1589 - Im Auftrag des Galaktikums
Cyrfant, der sie begleitete. „Warte hier auf mich."
Mit ausholenden Schritten eilte sie davon, folgte der von sechs Füßen in den Sand gelegten Spur und hielt dort an, wo ein schmaler Waldsaum die Landzunge vom Rest der Insel trennte.
Hagea begann zu tanzen. Trotz ihrer körperlichen Fülle und im Bewußtsein der Tatsache, daß ihr die Grazilität ihrer Jugend abhanden gekommen war, vollführte sie den Baumtanz, mit dem sie sich einst mit den Roten verständigt hatte, damals, als die gesamte Linguidensiedlung im Nanameh-Archipel des Planeten Dauho vom Untergang bedroht gewesen war. Die Bäume hier auf Teffon verstanden sie nicht, aber das war auch nicht ihre Absicht. Sie erregte die Aufmerksamkeit der drei Schüler Cebu Jandavaris, die sich aus irgendeinem Grund bisher nicht hatten abholen lassen und sich am Rand der Insel aufhielten. Sie wandten sich wie auf ein verabredetes Zeichen um und sahen ihr zu.
Hagea geriet schnell ins Schwitzen, und sie schalt sich, daß sie sich auf so etwas einließ. Aber es diente ihren Absichten, also hielt sie durch. Die Mittagshitze auf Teffon sorgte ohnehin schnell dafür, daß ihr verschwitztes Gewand wieder trocknete. Als sie den Tanz beendete, betrug die Entfernung zu Cebu Jandavaris Lieblingsschülern nur noch gut zwanzig Meter. Die drei jungen Männer hatten ihr andächtig zugeschaut, sie wußten, worum es sich handelte. Und daß Hagea an die Anfänge ihrer eigenen Entwicklung anknüpfte, sagte mehr aus als hundert Sätze. Die Schüler der Aktivatorträgerin machten ihr ehrerbietig Platz, als sie auf sie zuschritt und sich in den Sand setzte. In ihren Augen entdeckte sie keine Überheblichkeit, nichts von dem kalten Stolz der Aktivatorträger. Ja, sie glaubte sogar ein wenig Erleichterung zu erkennen.
Dennoch wollte sie sich nicht im voraus festlegen. „Sie hat euch befohlen, hierzubleiben und ein Auge auf mich zu werfen, nicht wahr?" fragte sie und deutete auf den Boden.
Die drei nahmen zögernd Platz. Sie brauchten Zeit, um sich die Antwort zurechtlegen zu können.
Hagea wartete geduldig und reglos. Aber ihre Augen blickten eine Spur spöttischer, als man es von ihr gewohnt war.
Nacheinander sah sie sie an, Soren Bakkon, Cref Immoran und Bulos Zamyr. Schließlich ergriff Bakkon das Wort. „Wir sind freiwillig geblieben, nachdem sie uns aus Versehen zurückgelassen hat", sagte er. „Und ich denke, daß es gut ist. Wir möchten mit dir sprechen. Ist es wahr, daß die Zellaktivatoren das Kima zerstören?"
„Wer hat das gesagt?"
„Dorina Vaccer hat heute morgen eine Rede an alle Linguiden gehalten. Sie wurde überall im Reich empfangen und konnte von den Überschweren nicht rechtzeitig unterbunden werden."
„Sie muß es wissen. Wenn sie es gesagt hat, stimmt es." Hagea hatte Mühe, sich zu beherrschen.
Die Schüler waren besser über die Hintergründe und über das informiert, was sich ereignet hatte, seit man sie und ihre beiden Mitverschworenen auf Lingora festgenommen hatte. Sie hätte laut hinausschreien wollen vor Freude.
Ihre Einschätzung hatte sich bewahrheitet. Dorina war die einzige, die bisher die verderbliche Wirkung des Aktivators erkannt hatte. Sie kämpfte gegen den Wahnsinn der Friedensstifter, und folglich ... „Was erzählt man sich über Dorina Vaccer?" fragte sie. „Ich weiß, daß es euch bekannt ist.
Berichtet!"
„Man sagt, daß sie ihren Zellaktivator abgelegt hat, daß sie ihn dorthin zurückgehängt hat, wo sie ihn einst entgegennahm, an ihren Kima-Strauch nämlich. Kein Linguide würde sich an diesen Strauch heranwagen, aber es kann nicht mehr lange dauern, bis die Überschweren davon erfahren und sich das Gerät aneignen. Dorina hat gesagt, daß die Friedensstifter sich an das Galaktikum wegen Unterstützung gewandt haben. Sie meinte damit alle jene Kollegen, die keinen Aktivator tragen. Wir wissen nicht, was noch werden soll mit unserem Volk."
„Solange sich die Überschweren als Hüter der Ordnung aufspielen, kann es nur noch schlimmer werden. Der Einfluß dieser Wesen ist zu groß, sie sind zu mächtig. Es ist die Frage, wer eigentlich regiert, Shaenor, Imkord und Manella oder einfach nur Paylaczer", gab sie ihnen die Antwort. „Schaut euch eure Meisterin an. Sie verfällt geistig und körperlich. Ihr habt es bemerkt und macht euch eure Gedanken. Ist es ein unabwendbares Schicksal, die Bestimmung von ES, Zellaktivatoren zu tragen, die Cebu und die anderen zu Teufeln macht? Die Aufzeichnungen von Shaenors Wirken auf
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