Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wir die Felswand mit Desintegratoren aufschneiden und uns so zu ihm vorarbeiten."
    „Wie dick ist die Wand?" fragte Rhodan. „Etwa zwei Meter. Die sind schnell beseitigt."
    „Einverstanden. Fangt an."
    Der Techniker gab den anderen Männern ein Zeichen, und die Roboter setzten leichte Desintegratoren an die Felswand. Schon nach wenigen Sekunden polterten die ersten Gesteinsbrocken heraus.
    Rhodan wollte die Roboter zur Vorsicht mahnen, doch dann merkte er, wie unnötig das war. Sie gingen mit äußerster Behutsamkeit vor, um den Mausbiber nicht zu gefährden. Sie schälten sich durch den Fels an ihn heran, und sorgten dafür, daß das Gestein nur nach außen fallen konnte, nicht aber in die Höhle. Als sie nur noch Zentimeter von ihrem Ziel entfernt waren, traten Rhodan und Depriss näher heran. „Hoffentlich kommen wir nicht zu spät", sagte Rhodan. „Er lebt", erwiderte der Mediziner. „Und wenn er nicht noch einmal teleportiert, bringen wir ihn auch durch."
    Die letzte, dünne Schicht Gestein löste sich zu Staub auf und rieselte zu Boden. „Das kann doch nicht sein!" Depriss beugte sich weit vor und blickte in die Öffnung, die sich aufgetan hatte.
    Rhodan schob ihn zur Seite, um selbst etwas sehen zu können. Dicke Schneeflocken wirbelten um seinen Kopf und beeinträchtigten die Sicht. Dennoch konnte er ein Wesen erkennen, das dem Mausbiber verblüffend ähnlich sah, jedoch einen etwas spitzeren Kopf und einen buschigen Schwanz hatte. „Das ist nicht Gucky", stellte er enttäuscht fest. „Nein", erwiderte Depriss kopfschüttelnd. „Es ist ein Brirriß, ein Tier, von dem die Biologen glaubten, daß es schon vor Jahrhunderten ausgestorben ist.
    Sie haben sich geirrt. Diese klugen Tiere haben sich geschickt vor uns verborgen, so daß wir keines mehr gesehen haben."
    „Und dieses?" fragte Rhodan, der sich keine Mühe gab, seine Enttäuschung zu verbergen. „Er hält Winterschlaf", erklärte der Ara. „Daher die niedrige Körpertemperatur. „ Er hob entschuldigend die Schultern. „Tut mir leid, Perry", sagte er. „Aber dieser Fund ist eine wissenschaftliche .Sensation. Niemand, der den Brirriß nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird uns glauben, daß wir einen gefunden haben. Wir mußten annehmen, daß wir Gucky geortet haben. Alle Anzeichen deuteten darauf hin."
    „Ich mache euch keinen Vorwurf", antwortete Rhodan. Fröstelnd zog er sich die Kapuze seines Anzugs über den Kopf. Er hatte das Gefühl, daß die Temperaturen plötzlich stark gefallen waren. Seine Hoffnung, Gucky schon bald zu finden, hatte sich jäh zerschlagen.
    Er hielt sich nicht mehr länger an der Felswand auf, sondern kehrte zum Gleiter zurück, um zusammen mit Depriss zur Klinik zu fliegen.
     
    *
     
    Rhodan schob den Start der ODIN auf, solange es ihm möglich war. Nach zwei weiteren Tagen aber konnte selbst der größte Optimist nicht mehr davon ausgehen, daß Gucky die Teleportation überlebt hatte. Die Aras hatten Tahun abgesucht, ohne die geringste Spur von ihm zu finden. Sie hatten auch die Satelliten und die Raumschiffe in. der Kreisbahn um Tahun unter die Lupe genommen, den Ilt aber auch dort nicht aufgespürt. „Es hat keinen Sinn mehr", sagte Atlan. „Wir müssen die Tatsachen akzeptieren.
    Wir können schließlich nicht ewig hier auf Tahun bleiben."
    „Gucky ist tot", sprach Roi Danton aus, was alle dachten. „Wir sollten starten.
    Wenn er wider Erwarten doch noch auftauchen sollte, dann werden die Aras ihm auch helfen, wenn wir nicht hier sind."
    Schweren Herzens beugte Rhodan sich dem Unausweichlichen. Nun blieb die Aufgabe, wenigstens die Nakken zu retten, deren Zustand sich nicht verbessert, sondern kontinuierlich verschlechtert hatte. Der Terraner ließ sie an Bord der ODIN bringen. Paunaro ging an Bord der DEAU-VILLE, um eine ausreichend große Distanz zwischen sich und seine Artgenossen zu bringen. Nach einem letzten Gespräch mit Verscor gab er den Befehl zum Start.
    Die ODIN verließ Tahun als erste. Die DEAUVILLE folgte eine Stunde darauf.
    Beide Raumschiffe beschleunigten mit mäßigen Werten, als hofften ihre Kommandanten bis zuletzt, doch noch etwas von dem Mausbiber zu hören.
    Als die ODIN Akkartil erreichte, verlor Rhodan keine Zeit. Er stellte ein Robotkommando zusammen und erteilte ihm den Befehl, die Nakken von Bord zu bringen. Die Gastropoiden sollten auf zwanzig Antigravplattformen verladen werden. Die Exoskelette und die Sichtsprechmasken sollten ihnen mitgegeben werden. Rhodan hoffte,

Weitere Kostenlose Bücher