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1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vakuum.
    Hoffentlich auch den Körperkontakt zu Voltago. Seine Handlungsarme berührten die schwarze Haut des Klons. Eine energetische Entladung zerfetzte den Kampfanzug des Giganten. Von den Armen hingen plötzlich nur noch rote, an den Rändern verkohlte Fetzen. Dennoch schloß sich der Griff um Voltagos Hüfte. Allein an dieser Bewegung erkannte Rhodan, daß sein Freund noch am Leben war. Aus Tolots Rachen drang ein Stöhnen; für einen Haluter leise, für den Terraner jedoch so ein lautes Grollen, daß er sich mit beiden Händen die Ohren zuhielt.
    Tolot zog den Klon zu sich herunter. Und dann begann er an ihm zu rütteln, als sei Voltago ein schlafender Drache, den man wecken mußte. „Voltago!" rief er.
    Rhodan platzte fast das Trommelfell.
    Und noch einmal: „Voltago! Wehre dich!"
    Tolot hielt den scheinbar winzigen Körper mit beiden Handlungsarmen fest und drehte ihn einmal um seine Achse, so daß das Gesicht nicht mehr in Richtung Nansar, sondern zum Leerraum hin zeigte.
    In diesem Augenblick öffnete Voltago die Augen. Zunächst waren es nur schmale Schlitze - dann aber riß er die Lider so weit auf, daß kaum noch Haut die Augäpfel bedeckte.
    Rhodan hielt einen Moment lang den Atem an. Tolot hatte es geschafft! „Hörst du mich, Voltago?" fragte er eindringlich. „Ja ..." Die Stimme klang gepreßt und leise. „Ich höre dich, Perry Rhodan."
    „Du erinnerst dich, daß du mein Diener bist? Daß du versprochen hast, meine Anweisungen zu befolgen?"
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen, bis der Klon wieder antworten konnte. „Ja, ich erinnere mich auch daran."
    „Wir sind in großer Gefahr! Paunaro ist nicht ansprechbar! Sein Zustand ist noch schlimmer als deiner. Aber die TARFALA muß aus der Gefahrenzone!"
    „Wie ...?"
    Rhodan achtete nicht auf den ungeheuren Schmerz, der sich in Voltagos Blick offenbarte. „Du mußt es tun! Gib der TARFALA Befehl, zu wenden! Ich und Tolot können es nicht!"
    „Ich werde ... ich ..."
    Voltagos Augäpfel überzogen sich wieder mit einer dünnen, grauen Schicht aus Eis. Und gleichzeitig begann auch Tolots zu Stahl verhärteter Körper zu vibrieren.
    Vorbei, dachte der Terraner wie betäubt. In ihm entstand Panik, doch sein Geist war zu sehr trainiert, als daß er die Ausbreitung zugelassen hätte. Seine Begleiter würden sterben. Er würde allein an Bord eines Totenschiffs zurückbleiben. Und irgendwann würden die Kartanin ihn entdecken. Ihn, einen Gestrandeten in den Welten der Wahrscheinlichkeit.
    Er starrte mit geringer Hoffnung auf die Bildschirme. Im selben Moment jedoch begann das Dreizackschiff, sich zu bewegen. Die Richtung war korrekt. Mit lächerlich geringer Geschwindigkeit zog es sie hinaus aus dem Bannkreis des Charif-Systems. Bis die Eintauchgeschwindigkeit in den Hyperraum erreicht war, vergingen mehr als zehn Minuten.
    Und endlich war es von einer Sekunde zur anderen vorbei.
     
    *
     
    Tolot war der erste, der sich aus dem Bann befreite. Zunächst löste er den Griff um Voltagos Hüften. Seine stahlharte Körpermasse verwandelte sich zur normalen Beschaffenheit zurück; kurz darauf stürzte er mit seinem ganzen Gewicht von zwei Tonnen schlaff zu Boden.
    Rhodan brachte sich mit einem weiten Satz in Sicherheit. Für Tolot konnte er jetzt nichts tun, ebensowenig für die anderen. Irgendwann hörten Voltago und Paunaro gleichzeitig zu zittern auf, beide blieben jedoch aufrecht stehen. „Hörst du mich, Voltago?"
    Aber der Klon gab keine Antwort. Er starrte wortlos in eine Richtung, mit leerem Blick und ohne jede Reaktion. Den Nakken sprach Rhodan gar nicht erst an, weil er wußte, daß es sinnlos war.
    Wiederum als erster regte sich Icho Tolot. Der Haluter kam mit einem ohrenbetäubenden Stöhnen zu sich.
    Bevor er noch etwas sagen konnte, riß er die Fetzen seines Schutzanzugs von den Armen und stopfte sie sich in den Rachen. Seine Zähne zerkleinerten minutenlang das hochfeste Material - allein das zeigte, wieviel Kraft er verloren hatte. Haluter waren imstande, beinahe jede Materie als Nahrung zu sich zu nehmen.
    Und wenn Tolot jetzt seinen eigenen Schutzanzug verzehrte, zeigte das, wie nötig er es hatte. Andere Nahrung gab es an Bord der TARFALA nicht. Jedenfalls nicht ohne Paunaros Hilfe.
    Ein paar Minuten später hatte sich Tolot wieder so weit erholt, daß er auf die Beine kam. Rhodan fühlte sich zwar versucht, ihm dabei zu helfen, doch einen Riesen dieses Gewichts hätte er keine zwei Millimeter weit bewegen können. „Das war hart,

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