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1589 - Im Auftrag des Galaktikums

Titel: 1589 - Im Auftrag des Galaktikums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekommen. Nein, nicht schon wieder dieser Tölpel Ulpit. Diesmal kommt eine andere. Und wir haben uns auf ihr Kommen vorbereitet. Wo Paylaczer ist, kann auch sie nicht weit sein."
    „Ihr sprecht von Cebu Jandavari, ich verstehe. Ihr denkt, sie wird in Ulpits Namen die Antwort von euch fordern oder euch ein neues Ultimatum stellen. Wir verfügen jetzt über Waffen. Sollen wir die Unsterbliche gefangensetzen?"
    „Nein. Wir haben es nicht nötig, solche Methoden anzuwenden. Vergiß nicht, wer wir sind, Jubbon."
    „Ja, natürlich. Ich lasse die Waffen einsammeln und nehme sie in Verwahrung."
    „Dafür danken wir dir."
    Er ging hinaus und gab entsprechende Anweisungen. Inzwischen hatte sich das Chaos im Lager gelegt, ein Überblick war möglich. Neun Linguiden waren von den Überschweren getötet worden, über fünfzig waren paralysiert und wurden aus der Sonne geschafft, die an diesem Tag besonders unbarmherzig vom Himmel brannte.
    Andolai stand wie ein Mahnmal noch immer draußen im Niemandsland, wie sie es bezeichneten.
    Er rührte sich nicht, und sein Körper war aufgequollen und hatte die Form eines Fasses angenommen.
    Die Linguiden machten sich daran, die Toten zu bestatten, die Überschweren zu entwaffnen und sie nach dem Abklingen der Paralyse aus dem Lager zu jagen.
     
    *
     
    Die Art, wie sie sich bewegte, deutete darauf hin, daß ihr das Gehen Muhe bereitete. Dennoch verzichtete sie auf Hilfen wie einen Schwerkraftgenerator, der ihr einen Teil des Körpergewichts abnahm. Sie näherte sich dem Lager bis auf zehn Schritte, ehe sie stehenblieb. Drüben hinter den Türmen wartete der Gleiter auf sie.
    Linguiden umstanden ihn, ihre Gewänder wiesen sie als Schüler der Friedensstifterin aus. Cebu selbst trug das Weiß der Unschuld, und ihre albinotische Erscheinung wurde durch diese Farbe noch verstärkt.
    Auf Jubbon Fletish machte die Unsterbliche den Eindruck eines Gespensts, das gekommen war, um die Bewohner des Lagers zu erschrecken. „Ich bin Jubbon Fletish, der Sprecher der Internierten", empfing er sie. „Zwar weiß ich nicht, warum man mich hier festgesetzt hat, aber im Augenblick fühle ich mich ganz wohl. Was willst du von mir?"
    Das helle Gesicht der Jandavari erstarrte. Auf der rasierten Stirn bildeten sich rote Verästelungen. „Wo sind sie?" kam die Gegenfrage. „Ich will mit ihnen reden, sonst nichts. Mit dir habe ich nichts zu schaffen. Wie kannst du es wagen, eine Unsterbliche anzusprechen, ohne daß sie es dir erlaubt!"
    „Natürlich. Ein unverzeihlicher Fehler. Ich eile und sage deinen Kolleginnen Bescheid!"
    Er ließ die schwankende Frau stehen und ging gemächlichen Schrittes in das Lager zurück.
    Hagea Scoffy empfing ihn hinter der ersten Baracke. „Ich- sehe es", sagte sie. „In ein paar Wochen wird es ihr auch nicht besser gehen als Andolai."
    „Wollt ihr wirklich mit ihr sprechen?"
    „Ja. Es ist unsere Aufgabe."
    Sie nickte ihren beiden Begleiterinnen zu. Nebeneinander schritten sie auf die Unsterbliche zu, und Cebu Jandavari ließ sich zu Boden sinken und verschränkte die Beine. „Einst waren wir ein Volk in der Abgeschiedenheit", begann sie. „Nicht einmal der mächtige Monos wurde auf uns aufmerksam. Wir konnten uns auf Lingora entfalten und unseren Einflußbereich ausdehnen.
    Wir hätten weiter so gelebt, wenn nicht ein Ereignis eingetreten wäre, das uns ein neues Ziel und eine kosmische Aufgabe gab. Ihr braucht nicht zu antworten, ich weiß, daß ihr mir soweit zustimmt. An dieser Aufgabe und dem Weg dorthin jedoch scheiden sich unsere Geister. Ich hatte gehofft, alle Friedensstifter würden erkennen, daß diese Aufgabe uns in zwei Klassen trennt."
    „Darum geht es nicht", fiel Alaresa Anceott ein. „Und das weißt du genau."
    „Laß sie ausreden. Sie holt aus, um den begonnenen Bogen zu vollenden", mahnte Nonari Vojerina und bemühte sich, ihre Stimme rücksichtsvoll klingen zu lassen. „Wir waren einundzwanzig Friedensstifter, und ES hatte nur vierzehn Aktivatoren zu vergeben", fuhr Cebu Jandavari fort. „Also gab es keinen anderen Weg. Als ich das Gerat an meinem Kima-Strauch hängen sah, da war ich zuerst vor Ehrfurcht wie gelähmt. Ich wagte kaum, es anzufassen und es mir umzuhängen. Aber dann war ich mir wieder der Verantwortung bewußt, und so tat ich es. Damit war ich in eine neue Phase meines Lebens eingetreten. Ich bin eine andere geworden wie all die anderen, wie Aramus Shaenor, Balasar Imkord, Kelamar Tesson. Versteht ihr? Jemand, der von einer

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