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1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hygienekabine, um zu duschen. Danach fühlte er sich wohler. Er zog sich frische Wäsche und eine neue Kombination an, ließ sich vom Syntroserv neue Stiefel anpassen und verließ seine Räume, nachdem er die getragenen Sachen in den Recycler geworfen hatte.
    Von der Hauptleitzentrale aus rief er Tahun an, und Verscor erklärte glaubhaft, daß sie die Suche nach dem Mausbiber keineswegs aufgegeben hätten. „Dennoch muß ich dir sagen, daß ich eigentlich keine Hoffnung mehr habe", bemerkte der Sprecher des Ärzteteams abschließend. „Der Zustand des Ilts war sehr schlecht, als er teleportierte. Ich habe mir alle Daten noch einmal angesehen, und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß er ohne medizinische Hilfe überlebt, falls er doch noch rematerialisiert ist."
    „Es ist die Ungewißheit, die mich quält", entgegnete Rhodan. Immer wieder mußte er daran denken, daß Gucky schon vor zwei Wochen Todesahnungen gehabt hatte. Zunächst hatte der Mausbiber sie ernst genommen, dann aber so getan, als seien sie bedeutungslos. Jetzt fragte Rhodan sich, ob der Freund die Wahrheit gesagt hatte, oder ob er nur hatte ablenken wollen. War schon etwas in ihm gewesen, das er gespürt hatte? War seine innere Kraft vielleicht schon gebrochen, so daß er nicht mehr genügend Widerstand hatte leisten können, als er sich der 5-D-Strahlung durch die Nakken ausgesetzt hatte? Rhodan kam es immer wahrscheinlicher vor, daß es so gewesen war. Jetzt mochte er nicht einmal mehr ausschließen, daß Gucky sich genau über seinen Zustand klar gewesen war und den inneren Kampf aufgegeben hatte. Unter diesem Aspekt mußte er sogar in seine Überlegungen einbeziehen, daß Gucky absichtlich teleportiert war, weil er den Tod einem langen Siechtum vorgezogen hatte. Darauf deutete auch sein Verhalten einer Nervenärztin gegenüber hin, der er nach einer Teleportation begegnet war. Sie hatte später einen Bericht über das Treffen mit ihm verfaßt, und Rhodan hatte ihn gelesen. „Wenn Gucky nicht wieder auftaucht, werden wir nie erfahren, was geschehen ist."
    Der Ara nickte. „Daran kann ich leider nichts ändern, Perry. Wir suchen weiter. Vielleicht finden wir irgendeinen Hinweis darauf, was geschehen ist."
    Rhodan schaltete ab. Nachdenklich lehnte er sich im Sessel zurück. Er blickte auf die Monitore. Nacht hatte sich über die Insel gesenkt. Die Optiken hellten die Dunkelheit ein wenig auf, so daß die Berge zu sehen waren. Hoch über dem Planeten stand die Akkretionsscheibe des Black Holes. Sie wirkte durch ihre Leuchtkraft größer, als sie tatsächlich war.
    Die Syntronik meldete sich mit leiser, weicher Stimme. „Ein Objekt hat die DEAUVILLE verlassen und Kurs auf die Aussichtswarte genommen", teilte sie mit.
    Rhodan richtete sich überrascht auf. „Ein Objekt? Genauer, bitte!"
    „Eine Antigravplattform", führte die Syntronik aus. „Es stehen mehrere Kleincontainer darauf. Zwischen ihnen verbirgt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nakk," Rhodan war wie elektrisiert. Er stürzte aus der Zentrale und rannte zu einem Hangar hinüber, in dem mehrere Shifts parkten. Er stieg in eine der Maschine und startete. Die Schleusenschotte öffneten sich und ließen ihn durch.
    Auf den Ortungsmonitoren vor ihm zeichnete sich das Objekt ab, das sich der Aussichtswarte näherte. Die Antigravplattform flog in einer Höhe von nur wenigen Metern über dem Boden und nutzte jede sich bietende Deckungsmöglichkeit.
    Unverkennbar war, daß sie dabei mehr und mehr an den Hängen der Berge aufstieg. Mehr als die Hälfte des Weges zur Aussichtswarte hatte sie bereits zurückgelegt. „Paunaro", sagte Rhodan. „Wenn du mich aufs Kreuz legen willst, mußt du dir schon ein bißchen mehr einfallen lassen."
    Während er beschleunigte und mit dem Shift auf einen Kurs ging, auf dem er die Antigravplattform abfangen konnte, mußte er zugeben,, daß der Nakk nicht ungeschickt vorging. Paunaro hatte einen Bereich des Bergmassivs erreicht, indem er eine vollkommene Deckung genoß. Er verschwand damit aus dem Ortungsbereich des Shifts, und als Rhodan Sekunden später einen vorausberechneten Punkt erreichte, hatte er beschleunigt und einen großen Vorsprung gewonnen.
    Der Terraner beschleunigte ebenfalls, und es dauerte nicht lange, bis er neben dem Nakken war. Auf den Bildschirmen konnte er ihn deutlich erkennen, wie er versteckt zwischen den Kleincontainern auf der Plattform lag. „Das genügt, Paunaro", rief er ihm mit Hilfe der Außenlautsprecher zu.

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