf den Tischen hätten weder Tote noch Roboter gelegen.
    Atiäh verließ - in ein weiches Handtuch gehüllt - die Duschkabine seines Kabinentrakts und wollte noch etwas ruhen, als die Funkleitzentrale ihm über das Holo Nachrichten zuspielte. Zunächst nahm er sie nur nebenbei wahr,

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