1587 - Rebellion der Sterblichen
bloß Warnschüsse. Diesmal treffen wir!"
Die Überschwere ließ eine ihrer mächtigen Fäuste auf eine Taste knallen, die außerhalb von Dantons Sichtfeld lag. Im selben Augenblick erlosch das Abbild ihrer Fratze. „Was nun, König?" Gensech Timol war nahe an ihn herangetreten. „Was sollen wir tun? Kämpfen?"
„Nein. Sie wollte mich quälen, also läßt sie mir eine Stunde Zeit, meine Angst auszukosten. Gleichzeitig ist das eine Stunde Zeit, das Schwert zu finden."
„Was meinst du?" fragte der Erste Pilot verblüfft zurück. „Du willst dich doch wohl mit diesem Panzer nicht auf einen Schwertkampf einlassen."
„Nein, gewiß nicht. Das war nur eine Redensart. - Paßt auf, da unten tut sich was."
Auf dem Bildschirm sah er, wie die LETICRON Landetruppen ausschleuste. Sie hielten schnurstracks auf den Eingang zur Höhle zu, wahrscheinlich um Adonor Cyrfant gefangenzunehmen. Doch sie kamen nicht weit; Zachary Erbten verwandelte mit einer seiner Kanonen den Weg vor ihnen in einen glühenden See.' Patt, dachte Roi Danton. Aber nur eine Stunde lang. Und er dachte fieberhaft über den Trick nach, der eine Überschwere wie Paylaczer in einem Zug matt setzen konnte.
Gucky hatte nur leichte Verletzungen erlitten. Der Mausbiber lag gesäubert und mit geschlossenen Augen in seinem Medobett, und auf einem Stuhl in der Ecke wachte der Ertruser Marfin Kinnor. Seine riesigen Pranken hielten einen Beutel Karotten fest. „Wie geht's ihm, Doc?" fragte Danton.
Der Mediker legte seine Stirn in tiefe Falten. „Im Grunde gut.
Eine Gehirnerschütterung, ein paar Abschürfungen. Geben wir ihm ein paar Tage Ruhe, dann ist er wieder auf dem Damm."
„Zu lange, Doc. Ich brauche den Kleinen schneller. Kannst du ihn innerhalb von zehn Minuten wieder fit machen?"
„Unmöglich."
„Es muß sein", sagte Danton unerbittlich. „Ich kann nicht garantieren, daß das ohne Schaden abgeht, König. Er trägt keinen Aktivator mehr, er ist verletzlich wie Menschen auch!"
„Ich kenne ihn besser. Glaube mir, niemand bedauert diese Anweisung mehr als ich. Aber der Kleine ist zäh, für ein paar Sprünge wird es reichen."
„Aber..."
„Nun mach schon, Doc! Mir rennt die Zeit davon!"
Endlich gab der Mediker seinen Widerstand auf. Er zog eine schwebende Medobox heran, dann ließ er dem Mausbiber ein Medikament in die Blutbahn dampfen.
Guckys Lider flatterten. Sekunden später öffnete er die Augen. „Verdammt, Roi... Mir tut alles weh."
„Schön, dich lebendig zu sehen", sagte er sanft. „Du hast Glück gehabt. Dafür stecke ich ziemlich in Schwierigkeiten.
Ohne den >Retter des Universums< komme ich da nicht wieder raus. Lies meine Gedanken."
„Die Bauchpinselei hat doch ihren Grund", murmelte der Ilt. „Schauen wir mal."
Danton konnte sehen, wie sich Gukky mühsam konzentrierte. Sekunden später wurden die Augen des kleinen Ilts groß. „Das kannst du nicht von mir verlangen, Roi!"
„Es geht leider nicht anders. Die einzige, die uns jetzt helfen könnte, ist Dorina Vaccer. Ich würde ja mit einer Space-Jet hinfliegen. Aber dann wüßte die Überschwere sofort Bescheid."
„Verdammt!" fluchte der Ilt. „Ich will nicht! Du weißt, was das erste Mal passiert ist, als ich mit Linguiden Kontakt hatte.
Warum nehmen wir statt dessen nicht Paylaczer hoch?"
„Weil dann immer noch ihre Mannschaft bleibt. Die werden alles tun, um sie wiederzukriegen oder ihr zu helfen - schon, weil sie vor ihr eine Höllenangst haben. Darauf kannst du deinen Zahn verwetten. Und solange die Überschweren aufpassen, bringen wir Cyrfant und Cuscuba nicht aus den Höhlen heraus."
Gucky seufzte und ließ sich in seine Kissen zurücksinken. „Also, was genau soll passieren?"
„Du versuchst, auf telepathischem Weg Dorina Vaccer aufzuspüren. Wenn du sie hast, teleportieren wir beide hin.
Und wir bitten sie um Hilfe. NATHAN hat schon vor einigen Tagen errechnet, daß sie vielleicht umkippen wird. Etwas anderes bleibt uns nicht. Sie wird den Tod zweier Linguiden nicht tolerieren!"
„Und wenn doch?"
„Dann ist alles vorbei. Dann gehe ich in die LETICRON."
Gucky fluchte laut. „Verflixt, Roi.,. Und wenn wir sie tatsächlich rumkriegen, wie kommt sie dann innerhalb der Zeit in die LETICRON, die noch bleibt?"
Daraufhin schwieg der Ilt lange Zeit; jedenfalls kam es Danton lange vor, weil ihm jede Sekunde auf den Nägeln brannte. Und als der Ilt seine Zustimmung gab, waren gerade noch achtunddreißig Minuten verblieben. „Ich habe sie", flüsterte
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