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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zahlenkombinationen. Der Syntron der Uhr meldete Bereitschaft, und Myles ließ ungeachtet des beständig ansteigenden Schwankens alle Bahnpositionen der letzten Tage ablaufen. Erst dann nahm er mehrere Einstellungen an der Uhr vor und schaltete sie ab. Das Leuchten erlosch abrupt, das Donnern verstummte. Letzte Bebenwellen durchliefen das Haus, dann stand es still, und der Syntron gab Entwarnung.
    Eine Meldung aus Terrania ging ein. „Hier Kuusinen", klang die Stimme des Ersten Terraners auf. „Wanderer ist in der Nähe des Sonnensystems aufgetaucht. Bitte bewahrt Ruhe. Unsere Schiffe sind unterwegs und verfolgen den Himmelskörper, der ständig seine Position wechselt, jedoch in der Nähe bleibt. Ich weise daraufhin, daß die Kunstwelt der Superintelligenz keine Gefahr für das Solsystem und seine Bewohner darstellt.
    Bitte verfolgt die aktuellen Nachrichten im Trivideo.
    Achtung, an alle Angehörigen der Heimatflotte, die bisher nicht über den Flottensender erreicht werden konnten. Es gilt Alarm für die gesamte Flotte."
    Die Übertragung wechselte, Kopf und Oberkörper von Perry Rhodan tauchten auf. „Wir stehen an der Schwelle zur Lösung all der Probleme, mit denen sich die ehemaligen Aktivatorträger seit dem Oktober elfhundertneunundsechzig herumschlagen", sagte er. „Die Chance, die sich uns hier und jetzt bietet, kommt kein zweites Mal."
    Myles wandte zum erstenmal die Augen von seiner Uhr und blickte Sato an. Hinter dem Pararealisten drängten sich die beiden Frauen unter der Tür. Myles' Gesichtsausdruck war unbeschreiblich.
    Er bildete eine Mischung aus Verwunderung über sein plötzliches Erwachen und aus der Erkenntnis höherer Zusammenhänge. Irgendwie wirkte er entrückt, obwohl seine Augen nicht ins Leere blickten, sondern die Umgebung voll aufnahmen. „Enza, Kallia, Sato", murmelte er. „Er ist da. Er ist tatsächlich gekommen. Und die Uhr hat ihn angezogen wie ein Magnet. Das war es, was sie tun sollte. Es muß innerhalb der letzten hundert Stunden eine direkte Verbindung zwischen der Wandereruhr und Wanderer selbst gegeben haben.
    Das von der Uhr erzeugte Funkbild des Wanderer-Verhaltens, wie ich es über die Hypersender verbreiten ließ, hat gewirkt. ES hat es erhalten und erkannt."
    „Die Fehlalarme von GALORS müssen ebenfalls damit zusammenhängen", nickte Ambush und berichtete ihm in wenigen Worten, was sich in der Zeit von Myles' Bewußtlosigkeit ereignet hatte.
    Der junge Kantor näherte sich seiner Freundin und der Mutter und begrüßte die beiden, als käme er von einer weiten Reise zurück. „Mir geht es gut", sagte er. „Der Medo soll mich untersuchen. Er wird nichts finden."
    „Die weißen Blutkörperchen sind noch zu zahlreich", kommentierte die Maschine von draußen aus dem Korridor. „Aber ansonsten bist du kerngesund."
    Sato Ambush legte seinem jungen Freund und Kollegen einen Arm auf die Schulter. „Ich habe es schon gesagt, aber da hast du es noch nicht gehört. Herzlichen Glückwunsch, Myles, zu diesem Erfolg."
    Kantor blickte übergangslos verschlossen drein. „Danke mir nicht, solange wir nicht wissen, welche Folgen dieses Experiment haben wird, Sato", meinte er. „Wir können höchstens vermuten, daß ES die Position der Erde nicht mehr kannte und durch die Uhr auf den richtigen Weg gelockt wurde. Es kann aber auch schlimmer sein, daß nämlich die Uhr keinen Anteil am Erscheinen Wanderers hat.
    Dann nämlich hat das Auftauchen der Superintelligenz nur einen einzigen Grund."
    Die drei sahen ihn fragend an. „Dann will ES sich lediglich von den früheren Unsterblichen und von der Menschheit verabschieden.
    Für immer. So, wie ich es in meinem Traum erlebt habe. Wir können nur hoffen, daß es uns doch noch gelingt, die Ursache für das Fehlverhalten von ES zu beseitigen. Die Psiqs."
     
    *
     
    Voltago war schon dagewesen, als Rhodan eintraf. Das Klonwesen stand auf seinen Wadenblöcken mitten in der Zentrale und bildete den ruhenden Pol, um den herum sich alle in großer Hektik bewegten.
    Rufe und Anweisungen gingen kreuz und quer, die Syntrons verkündeten Ergebnisse von Messungen und projizierten Bahnstrukturen auf die Bildschirme. Und dann herrschte plötzlich für Sekunden lähmendes Schweigen.
    Samna Pilkok verzog das Gesicht und ließ ein unterdrücktes Stöhnen erklingen. „Seht euch das an", sagte sie. „Da haben wir unser Ziel fast erreicht, und jetzt das!"
    Die ODIN trieb in einer Entfernung von acht Lichtminuten und siebzehn Lichtsekunden

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