1595 - Blick in die Zukunft
Wesen wie Paunaro oder vielleicht Voltago wahrnahmen. Trotzdem war er sicher, daß es um eine bestimmte Kette von Psiqs ging. Sie umrundeten das Gebilde ständig und mit immer höherer Kreisgeschwindigkeit.
In der Zentrale warteten Voltago und der Nakk.
Paunaros Psi-Fühler waren zitternd auf immer dieselbe Stelle der Kette ausgerichtet. Voltago dagegen schwebte scheinbar unbeteiligt ein paar Zentimeter über dem Boden; so als benötige er weder Schlaf noch Unterhaltung.
Er schien nicht einmal zu atmen. An Rhodan und Tolot zeigte er nicht die Spur von Interesse.
Die Kreisbahn wurde enger. Etwa dreißig Psiqs gehörten zu der Kette. Jede Farbe war vertreten, jede Form.
Doch Rhodan hatte nicht den Eindruck, daß es Paunaro um die strahlendhellen Psiqs ging.
Vielmehr schien sich der Nakk auf die unauffälligen, düsteren Anhängsel am Rand der Kette zu fixieren. „Was ist da draußen los, Paunaro?" fragte Rhodan.
Keine Antwort. „Paunaro!" versuchte er es noch einmal, diesmal lauter, aber auch auf die Art ließ sich das Schneckenwesen nicht aus dem Konzept bringen.
Warum fragst du nicht mich, Perry Rhodan? Überrascht horchte der Terraner in sich. Kannst du mir meine Fragen denn beantworten, Prryns?
Vielleicht ... Was willst du wissen?
Zunächst einmal, formulierte Rhodan in Gedanken, was es ist, worauf sich Paunaro so sehr konzentriert?
Im Innersten seines Gehirns erhob sich ein leises Gelächter. Ich denke, Paunaro ist an den Vergangenheits-Psiqs dieser Kette interessiert.
Sind das die am Ende?
Richtig, Perry Rhodan! Die, die für deine Augen wahrscheinlich matt und farblos aussehen.
Paunaro hat seine Sinne auf eines davon eingepegelt.
Und auf welches?
Auf das allerletzte, antwortete der Prinz der Schmetterlinge.
Und was ist der Inhalt dieses Psiqs?
Das läßt sich nicht so einfach sagen. Abhängig vom Winkel und der Geschwindigkeit, mit der man in eine potentielle Zukunft eintaucht, wird man andere Ausschnitte seines Inhalts erleben können.
Aber es muß doch an diesem Psiq eine Besonderheit geben, Prryns! Wenn Paunaro sie feststellen kann, dann kannst du es auch! Erneut kam als Antwort das leise Gelächter. Ja, Perry Rhodan, das ist schon wahr ... Dieses Psiq bezieht sich nicht auf Vorgänge aus dem Universum, aus dem wir gekommen sind. Es ist ein fremdes Universum.
Welches?
Ein Universum am Ende seiner Lebensdauer. Nach deiner Zeitrechnung bleiben diesem Universum noch eine Milliarde Jahre. An der kosmischen Uhr gemessen ist das sehr, sehr wenig. Dieses Universum befindet sich im Stadium beschleunigter Kontraktion.
Rhodan spürte, wie ihm vor Erregung der Atem abgeschnürt wurde. Und hat dieses Universum einen Namen? fragte er.
Ihr nennt es das Universum Tarkan.
In diesem Augenblick schoß ihr Schiff nach vorn. Das Psiq am äußersten Ende rückte bedrohlich nahe. Und als die Form das gesamte Blickfeld erfüllte, erkannte Rhodan auch, daß die wahre Farbe ein düsteres Rot war. In ihm stiegen Erinnerungen hoch. Noch aber wehrte er sich dagegen. Düsterrot. Eine schreckliche Schattierung, weil sie für Tod und Ende stand.
Wohin geht es, Prryns?
Das kann auch ich dir nicht sagen! Aber der Nakk hat ein Ziel! Vertraue ihm! Er weiß präzise, was er zu tun hat!
Das Glühen umhüllte ihr Dreizackschiff, als seien sie in einen zähflüssigen Ozean eingetaucht.
Ein Rütteln durchlief die TARFALA - dann gelangten sie ohne spürbaren Übergang ans Ziel. Ringsum erkannte Rhodan das Funkeln fremder Sterne. Oder waren es Sterne, die er schon einmal gesehen hatte? Damals, als er selbst mit der LEDA nach Tarkan verschlagen wurde ...
Die äußere Farbe des Psiqs entsprach exakt der des freien Weltraums im Innern. Aus allen Richtungen erfüllte ein dunkles, rötliches Leuchten diesen Kosmos; der beste Beweis, daß dieses Universum vor seiner Vernichtung stand. „Wo sind wir, Paunaro?" fragte er.
Der Nakk schien gerade erst wieder zu sich zu kommen. Er zitterte von innen heraus, und hätte seine Rüstung ihn nicht aufrecht gehalten, er wäre wahrscheinlich vor Erregung zusammengebrochen. „In der Galaxis Hangay, Perry Rhodan!" sagte er. „Ich habe eine Entdeckung gemacht, die unglaublich ist!
Generationen von Nakken haben danach gesucht, es aber nicht gefunden."
„Was denn?"
„Es ist nicht nur Hangay, es ist auch Hangay vor mehr als 55.000 Jahren! Hier liegt das Geheimnis der Nakken, das nicht einmal unser Volk selbst kennt. Wann immer einer meiner Artgenossen im Loch der Ewigkeit seine
Weitere Kostenlose Bücher