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1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kehre um. Ich werde dich nicht auf die Aussichtswarte lassen."
    Der Nakk verzögerte, bis die Antigravplatte regungslos über einer Felsrinne schwebte. „Du kannst mich nicht zwingen, in die DEAUVILLE zurückzukehren", weigerte er sich. Die Außenmikrophone fingen seine Worte auf und leiteten sie in die Zentrale weiter. „Doch das kann ich, und das werde ich", erwiderte Rhodan. „Ich muß dich vor dir selber schützen."
    Der Nakk richtete sich auf, und seine Ärmchen wirbelten durcheinander. „Du glaubst, daß ich danach noch mit dir zusammenarbeiten werde, doch das werde ich nicht tun."
    „Das ist deine Entscheidung, und ich werde mich damit abfinden", gab Rhodan gelassen zurück. Er war davon überzeugt, daß der Nakk sich sehr bald beruhigen und auf Pläne verzichten würde, die einem Suizid gleichkamen, wenn er sah, daß die anderen Nakken sich nicht erholten. Sollten die anderen Nakken jedoch gesunden, dann konnte es keinen Grund mehr für Paunaro geben, sich seines Exoskelettes und seiner Sprechsichtmaske zu entledigen. „Du übst Gewalt aus!" rief der Nakk. „Richtig", stimmte Rhodan ihm zu. „Dabei geht es mir um deinen Schutz."
    „Ich will diesen Schutz nicht!"
    „Ich bin sicher, daß du das nicht richtig beurteilen kannst. Daher bitte ich dich jetzt, zur DEAUVILLE zurückzukehren."
    Der Nakk sank auf den Boden zurück. „Ich weigere mich", erklärte er. „Ich fliege jetzt weiter. Wenn du damit nicht einverstanden bist, mußt du noch mehr Gewalt auf mich ausüben, soviel Gewalt, daß es später nie mehr eine Verständigung zwischen uns geben wird."
    Rhodan zögerte keine Sekunde. „Ich werde tun, was ich für richtig halte. Also - kehr um!"
    Der Nakk beschleunigte und flog auf seinem Kurs zur Aussichtswarte weiter.
    Rhodan fing die Ahtigravplattform mit einem Traktorstrahl ein und zog sie sanft zurück. Mit Hilfe des Strahls verankerte er sie neben dem Shift, und dann flog er trotz erneuten Protests Paunaros zur DEAUVILLE, um ihn dort abzuliefern.
    Als der neue Morgen heraufzog, befand sich Rhodan wieder an Bord der ODIN. Er kam gerade in die Hauptleitzentrale, als ein Funkspruch einlief.
    Die Funk- und Ortungschefin Samna Pilkok befand sich in der Zentrale. Sie trank einen Kaffee, den sie gerade frisch aus dem Automaten geholt hatte. Er war so heiß, daß sie nur vorsichtig an ihrem Becher schlürfte. „Morgen, Perry", begrüßte sie den Oberkommandierenden der ODIN. „Ich habe da etwas."
    Sie zeigte auf einen der Monitore. Der Reflex eines großen Objekts zeichnete sich darauf ab, das sich dem Planeten Akkartil näherte. „Es ist das Medoschiff CORON", berichtete sie. „Es kommt direkt von Tahun.
    Kommandant Facve behauptet, er käme in geheimer Mission."
    Sie verzog das Gesicht, um anzudeuten, was sie von der „geheimen Mission" hielt. Es war nicht viel.
    Mit einem Blick auf die verschiedenen Instrumente überzeugte Rhodan sich davon, daß sich die ODIN in einem latenten Defensivzustand befand, so daß sie nicht so ohne weiteres von einem feindlichen Angreifer zu überraschen war. Mit einer Attacke rechnete er allerdings nicht. Ein Raumschiff, das als Medoschiff identifiziert worden war, würde kaum einen Angriff fliegen. „Gib mir den Kommandanten", befahl Rhodan.
    Sekunden später erschien das Gesicht des Aras Facve im holografischen Projektionsfeld eines Monitors. „Ich kann das nicht so ohne Weiteres akzeptieren, daß du in so genannter geheimer Mission hier auf Akkartil erscheinst und ausgerechnet in unserer Nähe unterhalb des Bergmassivs landen willst", sagte er. „Ich fordere dich daher auf, mir nähere Informationen zu geben."
    „Das ist mir nicht erlaubt", behauptete Vacve. Er machte einen kühlen und abweisenden Eindruck, griff sich jedoch immer wieder ans Kinn oder an den Mund. Diese Haltung verriet, wie unsicher er hinter der Maske der Unnahbarkeit war. „Dann mußt du abwägen", erwiderte Rhodan. „Ich werde dir nicht erlauben, auf der Insel zu landen. Entweder du widersetzt dich deinem Befehl oder meiner Ablehnung. Du mußt selbst wissen, was riskanter für dich ist."
    „Aber ich mußt auf der Insel landen", rief der Ara, und jetzt löste sich die Maske der Unnahbarkeit auf. Die Augen flackerten, und die Unterlippe begann zu zittern. Rhodan erkannte, daß der Mann unter einem erheblichen Druck stand, dem er sich nicht zu entziehen wußte. „In Ordnung", sagte er gelassen. „Du kannst auf der Insel landen, sobald ich weiß, weshalb du wirklich hier bist."
    Der

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