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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verspürten jedoch nicht den geringsten Luftzug. Hinter der Energiewand waren sie sicher vor dem Sti^rm. „Ich gebe zu, daß die augenblickliche Entwicklung recht rasant ist und einige gefährliche Tendenzen aufweist", antwortete er, nachdem er geraume Zeit nachgedacht hatte. „Andererseits bin ich von den Fähigkeiten der Friedensstifter wirklich überzeugt. Ich glaube fest daran, daß sie eine neue Ordnung, ein zeitgemäßes Zusammenleben der galaktischen Völker schaffen werden.
     
    2.
     
    Lalektat hob warnend einen Arm, nachdem sie mehr als drei Stunden durch die Gänge gelaufen waren, und blieb stehen.
    Layka und Laworn, die dicht hinter ihm waren, streckten die Arme aus und drückten ihm die Hände in den Rücken, um nicht gegen ihn zu prallen. „Was soll das?" fragte das Mädchen. „Wieso bleibst du stehen?"
    Dann wurde ihr bewußt, daß er einen triftigen Grund für sein Verhalten haben mußte. Ängstlich riß sie die Augen auf, doch sie konnte in dem dunklen Gang, in dem sie sich befanden, nur wenig erkennen. Weit vor ihnen brannte irgendwo ein Licht. Es zeigte ihnen an, wohin sie gehen mußten. Auf dem Boden des Ganges spiegelte es sich schwach an jenen Stellen wider, an denen sich Pfützen gebildet hatten. „Was ist los?" wisperte Laworn. Er war auch nicht gerade der Mutigste und überließ Lalektat gern die Initiative - und den Platz ganz vorn, wenn es darum ging, in offensichtlich gefährliche Gebiete vorzudringen. „Hört doch", flüsterte sein Cousin. „Da vorn kämpfen welche!"
    Tatsächlich klang immer wieder das Klirren von Waffen auf, die gegeneinandergeschlagen wurden. Die Geräusche ließen erkennen, daß der Kampf weit von ihnen entfernt stattfand. „Laßt uns lieber durch den anderen Gang gehen", schlug Layka vor. „Das ist sicherer."
    „Angsthase", wehrte ihr Bruder den Vorschlag ab. „Ich will sehen, was da los ist. In dieser Gegend hat es noch nie einen Kampf gegeben. Jedenfalls nicht, solange ich denken kann."
    „Also in den letzten zwei Minuten" kommentierte Laworn. „Oder solltest du schon länger denken können?"
    Lalektat lachte. Er war nicht beleidigt. Im Gegenteil. Er mochte es, wenn ihm sein Cousin mal etwas frecher kam, da Laworn ansonsten allzu schüchtern und zurückhaltend war.
    Er lief in den Gang hinein, auf das ferne Licht zu, wobei es ihn nicht im geringsten störte, daß er immer wieder bis zu den Knöcheln in den Pfützen versank. Nasse Füße hatten ihn noch nie aus der Ruhe bringen können. Er blickte nicht zurück, um sich davon zu überzeugen, daß Laworn und seine Schwester ihm folgten. Da sie kein Protestgeschrei erhoben, wußte er, daß sie hinter ihm waren. Hören konnte er es nicht, da seine Schritte allzu laut von den Wänden widerhallten und dabei ihre Schritte übertönten. „Lalektat - leise!" rief ihm Layka zu.
    Er blieb stehen und wartete, bis sie bei ihm war. „Du spinnst", sagte sie heftig atmend. „Erst flüsterst du so leise, daß wir dich kaum verstehen können, und dann trampelst du hier herum, als wolltest du die Fettbackenfrösche mit aller Gewalt anlocken. Kannst du nicht etwas leiser sein?"
    Laworn lehnte sich schwer atmend gegen die Wand. Als sie ihn anblickte, tippte er sich mit dem Finger an die Stirn, um zu unterstreichen, daß er Lalektat nicht anders einschätzte als sie auch. „Verflixt, ihr habt recht", gab Laykas Bruder zu. „Ich bin wirklich ein Trampel. Aber ich dachte, wenn da vorn zwei kämpfen, hören sie uns sowieso nicht."
    Die Geräusche zeigten an, daß sie der Kampfstätte bereits recht nahe waren. Immer wieder schlugen klirrend die Waffen zusammen. „Noch haben sie nichts bemerkt", stellte Laworn erleichtert fest. „Los! Weiter!"
    Von nun an gingen sie langsamer. Sie waren dem Licht näher gekommen, und allmählich wurde es heller. Auf jeden Fall konnten sie die Pfützen erkennen und ihnen ausweichen.
    Solange sie auf trockenem Boden blieben, waren ihre Schritte nicht so gut zu hören.
    Als sie das Ende des Ganges erreichten, bogen sie ab und schritten unter einem etwa zehn Meter langen Leuchtelement an der Decke des Ganges hindurch. Danach erreichten sie eine Brüstung, von der aus sie in eine Halle sehen konnten. Sie war jener nicht unähnlich, in der sie die vier Jungen mit den Farbkristallen überfallen hatten. Auch hier standen stillgelegte Maschinen und lagen nicht verwendete oder aussortierte Halbfertigprodukte herum. Eine dicke Staubschicht zeigte, daß hier schon lange nicht mehr gearbeitet worden

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