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1588 - Die falsche Kette

Titel: 1588 - Die falsche Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal wußte, was es mit dieser Pflanze auf sich hatte?
    Dorina Vaccer erinnerte sich noch sehr genau daran, an welchem Ast der Zellaktivator gehangen hatte.
    Sie fragte sich, ob das übermäßige Wachstum des Strauchs an diesem Punkt begonnen haben mochte. Sie hielt es für sehr wahrscheinlich, obwohl sie die betreffende Stelle in dem wuchernden Durcheinander nicht mehr erkennen konnte.
    Es geht um das Kima, dachte sie. Das Kima ist jener Faktor, durch den dieser Strauch und ich miteinander verbunden sind. Die Kima-Sträucher der unsterblichen Friedensstifter waren den Impulsen der Zellaktivatoren ausgesetzt. Die Sträucher sind entartet. Wir Friedensstifter sind den Impulsen der Aktivatoren ebenfalls ausgesetzt, und auch wir sind entartet. Das Kima und die Zellaktivatoren - irgendwie vertragen sich diese beiden Faktoren nicht miteinander.
    Aber warum war das so? „Und was ist das überhaupt - das Kima?" fragte Dorina Vaccer laut.
    Das war eine Frage, mit der sich schon sehr viele Linguiden befaßt hatten. Es waren auch schon viele Antworten auf diese Frage gegeben worden.
    Aber all diese Antworten gehörten in den Bereich der Individuellen Realität.
    Es waren Erklärungsversuche, die auf mehr oder weniger phantastischen Ideen beruhten, nicht aber auf schlüssigen Beweisen. Über das Kima waren nur sehr wenige Fakten bekannt.
    Die Linguiden wußten, daß es nichts Mystisches war. Das Kima war kein Phantasieprodukt. Es existierte wirklich. Das ließ sich beweisen. Man brauchte zu diesem Zweck nur jene Linguiden anzusehen, die auf dem Planeten Teffon dahinvegetierten.
    Sie alle waren Unfällen zum Opfer gefallen, bei denen sie ihr Kima verloren hatten.
    Der Verlust des Kimas trat immer dann ein, wenn ein Linguide sich in direkten Kontakt mit der fünften Dimension begab. Eine Reise per Transmitter, ein Flug in einem Raumschiff mit Transitionstriebwerk, eine Begegnung mit einem Teleporter - für einen Linguiden waren das tödliche Gefahren.
    Mit dem Kima verlor ein Linguide viel mehr als nur seinen Verstand. Ihm wurde alles genommen, was ihn als Linguiden und als Individuum gekennzeichnet hatte.
    Alle Funktionen seines Geistes und seines Körpers gerieten aus dem Gleichgewicht.
    Dieser Prozeß ließ sich nicht aufhalten, geschweige denn umkehren.
    Aber niemand konnte erklären, warum das so war.
    Und niemand wußte, welche Rolle die Kima-Sträucher in diesem Zusammenhang spielten.
    Dorina Vaccer stand immer noch regungslos zwischen den Felsen.
    Hier werde ich keine Antworten finden, dachte sie entmutigt.
    Aber plötzlich kamen ihr drei Namen in den Sinn: Zonai.
    Sando Genard.
    Und Adonor Cyrfant.
    Zonai - so hieß eine Ausgrabungsstätte auf Lingora, dem Heimatplaneten der Linguiden. Sando Genard war ein linguidischer Forscher, der von sich behauptet hatte, daß er aus den Höhlenzeichnungen von Zonai Informationen über den Ursprung und die eigentliche Bedeutung des Kimas herauslesen könne.
    Adonor Cyrfant hatte diese Höhlenzeichnungen gesehen und das Kimalog gebaut.
    Die Höhlen von Zonai waren mittlerweile gesperrtes Terrain - niemand durfte sie mehr betreten.
    Sando Genard war tot. Adonor Cyrfant wahrscheinlich auch. Und das Kimalog war zerstört worden.
    Es war Cebu Jandavari, die sich mit Zonai und den beiden Forschern befaßt hatte.
    Cebu Jandavari und ihre Überschweren.
    Das wird ein gefährliches Spiel, dachte Dorina Vaccer.
    Sie wandte sich ab und ging den Hügel hinab.
    Sie warf keinen Blick zurück.
     
    5.
     
    5.10.1173 NGZ Sie hatte immer noch diese anfallartig auftretenden Gleichgewichtsstörungen - etwas, das ihr zu schaffen machte, weil sie nicht wußte, worauf diese Anfälle zurückzuführen waren. Sie fürchtete jedoch, daß sie einem Trugschluß unterlag, wenn sie glaubte, den Zellaktivator einfach ablegen zu können.
    Vielleicht waren die rätselhaften Anfälle in Wirklichkeit Vorboten des Todes.
    Immer wieder war ihr zumute, als fiele sie in einen tiefen, finsteren Schacht. Dieses Gefühl des Fallens trat immer häufiger auf und wurde von Mal zu Mal stärker.
    Sie ließ sich gründlich untersuchen. Dabei stellte sich heraus, daß sie hochgradig erschöpft war.
    Ihr Blutdruck war ein wenig erhöht.
    Das war alles.
    Fast alles.
    Dorina Vaccer hatte sich in der letzten Zeit regelmäßig solchen Untersuchungen unterzogen. Sie wollte wissen, auf welche Weise sich der Einfluß des Zellaktivators auf ihren Körper auswirkte.
    Alle Werte, die jetzt ermittelt wurden, wichen um geringfügige Beträge

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