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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten war Naturschutzgebiet, und nur kleine Teile von ihm durften betreten werden. Nichts schien den Frieden dieser Welt stören zu können. Doch diese Annahme war ein Irrtum. Auch hier hatte es Spa,nnungen gegeben. Sie hatten sich bei einem Angriff eines Terrorkommandos auf den Transmitter entladen. Die Transmitterstation war dabei völlig zerstört worden, so daß es nun keine Verbindung mehr nach Olymp gab.
    Von den Planeten fr.bis 9 und 11 bis 17 lagen keine Nachrichten vor. Auf ihnen lebten abgeschieden einige arkonische Adelsfamilien, die streng darauf achteten, daß keine Informationen über sie nach außen drangen. Es waren ausschließlich Familien von reichen Arkoniden, die außerhalb ihrer Geschäfte mit niemandem Kontakt haben wollten.
    Voltry, der zehnte Planet, war aus allen Fugen geraten. Überall wurde gekämpft, und Liergyn hatte den Kindern verboten, die Wohnkuppel zu verlassen. Er hatte ihnen über Interkom mitgeteilt, daß sie in den für sie eingerichteten' Räumen zu bleiben hatten. Daß Lalektat es schon vor Monaten geschafft hatte, die Hologrammwand, so zu verändern, daß sie sich buchstäblich in jedes Programm einschalten konnten, hatte er nicht bemerkt.
    Der Einsatz des Rotgases war die Initialzündung für die Gewalttätigkeiten gewesen. Schon vorher waren in allen Bereichen des Sonnensystems mehr oder minder Spannungen an der Tagesordnung gewesen. Sie hatten nur in Ausnahmefällen zu Gewalttätigkeiten geführt. Das Auftreten einiger Frauen aber, die dem Rotgas ausgesetzt gewesen waren, hatte das Faß zum Überlaufen gebracht und alle vorhandenen Hemmungen beseitigt. Jetzt eskalierte die Gewalt, und eine Katastrophenmeldung folgte der anderen.
    Die Nachrichten zeigten einige Frauen, die bei ihrer Rückkehr von Voltry vollkommen überraschten Männern voller Ekel ins Gesicht schlugen oder in anderer Weise ihren Abscheu zur Geltung brachten. Dabei machten sie vor niemandem halt, weder vor dem eigenen Mann noch vor hochstehenden Politikern, weder vor kleinen Kindern noch vor ehrfurchtgebietenden Würdenträgern, weder vor fanatisch geliebten Unterhaltungsstars noch vor Diplomaten, und sie machten keinen Unterschied zwischen Arkoniden, Terranern, Überschweren, Blues oder den Vertretern anderer Völker.
    Alles, was männlich war, verspürte ihren Ekel. „Und daran soll ich schuld sein?" fragte Laworn kopfschüttelnd. „Das glaube ich einfach nicht!"
    Lalektat kaute nachdenklich auf der Oberlippe. Schließlich schaltete er die Nachrichtenwand ab. Aufbegehrend fuhren ihn Layka und sein Cousin an. „Was soll das?" rief sie. „Ich will noch mehr sehen."
    „Gerade haben sie berichtet, daß die Wasserversorgung von Voltry gefährdet ist", sagte Laworn. „Mann, in einer Woche haben wir Meisterschaften im Schwimmen. Vielleicht fallen die ins Wasser, weil kein Wasser mehr im Schwimmbecken ist!
    Das muß ich wissen!"
    „Unwichtig", tat Lalektat ihre Einwände ab. „Ach, und was ist deiner Meinung nach wichtig?" fragte Laworn ungewohnt heftig. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten ihn aufgewühlt und verändert. Der schüchterne und zurückhaltende Junge war unter der Last der Anschuldigungen nur anfänglich zusammengebrochen. Mit einer Trotzreaktion wehrte er sich gegen die ungerechtfertigten Vorwürfe und wurde dabei immer selbstbewußter. „Wir müssen beweisen, daß du unschuldig bist", stellte Lalektat unbeirrt klar. „Klar?"
    „Total", stimmte sein Cousin zu. „Aber wie willst du das machen?"
    „Weiß ich noch nicht", gab Lalektat zu. „Mir ist jedoch klar, daß wir überhaupt nichts erreichen, wenn wir hierbleiben."
    Laworn wurde blaß. Er dachte an die übermächtige Persönlichkeit des Menno von Volleren, dessen Zorn er sich ohnehin schon zugezogen hatte. Sollte er ihn nun dadurch noch weiter herausfordern, daß er seinen Befehl mißachtete? „Großvater ist stinksauer auf uns", bemerkte Layka ängstlich. „Wenn er uns „draußen erwischt, geht es uns schlecht. Er hat alles versucht, um die blöda Fehde mit den Tryollas endlich zu beenden, und wir ..."
    „Sabbeldabbel!" unterbrach ihr Bruder sie. „Das wissen wir doch alles. Willst du Laworn nun helfen oder nicht?"
    „Klar will ich das", erwiderte sie kleinlaut. „Na also!" Lalektat riß die Initiative mal wieder an sich, so, wie es in der Vergangenheit meistens gewesen war. „Dann gibt es nur eins: raus hier!"
    Er ging zu der Wand neben der Tür und löste mit zwei Griffen einen Haftstift. Danach ließ sich ein

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