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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Mann auf der anderen Straßenseite sahen. Er trug einen hellen Mantel, der ihm bis zu den Waden reichte. Er hatte beide Hände in den Taschen vergraben. Er blieb auf dem gegenüberliegenden Gehsteig, und alles wies darauf hin, dass er auch uns passieren würde, was nicht eintrat, denn als er sich in unserer Nähe befand, überquerte er mit schnellen Schritten die Straße und blieb schließlich vor uns stehen.
    Suko fragte: »Victor Fleming?«
    »Ja, das bin ich.«
    Kurz danach wusste er, wer wir waren, und er atmete auf.
    Fleming war ungefähr fünfunddreißig Jahre alt. Er hatte braunes, halblanges Haar. Sein Gesicht zeigte noch eine Urlaubsbräune, und über den dunklen Brauen malte sich auf der Stirn eine helle Narbe ab.
    Ich fragte: »Und es stimmt alles, was Sie den Kollegen gesagt haben, Mr. Fleming?«
    »Jedes Wort«, flüsterte er. »Auch wenn Sie mir das nicht glauben, meine Herren.«
    »Davon hat niemand gesprochen. Wir sind es nur von Berufs wegen gewohnt, Fragen zu stellen. Deshalb möchten wir gern wissen, was genau Sie in der vergangenen Nacht erlebt haben.«
    »Muss ich das wiederholen?«
    Ich wiegte den Kopf. »Es wäre schon besser.«
    Fleming schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln.
    Dann fing er an zu reden und schaute dabei zwischen uns hindurch. Er bewegte kaum die Lippen, und die Worte tropften nur aus seinem Mund.
    Er schien noch immer von dem geschockt, war in der letzten Nacht geschehen war. Das konnte er nicht fassen, und es war auch unfassbar.
    Selbst wir hatten da unsere Probleme.
    »Sie lebte, und sie war tot. Sie hatte auch ein ganz anderes Aussehen angenommen.«
    »Und das hat sich dann auf dem Grab abgezeichnet?«, fragte ich.
    »Ja, wobei ich das Gefühl hatte, dass mir dieses Gesicht entgegenschweben würde.«
    »Und sie waren bei Tageslicht noch nicht dort?«
    »Nein, das habe ich mich nicht getraut. Ich zittere ja jetzt noch, Mr. Sinclair. Aber ich bin froh, dass man mir das Unglaubliche geglaubt hat. So sieht es aus.«
    »Jetzt brauchen wir nur noch den Beweis«, sagte Suko. »Ist es weit bis zum Grab?«
    »Nein.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Haben Sie es in der letzten Nacht zum ersten Mal gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wie haben Sie es gefunden?«
    »Da brannte ein Licht. Ich habe mir gedacht, dort hinzugehen, als ich es sah.«
    »Das war nicht die schlechteste Idee.«
    Er hob nur die Schultern.
    Bevor wir den nicht so großen, aber dicht bewachsenen Friedhof betraten, warf ich einen letzten Blick in die Runde. Ich sah niemanden, der uns beobachtet hätte, und so konnten wir uns auf den Weg machen und über einen menschenleeren Friedhof gehen, der nur nass war.
    Unzählige Pfützen bedeckten den Weg, der uns in die Tiefe des Friedhofs brachte.
    Zu dieser Zeit leuchtete auf keinem Grab eine Lampe. Auch die, von der Fleming gesprochen hatte, war nicht zu sehen.
    Ich hatte meinen neugierigen Tag und wollte wissen, wie lange Fleming seine Freundin schon kannte.
    »Seit etwa drei Monaten.«
    »Und wo haben Sie sich kennengelernt?«
    Er hob die Schultern. »In einer Disko.«
    »Und da ist alles mit normalen Dingen zugegangen, denke ich mal.«
    »Klar. Was sonst?« Seine Antwort hatte sich beinahe wütend angehört.
    »Schon gut. Es ist Ihnen nichts an Ihrer Freundin aufgefallen in der folgenden Zeit?«
    »Sehr richtig. Bis in der vergangenen Nacht. Aber darüber habe ich Ihnen alles erzählt.«
    »Natürlich.«
    Suko und ich kannten uns ja auf Friedhöfen aus. Aber so etwas wie hier hatten wir in London selten erlebt. Es gab bisher keine breiten Hauptwege. Sollte es sie mal gegeben haben, dann waren sie sicherlich zugewuchert. Dafür klatschten unsere Füße in Pfützen, die nicht immer sofort zu sehen waren.
    Auch unser Führer hatte Probleme, das Grab zu finden. Er sprach davon, dass kein Licht leuchtete, und ich erkundigte mich, ob es auch die richtige Richtung war.
    »Das schon.«
    »Dann können wir ja weitergehen.«
    Und wir hatten Glück. Als wir an einem hohen Grabstein vorbeigingen, der völlig mit Moos bedeckt war, blieb Fleming stehen.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit.«
    »Sehr gut.«
    Er hatte sich nicht geirrt. Es dauerte noch mal drei Minuten, da standen wir vor dem Grab, das mit einer Steinplatte bedeckt war.
    »Ja, hier ist es«, flüsterte Fleming. Er erschauderte bei seinen Worten.
    Suko und ich schauten uns das Grab aus der Nähe an. Recht deutlich war der Name Klara auf der Steinplatte zu lesen. Das war auch alles. Es gab kein Geburts-oder

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