1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Ascullo entsprechen der Wahrheit. Ebenso Jandavaris Vorgehen auf Voltry. Der Konflikt breitet sich über die gesamte Galaxis aus, der Wahnsinn hält Einzug."
„Du sprichst die Wahrheit", hauchte Soren Bakkon. „Wir erkennen es an. Sage du uns, was wir tun sollen!"
„Kehrt zu Cebu zurück. Bleibt in ihrer Nähe. Sprecht mit ihr. Überzeugt sie davon, daß es richtig ist, wenn auch sie den Aktivator ablegt. Oder unterstützt wenigstens diejenigen, die zu ihr kommen werden, um genau das zu verlangen. Zum erstenmal sind wir auf unserem Weg aus der Grube hinaus in die Unendlichkeit an eine Schwelle gestoßen, die wir nicht aus eigener Kraft überwinden können. Das Kima, es geht ihnen verloren, es bringt ihnen den Wahnsinn. Sie werden nicht anders enden als Frando Alai, der arme Andolai.
Wollt ihr das zulassen? Ich sage euch, es ist ein Verbrechen an unserem Volk. Wenn wir nur wüßten, was das Kima wirklich ist."
„Aber wir wissen es doch. Dorina hat es herausgefunden. Wir kennen die Wahrheit über unsere Vergangenheit, Hagea!" rief Soren Bakkon aus. Er war sichtlich froh, daß er zum erstenmal frei darüber sprechen konnte. „Dorina Vaccer hat es überall verkündet. Jeder, der ihre Worte in den Mund nimmt, wird von den Überschweren sofort aus dem Verkehr gezogen und nach Teffon geschafft."
„Sprich!" rief Hagea Scoffy laut. „Sprich in ihren Worten!"
Und Soren Bakkon begann zu erzählen, was Dorina Vaccer über Funk verkündet hatte.
Es begann mit einem Sturz in den Hyperraum und dem Ast eines entwurzelten Strauches, an den sie sich klammerten. Den Zweig pflanzte man in die Erde vor den Schutzhöhlen, und daraus wurde der erste Kima-Strauch. Er wurde zum Anker für alle Überlebenden, an den sie sich klammern konnten. Im Lauf der Generationen entwickelte sich die Symbiose zwischen den Sträuchern und den Linguiden, die Überlebensgarantie für alle. Die überlebenden Tefroder und Arkoniden, die nicht von dem Hyperunfall betroffen waren und nicht durch den Riß im Raum-Zeit-Gefüge geschleudert worden waren, starben aus. Nur die Nachkommen der Hyperraumgeschädigten überlebten.
Das war die Wahrheit über das Kima, und jetzt fiel es Hagea Scoffy wie Schuppen von den Augen. Es konnte gar nicht anders sein, als daß die Aktivatorträger den Bezug zur Wirklichkeit und zu ihren Fähigkeiten verloren.
Die 5-D-Impulse der Aktivatoren lösten eine falsche Kette in ihnen aus und zogen ihnen den Boden unter den Füßen weg. Es konnte nicht lange dauern, bis ein Teil ihrer Persönlichkeit endgültig vom Hyperraum verschlungen wurde. Nur das Kima hielt ihn im Diesseits, und wenn es verschwand, dann blieben nur der endgültige Wahnsinn und der Tod. „Geht jetzt", flüsterte sie. Auch der letzte Impuls von Fröhlichkeit war aus ihr gewichen. „Ruft einen Gleiter, und kümmert euch um eure Meisterin und um Jubaar Ulpit."
Sie murmelten einen Gruß und entfernten sich eilig. Hagea aber saß noch lange im Sand auf der Landzunge und starrte die leckenden Wellen an, die heranrollten, ausliefen und sich wieder zurückzogen, erneut kamen und ein ewiges und ausgeglichenes Hin und Her verkörperten.
Genau so mußte es sein. Die Ausgeglichenheit war es, die das Volk am Leben hielt. Aus einem Unfall heraus war eine Rasse entstanden, die diesen Ausgleich zwischen den Dimensionen verkörperte, die eine Art Brücke bildete zwischen der körperlichen Existenz und der vergeistigten, wie sie in Form der Superintelligenzen zu einem Teil auch im Hyperraum angesiedelt war. Und wenn sie alle ihr bekannten Existenzformen miteinander verglich, dann erkannte sie, daß die Linguiden diese Brücke am stabilsten bauten. Stabiler als die merkwürdige Zwitterexistenz der Nakken und auch stabiler als die wahnsinnig gewordene Superintelligenz ES.
Das Linguidenvolk, so stabil und jetzt doch so verletzlich, wo es nach der körperlichen Unsterblichkeit zu greifen wagte und dem Versprechen einer verrückten Entität glaubte.
Das war der falsche Weg!
Sie sprang auf, rannte an dem verdutzten Adonor Cyrfant vorbei durch das Niemandsland zum Lager zurück und achtete nicht auf die merkwürdigen Blicke, die ihr die Überschweren aus den Wachtürmen zuwarfen. Sie eilte in das Lager hinein, verhielt atemlos vor der Hütte Fletishs und rief nach Alaresa Anceott, Nonari Vojerina und dem Sprecher des Lagers. Sie trommelte alle Linguiden zusammen, um ihnen das zu verkünden, was sie erfahren hatte.
War es wirklich nur Zufall, daß Andolai der erste war,
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