1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Es gab einen Implosionsknall, dann löste sich das Hologramm auf. Fast gleichzeitig ging ein Anruf direkt von Teffon ein, und Zachary Erbten, der seit einer guten Stunde nervös mit den Kontrollen seiner Feuerleitanlage spielte, ruckte mit dem Kopf empor. „Noch ein schiefes Wort von denen, und ich knalle ihnen eins vor den Bug."
Roi warf ihm einen warnenden Blick zu und widmete seine Aufmerksamkeit dem Zustandekommen der Verbindung und dem Aufbau eines neuen Hologramms. „Du sprichst mit einem Beamten des Verwaltungstrakts von Teffon", vernahm er. „Würdige dies gefälligst!
Die Trägerin des Aktivators der Weisheit wird jetzt mit dir sprechen."
„Einverstanden, Würdiger", scherzte Roi. „Ich nehme das Gespräch an."
Der Inhalt des Hologramms wechselte, und Roi Danton erschrak zutiefst. War das wirklich Cebu Jandavari, die ihn da ansah? Eigentlich wirkte sie mehr wie eine unzureichend hergerichtete Doppelgängerin. „Ich erkenne ... Roi Danton", sagte sie. „Es wundert ... daß... nach Teffon dich wagst."
„Ich habe kein schlechtes Gewissen, falls du das meinst, Cebu. Ich war immer dein ergebener Freund und habe allein in deinem Interesse und dem der Aktivatorträger gehandelt. Wer etwas anderes sagt, lügt."
Selbstverständlich hatte er das immer getan, aber auf eine andere Weise, als sie es verstand.
Solange sie den Aktivator trug, konnte sie es nicht so verstehen, wie er es meinte. Ihr Kima war geschädigt, und das äußerte sich auch in ihrem Erscheinungsbild. Deshalb war Roi so erschrocken, denn er hatte nicht damit gerechnet, daß der Verfall so rasch vor sich gehen würde.
Die Jandavari bot ein Bild des Elends. Die weißen Haar fielen ihr büschelweise aus und hinterließen kahle Stellen auf ihrem Kopf. Von der hohen Stirn zog sich eine wellenförmige Schneise bis zum Hinterkopf. Das Gesicht wirkte eingefallen und schmal, auch hier fehlte mehr als die Hälfte des Haarbewuchses.
Die Augen lagen tief in den Höhlen und hatten ihre rötliche Farbe verloren. Ihr Kopf hing leicht schräg, als könne der Hals ihn nicht mehr richtig halten.
Bei allen Galaxien! durchfuhr es Roi. Sie muß doch merken, wie es um sie steht! „Wenn das so ist, aber das ist ... keine Rolle spielt", verstand er die Friedensstifterin. Sie hatte Mühe, den Mund zu bewegen. „ES verlangt Opfer von uns ... werden uns dessen würdig ... sein. Du enttäuschst ...
Vertrauen mißbraucht - wozu?"
„Ich habe dein Vertrauen nicht mißbraucht, Cebu", sagte er eindringlich. „Du glaubst den Einflüsterungen Paylaczers. Sie haßt mich und tut alles, um mich bei dir in Mißkredit zu bringen. Am liebsten wäre ihr, du würdest meinen Tod befehlen. Ich bin mir keiner Schuld bewußt, die ein solches Urteil rechtfertigen würde.
Alles, was ich bisher an Maßnahmen getroffen habe, war zu deinem Besten. Erinnere dich daran."
„Erinnern ... ja. Du sagst ... wahr. Aber es ist ... weit weg. Ich ... sehe dich. Komm zu mir ... lande."
„Ich werde das tun."
Das Bild wurde überlagert. Paylaczer hatte mitgehört und besaß obendrein die Macht, die Friedensstifterin aus der Funkverbindung zu drängen. „Ich dulde das nicht. Du wirst nicht nach Teffon kommen", erklärte sie mühsam beherrscht. „Wenn du kommst, ist es dein Tod!"
„Ich weiß", entgegnete Danton kühl. „Und jetzt geh aus der Verbindung. Ich will weiter mit Cebu sprechen."
Die Überschwere tot ihm den Gefallen, aber Cebu Jandavan war nicht mehr da. Die Verbindung mit dem Verwaltungstrakt existierte nicht mehr. „Habt ihr das gesehen?" fragte Marfin Kinnor laut. „Die Jandavari hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Roi, flieg nicht hinab. Das ist eine Falle."
„Paylaczer will Punkte bei der Friedensstifterin sammeln, deshalb warnt MC mich vor der Landung", entgegnete Danton. „In Wirklichkeit brennt sie darauf, mich endlich zwischen ihren Pranken zermalmen zu können. Ich werde landen und mich mit Jandavari und Ulpit treffen. Die einzige Chance, eine Raumschlacht zu verhindern und die Gefangenen zu befreien, ist der Kontakt zu Cebu. Und ich weiß auch schon, unter welchem Vorwand ich auf Teffon Fuß fassen werde.
8.
Dort drüben auf der Landzunge standen sie und beobachteten die Brandung des Meeres. Gierig leckten die Wellen an dem sandigen Gestade. Das gleichmäßige Rauschen schien sie zu beruhigen, und sie redeten die ganze Zeit kein einziges Wort. Wahrscheinlich spürten sie, daß sie beobachtet wurden. „Es ist gut", sagte Hagea Scoffy zu Adonor
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